Konklave (GB/USA 2024, R: Edward Berger, D: Ralph Fiennes, Stanley Tucci, John Lithgow, Isabella Rossellini) Was sind das für schöne Bilder, die Stéphane Fontaine hier liefert (und für die er noch nicht mal für einen Oscar nominiert wurde). Allein die Szene im Regen, als alle rotgewandeten Kardinäle mit weißen Schirmen, aus der Vogelperspektive gefilmt, über den Hof laufen. Und auch der Vatikan wird lebendig, auch wenn dort verständlicherweise nicht gefilmt werden durfte. Kurzum: Schauwerte hat Edward Bergers Film jede Menge. Die Handlung an sich ist aber ein reines Intrigantenstadl und das große Manko. Ich gehe dann tatsächlich mit der TV Spielfilm mit, die einen Querdaumen gegeben hat. 6/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Matilda Mann - Roxwell || Panda Bear - Sinister Grift || Greentea Peng - Tell Dem It's Sunny || Various Artists - A Complete Unknown: Original Motion Picture Soundtrack || Courting - Lust for Life, or: "How to Thread the Needle and Come Out the Other Side to Tell the Story" || Sharp Pins - Radio DDR
In der ARD-Mediathek gibt es eine Kurzserie mit dem Namen: "Warum ich".
Starke Besetzung, gutes Schauspiel und eine ordentliche Prise schwarzer Humor würzen die in sich abgeschlossenen Episoden, die dennoch zumindest personenbezogen minimal miteinander verwoben zu sein scheinen.
Habe gestern Abend vier Episoden gesehen, freue mich auf den verfügbaren Rest. Sind 25-Minüter.
Regiedebütant Sébastien Vanicek versteht es, aus dieser eher dünnen Geschichte ziemlich viel Spannung herauszukitzeln ... und so ensteht ein halbwegs effektives Creature Feature (wenn auch mit sehr vielen Logiklöchern). Nichts für Arachnophobiker ...
Alex Garland kennt man von der Serie "Devs", sowie von dem viel beachteten Film "Civil War" aus dem letzten Jahr. Zur Zeit läuft sein Film "Warfare" in den Kinos.
Die Produktionsfirma A24 ist bekannt für eine bestimmte Richtung in der Filmästhetik. So überrascht es auch nur wenig, dass man sich an Filme wie "Midsommar" oder sogar dem erst später erschienenen "The Zone Of Interest" erinnert fühlt.
Der Plot ist schnell erzählt: Eine Frau, deren toxische Ehe im Suizid des Ehemanns endete, sucht Zuflucht in einem weit abgelegenen Dorf in England, wo sie sich in einem opulenten Landhaus zurückzieht. Der Vermieter (oder Hausverwalter?) ist ein bisschen schräg, aber wirklich unheimlich wird es erst, als ein komplett nackter Mann anfängt, sie zu verfolgen. Die Reaktionen der anderen Dorfbewohner sind zunächst wenig hilfreich und werden zunehmend bizarr. Mehr möchte ich nicht verraten.
Der Film glänzt durch eindrucksvolle Bilder und einem äußerst gelungenen Soundtrack. Ich dachte schon, dass Mica Levi dahintersteckt, aber es war tatsächlich Geoff Barrows (Portishead/ Ex-Beak>).
An Originalität mangelt es dem Film sicher nicht. Schauspielerisch gibt es ebenfalls keinen Grund zur Klage. Was man vielleicht bemängeln kann ist, dass der Film es mit seinem Symbolismus etwas übertreibt. Sehenswert ist er allemal. Zu sehen gibt es ihn z.Zt. in der ZDF-Mediathek, allerdings nur eingeloggt und mit Altersnachweis. Dafür kann man ihn in der Originalfassung auf Englisch sehen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
...E tu vivrai nel terrore! L'aldilà (Lucio Fulci, 1981)
"The Beyond" (dt. Titel: "Die Geisterstadt der Zombies") ist ein verblüffend sinn- und planloser Horrorfilm, dessen hanebüchene Geschichte nur ein Vorwand für schlechte und sadistische Folter- und Gore-Tableaus ist. Warum dieser Film als Klassiker gilt, ist mir völlig schleierhaft ... Zeitverschwendung!
"And you will face the sea of darkness, and all therein that may be explored." (Narrator)
Pendelt offensichtlich tatsächlich zwischen billig und ekelhaft. Hab den Hype um Lucio Fulci eh nie verstanden, für mich ist das alles kompletter Müll.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Ronnie bietet zusammen mit seinem Sohn Brayden eine Partylocation-Tour an. Als sich eine verführerische Frau für die Tour anmeldet, entbrennt zwischen Vater und Sohn ein Konkurrenzkampf ... und dann gibt es da noch den "Greasy Strangler", der sein Unwesen treibt.
Der beste Film über Vater-Sohn-Beziehungen seit "Eraserhead"...
Kann man diesen Film ruhigen Gewissens weiterempfehlen? Auf keinen Fall ... Sollte man diesen Film gesehen haben? Auf jeden Fall ...
Leichter James-Bond-Verschnitt ausm Osten. Für diverse Filmgags (Dialoge) muss man aber Migrationshintergrund DDR haben. Action-Komödie wäre sicher viel zu hoch gegriffen, aber die Mediathek-Zuordnung "Comedy" ist komplett daneben. Wir haben uns gut unterhalten gefühlt. Ist was für Abende wie jetzt, wenn es auf dem Balkon etwas zu frisch ist und im TV außer Fußball nur Wiederholungen laufen.
erwartet habe ich einen kurzweiligen gefängnis-black-power-buddy-film gängiger bauart, the nickel boys hat mich dann aber absolut positiv überrascht - das war schon ein künstlerischer ansatz, der mich total gepackt hat, ein einziges, großes "WOW". die kameraeinstellungen, das spiel mit den zeitebenen, das einwerfen von historischen aufnahmen, an jeder ecke anspruch, ohne auf kosten der geschichte zu gehen. ach ja, es geht um zwei farbige jungs in einer besserungsanstalt der 60er jahre in den usa, um rassismus, um freundschaft. unbedingt anschauen!
im gegensatz dazu:
"Das Mädchen mit der Nadel" (2024)
vielleicht kein schlechter film, wenn ich nich in jeder einstellung das gefühl gehabt hätte, das primäre ziel wäre gewesen möglichst "künstlerische" bilder zu schaffen. schwarzweiß und selbstverliebt. das hätte etwas weniger ambitioniert gefilmt ein schönes stück sein können.