Zitat von zickzack im Beitrag #2760Es ist ja nicht so, dass es keine Länder um uns herum gibt, die das besser organisiert haben. Die haben aber auch früher damit angefangen. Hier weiß man, daß es so nicht weitergehen kann. Es traut sich aber niemand.
Das ist das Kernproblem ... und wird uns schon in naher Zukunft massive Probleme bescheren.
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von beth im Beitrag #2756die junge generation (für mich menschen u30), hat meiner erfahrung nach diese perspektive gar nicht. sie gehen nicht davon aus, dass sie eine rente bekommen werden und die rente älterer generationen ist ihnen egal. sie sind in weiten teilen gesellschaftlich entsolidarisiert, weil auch sie keinerlei solidarität erfahren. wofür sollen sie also auf die straße gehen? um solche themen für junge leute relevant zu machen, brauchen sie eine perspektive, vertrauen in den sozialstaat und die politik, ein zugehörigkeitsgefühl und ein gefühl der handlungsfähigkeit. das ist alles nicht da.
Ich überlege gerade, wohin ich im Ruhestand in 10-12 Jahren auswandern könnte. Wenn deine Einschätzung zutrifft, ist diese Gesellschaft nämlich zum Scheitern verurteilt.
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
Zitat von CobraBora im Beitrag #2751Um ganz ehrlich zu sein: Ich gehöre zwar nicht mehr ganz zu den Boomern, mache mir aber auch Gedanken über meine Rente und bin nicht bereit, da Abstriche zu machen. Schließlich habe ich mein Leben lang kräftig eingezahlt und habe mir eine gute Rente verdient. Dass die Rente nicht wirklich eine Versicherung ist sondern umlagefinanziert, ist dabei für mich irrelevant.
Ok, aber wenn man die jungen Generationen ohne die nötigen Reformen in absehbarer Zeit finanziell völlig überfordert, wer soll denn dann noch deine Rente zahlen, wenn du in Rente bist? Die neue Rekordverschuldung müssen sie ja in Form höherer Abgaben auch noch bezahlen.
Die Umlagefinanzierung ist auch für angehende Rentner in der GRV eben nicht irrelevant ... sondern ganz im Gegenteil absolut relevant. In der GRV werden bekanntlich keine Rücklagen gebildet ... es wird immer nur das an die Rentner verteilt, was gerade von den Jungen eingezahlt wird. Ok, es gibt noch Steuerzuschüsse vom Bund ... aber auch hier sind natürlich Grenzen gesetzt.
Dann werden sich die jungen Leute halt anstrengen müssen
Spaß beiseite, die demago... äh demoskopische Lage lässt sich nicht wegdiskutieren, der Reformbedarf ist also eindeutig da. Das kann aber nicht heißen, dass man einfach die Renten kürzt, denn es gibt ziemlich viele Rentner, die mit ihrer Rente nicht auskommen und denen der Staat zusätzlich unter die Arme greifen muss, Stichwort Altersarmut. Da ist also so oder so der Steuerzahler gefragt. Das Renteneintrittsalter zu erhöhen würde rechnerisch sicherlich Sinn machen, aber dagegen verwahre ich mich persönlich, ich würde lieber früher als später in Rente gehen.
Was ich befürworten könnte: - Die Rentenkurve abflachen, d.h. ab einer gewissen Schwelle gibt es etwas weniger. Mit einer geringeren Rente könnte ich wesentlich besser leben als mit einer späteren. - Rentenfremde Leistungen aus der Rente herausnehmen (was aber in der Gesamtbetrachtung wiederum nur eine Umverteilung von einer Tasche in die andere bedeuten würde). - Längeres Arbeiten fördern, für diejenigen die das wollen, ohne dass daraus ein Druck für andere entsteht, länger zu arbeiten.
Insgesamt sollte der Staat aber auch an die Einnahmeseite rangehen. Alleine beim Thema Steuerhinterziehung ließen sich jährlich Milliarden erzielen.
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Zitat von CobraBora im Beitrag #2764Spaß beiseite, die demago... äh demoskopische Lage lässt sich nicht wegdiskutieren, der Reformbedarf ist also eindeutig da. Das kann aber nicht heißen, dass man einfach die Renten kürzt, denn es gibt ziemlich viele Rentner, die mit ihrer Rente nicht auskommen und denen der Staat zusätzlich unter die Arme greifen muss, Stichwort Altersarmut. Da ist also so oder so der Steuerzahler gefragt. Das Renteneintrittsalter zu erhöhen würde rechnerisch sicherlich Sinn machen, aber dagegen verwahre ich mich persönlich, ich würde lieber früher als später in Rente gehen.
Die Rentenkürzungen werden aber ab Mitte der 2030er Jahre kommen, wenn in nächster Zeit keine echten Reformen bei den Sozialversicherungen kommen.
In den anderen Sozialkassen, sprich in der Kranken- und der Pflegekasse, klaffen ja ebenfalls riesige Finanzlücken, die gestopft werden wollen. Wenn die Lohnnebenkosten durch explodierende Sozialabgaben aber immer weiter steigen, wird Arbeit so teuer, dass Unternehmen weniger Leute einstellen. Weniger Beschäftigte bedeuteten wiederum weniger Beitragszahler ... und auch weniger Steuereinnahmen, die deine Rentenlücken auffüllen sollen ...
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
Zitat von beth im Beitrag #2756[quote=CHX|p402850]
die junge generation (für mich menschen u30), hat meiner erfahrung nach diese perspektive gar nicht. sie gehen nicht davon aus, dass sie eine rente bekommen werden und die rente älterer generationen ist ihnen egal. sie sind in weiten teilen gesellschaftlich entsolidarisiert, weil auch sie keinerlei solidarität erfahren. wofür sollen sie also auf die straße gehen? um solche themen für junge leute relevant zu machen, brauchen sie eine perspektive, vertrauen in den sozialstaat und die politik, ein zugehörigkeitsgefühl und ein gefühl der handlungsfähigkeit. das ist alles nicht da.
Ergo Kopf in den Sand? Letztlich sind es doch die jungen Leuten, die Zukunft gestalten müssen ... und auch für ihre Interessen einstehen müssen.
Ich überlege gerade, wohin ich im Ruhestand in 10-12 Jahren auswandern könnte. Wenn deine Einschätzung zutrifft, ist diese Gesellschaft nämlich zum Scheitern verurteilt.
nein, nicht kopf in den sand. politik für junge leute machen, chancen und perspektiven schaffen, solidarität, zugehörigkeit und selbstwirksamkeitserwartung stärken, demokratie fördern, umverteilung der vermögen. aber junge menschen sind der politik egal. sie werden alleine gelassen. lieber diskutiert man die dreimillionste rentenreform. die rente ist aber kein anliegen junger leute, die jetzt akut um wohnraum, arbeit und einen platz in der gesellschaft, also um sehr existenzielle dinge, kämpfen, was übrigens stark auch mit sinkenden geburtenraten einher geht. dass diese zusammenhänge einfach wegignoriert werden, ist teil des problems um die rente. wer die rente retten will, muss politik für junge menschen machen.
Zitat von beth im Beitrag #2766wer die rente retten will, muss politik für junge menschen machen.
Sag ich doch ... deshalb braucht es jetzt entsprechende Reformen im Sinne der jungen Generation. Die Politik bedient aber nur ihr Klientel ... und das Klientel der CDU/CSU und der SPD ist größtenteils alt.
Die jungen Leute müssen Rabatz machen ... sonst ändert sich nix.
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
Zitat von CHX im Beitrag #2744Schau an, unsere aktuelle Bundesregierung scheint den Ernst der Lage in der GRV immer noch nicht erkennen zu wollen bzw. betreibt weiterhin Klientelpolitik.
Anstelle von nötigen Reformen (Kopplung des Rentenzugangsalters an die längere Lebenserwartung, Kopplung des Anstiegs der Bestandsrenten an die Inflation statt an die Löhne, Wiedereinführung des Nachhaltigkeitsfaktors, Verzicht auf die Mütterrente, Abschaffung der Rente ab 63, Anpassungen bei der Systematik der Witwenrenten) gibt es ein Rentenpaket, was den Namen nicht verdient und eine Rentenkommission, die ab 2026 Reformpläne ausarbeiten soll. Dabei liegen die nötigen Reformen schon längst auf dem Tisch ... man müsste sie nur mal angehen.
Die jungen Generationen können einem Leid tun ... mich wundert es auch zunehmend, dass die Jungen derart still halten und nicht schon längst auf den Straßen sind. Ist denen nicht bewusst, was da auf sie zurollt?
die junge generation (für mich menschen u30), hat meiner erfahrung nach diese perspektive gar nicht. sie gehen nicht davon aus, dass sie eine rente bekommen werden und die rente älterer generationen ist ihnen egal. sie sind in weiten teilen gesellschaftlich entsolidarisiert, weil auch sie keinerlei solidarität erfahren. wofür sollen sie also auf die straße gehen? um solche themen für junge leute relevant zu machen, brauchen sie eine perspektive, vertrauen in den sozialstaat und die politik, ein zugehörigkeitsgefühl und ein gefühl der handlungsfähigkeit. das ist alles nicht da.
Das sehe ich ähnlich.
Den einzigen Kontakt, den ich zur u30 Generation habe, ist mein direkter Nachbar. Da hock ich manchmal drüben zum rauchen, Musik hören oder Film schauen. Was ich von dem und seinen gleichaltrigen Freunden so mitbekomme, ist genau diese Perspektivlosigkeit und völliges Misstrauen in die Politik. Das Interesse ist da, aber nichts scheint mehr sicher. Nicht verwunderlich, wenn man in Zeiten von Klimawandel, drohender Kriegsgefahr und Fake-News aufwächst. Die jungen Leute zieht's politisch immer mehr zu den Rändern, die sogenannte Mitte ist völlig unattraktiv, weil da Stillstand herrscht. Immer wird nur in 4-Jahres-Perioden gedacht und nichts an Dringlichem gemacht. Hauptsache das eigene Parteiengesicht nicht verlieren und ja nicht die Wählerstimmen der Boomergeneration. Ich sehe da mittlerweile auch schwarz und eher die kommende Katastrophe als die sichere Rente (von der ich in meinem Fall dann eh nicht leben könnte).
Aber immerhin darf man dem Elend jetzt bekifft zuschauen, da ist es erträglicher.
Zitat von beth im Beitrag #2756die junge generation (für mich menschen u30), hat meiner erfahrung nach diese perspektive gar nicht. sie gehen nicht davon aus, dass sie eine rente bekommen werden und die rente älterer generationen ist ihnen egal. sie sind in weiten teilen gesellschaftlich entsolidarisiert, weil auch sie keinerlei solidarität erfahren. wofür sollen sie also auf die straße gehen? um solche themen für junge leute relevant zu machen, brauchen sie eine perspektive, vertrauen in den sozialstaat und die politik, ein zugehörigkeitsgefühl und ein gefühl der handlungsfähigkeit. das ist alles nicht da.
Das sehe ich ähnlich.
Den einzigen Kontakt, den ich zur u30 Generation habe, ist mein direkter Nachbar. Da hock ich manchmal drüben zum rauchen, Musik hören oder Film schauen. Was ich von dem und seinen gleichaltrigen Freunden so mitbekomme, ist genau diese Perspektivlosigkeit und völliges Misstrauen in die Politik. Das Interesse ist da, aber nichts scheint mehr sicher. Nicht verwunderlich, wenn man in Zeiten von Klimawandel, drohender Kriegsgefahr und Fake-News aufwächst. Die jungen Leute zieht's politisch immer mehr zu den Rändern, die sogenannte Mitte ist völlig unattraktiv, weil da Stillstand herrscht. Immer wird nur in 4-Jahres-Perioden gedacht und nichts an Dringlichem gemacht. Hauptsache das eigene Parteiengesicht nicht verlieren und ja nicht die Wählerstimmen der Boomergeneration. Ich sehe da mittlerweile auch schwarz und eher die kommende Katastrophe als die sichere Rente (von der ich in meinem Fall dann eh nicht leben könnte).
Aber immerhin darf man dem Elend jetzt bekifft zuschauen, da ist es erträglicher.
Ok, ich wandere aus, wenn ihr und die jungen Leute das alles so schwarz seht
Kennt jemand ein nettes Land, wo vielleicht weniger schwarz gesehen wird als bei uns? Und wo es sich auch in kommenden Klimawandelzeiten gut leben lässt? Man sollte dort mit englisch weiter kommen, deutschsprachig dürfte wohl eher schwierig werden ... vielleicht Skandinavien oder Ähnliches? Die sind auch reformfreudiger als wir ...
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
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