Here Bei diesem Film lässt sich vortrefflich diskutieren, ob eine originelle Idee (und die ist es zweifellos) auch ein gutes Kinoerlebnis abgibt oder ein reines Technik-Gimmick bleibt. Mir hat das Ding über weite Strecken gut gefallen, denn so habe ich dieses Thema noch nie umgesetzt gesehen, aber vielleicht hatte ich die Zemeckis-Fanbrille auf. Das digitale De-Aging funktioniert immer noch nicht überzeugend und irritiert erneut, aber irgendwann wird es so weit sein, und dann können wir Schauspieljobs auch an den Nagel hängen. "Here" ist darüber hinaus der erste Film, bei dem ich mir einen größeren Fernseher als 40 Zoll gewünscht hätte. Inhaltlich sind einige Zeitebenen unterentwickelt, hier hätte man gerne mehr Zeit verbracht. Zwei Messerspitzen Esoterikkitsch weniger wären auch nicht verkehrt gewesen, aber letztlich hat mich der Film doch ziemlich berührt. Als Tom Hanks' Figur kurz vor Schluss sagte "I have no regrets", da dachte ich: Du weißt gar nicht, wie glücklich du dich schätzen kannst. Wie vielen von uns geht das schon so? 7/10
Eine atmosphärische und spannende Geschichte mit Anklängen an "Children Of Men", "I Am Legend", "The Road" und "28 Days Later" ... mit einem eher intimen Fokus, düsteren Bildern und einer ebenso düsteren Erzählung. McCarthys Versuch, die Definition des Lebens und die Frage, wer es verdient, in Frage zu stellen, ist faszinierend, auch wenn er die angestrebte Tiefgründigkeit nicht gänzlich erreicht.
"It's not over. It's just not yours any more." (Melanie)
Eine brillante schwarze Komödie von Peter Jackson ... und gleichzeitig der ultimative Gore-Film. Das Filmteam hatte offensichtlich viel Freude an exzentrischer und absurder Komik, die gepaart mit einigen wirklich originellen Effekten, reichlich Blutspritzern und Monsterchaos "Braindead" zum kultigen Leckerbissen macht. In der letzten halben Stunde sorgen sensationelle Grotesken für ein wunderbar choreografiertes Blutbad, das seinesgleichen sucht ...
In den USA wurde der Film unter dem Namen "Dead Alive" veröffentlicht.
Haus der Spiele (USA 1987, R: David Mamet, D: Lindsay Crouse, Joe Mantegna) Die erfolgreiche Psychiaterin und Buchautorin Margaret will einem spielsüchtigen Klienten helfen, wird dabei aber vom Gauner Mike um den Finger gewickelt. Sie ist fasziniert von seiner Welt, die aus Betrug und Lüge besteht und in die sie immer tiefer hinein gerät. David Mamet wurde geraten, den Film mit Stars zu drehen, entschied sich dann aber für seine Frau Lindsay Crouse in der Hauptrolle und seinen Kumpel Joe Mantegna als Mike. Viele Kritiker liebten den Film. Ich fand ihn in seiner ruhigen, beinahe theaterhaften Inszenierung größtenteils auch gelungen. Das Ende fand ich dann aber leider sehr schwach. 6/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Heartworms - Glutton for Punishment || Matilda Mann - Roxwell || Panda Bear - Sinister Grift || Greentea Peng - Tell Dem It's Sunny || Various Artists - A Complete Unknown: Original Motion Picture Soundtrack || Courting - Lust for Life, or: "How to Thread the Needle and Come Out the Other Side to Tell the Story"
Lord of Illusions (USA/GB 1995, R: Clive Barker, D: Scott Bakula, Kevin J. O'Connor, Famke Janssen, Daniel van Bargen) Bildungslücke geschlossen, ja oder nein? Das sollen andere entscheiden. Und bei Genrefans mag dieser Übersinnlichkeits-Film-noir ja vielleicht funktionieren (oder Mory?), aber bei mir ließ irgendwann die Konzentration nach. Dabei mag ich Scott Bakula ja wirklich gerne sehen, "Zurück in die Vergangenheit" hat mich immerhin lange begleitet in meiner Jugend (lief ja sonntags bei RTL). Aber auch seine Detektivfigur hat eigentlich keine Tiefe. Clive Barker setzt auch alles daran, Famke Janssen ins rechte Licht zu rücken. Aber am Ende bleibt dann doch etwas viel Huibuh, ein paar hübsche Splattereffekte und aus heutiger Sicht furchtbar gealterte Computertricks. 4/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Heartworms - Glutton for Punishment || Matilda Mann - Roxwell || Panda Bear - Sinister Grift || Greentea Peng - Tell Dem It's Sunny || Various Artists - A Complete Unknown: Original Motion Picture Soundtrack || Courting - Lust for Life, or: "How to Thread the Needle and Come Out the Other Side to Tell the Story"
Nach "Braindead" war es auch mal wieder Zeit für ...
Meet The Feebles (Peter Jackson, 1989)
Mit seinem wahnwitzigen Puppentheater überschreitet Jackson so gut wie jede Geschmacksgrenze ... ohne jede Scham, versteht sich. Und so entsteht eine wilde Mischung aus der "Muppet Show" und einem Splatter-Puppentheater. Wer hätte gedacht, dass der Regisseur von "Lord Of The Rings" auch der Schöpfer einer drogendealenden und pornodrehenden Ratte, eines heroinabhängigen und von Vietnam traumatisierten Frosches, eines sexsüchtigen Hasen und diverser anderer skuriler Gestalten sein würde ...
Fazit: "Meet The Feebles" hat gewiss keinen Anspruch auf einen Platz im Olymp der Filmkunst ... dennoch sprechen die Exzentrik, die Verspieltheit und der völlig enthemmte Wahnsinn für sich. Wenn man es denn mag ...
Nachdem Gerard Butler sich einige Zeit ausruhen konnte, durften die Franzosen in Serie ran. Die 1. Staffel kam mit angenehm wenig Krawumm und "wir sprengen alles in die Luft" aus. Dafür gabs dann eine eher außergewöhnlilche Story und eine gute Portion Drama. Sean Harris gab dem stoisch-psychopathischen Ex-Fremdenlegionär auf Rachetrip durchaus Tiefe, die übrigen Darsteller waren gut, allerdings ohne wirklich zu glänzen. Man darf auf die 2. Staffel gespannt sein, wie man lesen kann, ist sie gerade im Dreh.
Nächstes Jahr gibt es dann wieder Gerard Butler in Night has fallen mit richtig ganz doll viel Getöse, Geballer, Panzern und Kampffliegern und so weiter.
Jacksons visionärer Triumph, unterstützt durch die hervorragenden schauspielerischen Leistungen von Melanie Lynskey und Kate Winslet, ist eine originelle Nacherzählung eines Mordes in Christchurch (Neuseeland) Mitte der 1950er Jahre. Als Grundlage dient das komplexe und glaubwürdige Porträt einer außer Kontrolle geratenen Beziehung zwischen zwei Schulmädchen, die die Tat begangen haben. Ein eindringlicher Film, dunkel, verstörend und seltsam schön ...
"The next time I write in this diary, Mother will be dead. How odd... yet how pleasing." (Pauline Parker)
Ein eher unnötiges Remake, das die Geschichte des Originals mit ein paar neuen Wendungen exakt nacherzählt. Romero und seine ursprünglichen Partner hatten mit dem Original kein Geld verdient ... deshalb waren die Gründe für die Neuverfilmung laut Romero (der hier als Produzent fungierte) rein finanzieller Natur. Das merkt man dem Remake an ... die "Nacht der lebenden Toten" wird zwar wiederbelebt, aber sie wird nie wirklich zum Leben erweckt. Positiv hervorzuheben sind Tony Todd als Ben und die von Everett Burrell und John Vulich geschaffenen Zombies, die weitaus ausgefeilter als im ersten Film sind.