der gestrige abend mit meinen alten kumpels begann wie erwartet in bester nerdlaune, allerdings hat mich kumpel b - wie ebenfalls zu erwarten gewesen wäre - mit zunehmender alkoholbetankung irgendwann entsetzlich genervt. und da ich sein ride war, und ich ihn zunächst weder losgeeist noch am ziel aus dem auto bekam, weil er mir noch dringend eine ganze latte ethanolinduzierter flachköpperbinsen ins gebetbuch schreiben musste (die ihm wahrscheinlich unendlich tiefgründig vorkamen, mir aber nur unendlich banal), bin ich viel zu spät in die klappe gekommen. entsprechend seh ich heute auch aus; es reicht also mittlerweile schon nur die überdosierte gesellschaft eines alkoholkonsumenten, um mir am nächsten tag kopfschmerzen und eine prachtvolle matschbirne zu bescheren. hinzu kommt, dass sich mit steigendem alter die zeitspanne verkürzt, über die ich intensive abende mit anderen menschen ohne größere erschöpfung wegstecken kann; diese wurde gestern bei mir deutlich überschritten. die kommende woche wird arbeitstechnisch ziemlich heftig, d.h., heute MUSS erholung stattfinden. unter druck immer zielführend. gnmpf.
Das kann ich sehr gut nachvollziehen. War schon immer eher befremdlich als amüsierend, die Zeit nüchtern mit besoffenen Menschen zu verbringen.
Miittendrin statt nur dabei war früher meistens besser, da war man ja auch noch jung und einiges andere. Heute präferiere ich die Nüchternheit. Aus Gründen. DIR GUTE ERHOLUNG!
Zitat von miam im Beitrag #12017Das kann ich sehr gut nachvollziehen.
Dito. Da ich selbst Alkohol nur noch in Maßen konsumiere, merke ich jetzt erstmal, wie furchtbar anstrengend Besoffene sein können, auch wenn es Menschen sind, die ich eigentlich mag. Früher habe ich mitgesoffen, heute flüchte ich, wenn es zu nerven beginnt.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Ich find nur aggressive, gemeine Betrunkene doof. Lustige, ausgelassene Betrunkene hab ich auch nüchtern gern um mich. Traurigen Betrunkenen helfe ich gerne, wenn es denn Freund*innen sind.
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #12012Das Erste, was ich nach dem Aufwachen gesehen habe, war der "Klartext" mit irgendsoeinem Elch von der "WELT". Daß jemand in drei Minuten derart viel Scheiße labern kann ... mußte abschalten, sonst hätte ich den Fernseher eingetreten. Zumindest war ich dann wach.
Zitat von Vermooste_Pfote im Beitrag R.I.P. R.I.P. Alkohol tötet. Leberzirrose droht bei Frauen schon ab 12g Alkohol täglich, also weniger als ein Glas Wein, bei Konsum über 10 Jahre.
Interessant, denn gerade darum ging es im besagten "Klartext". Der Sprecher regte sich über die Doppelmoral der Grünen auf, die angeblich mit der Cannabislegalisierung internationale Drogenkartelle stärken würden, aber nun den Alkoholkonsum einschränken wollen, mit Verteuerung und Werbeverbot. Dabei sei Alkohol für die meisten Deutschen ein Genußmittel, und die Grünen zementieren wieder ihren Ruf als Verbots - und Gängelungspartei.
Diese fundamentale Ignoranz bringt mich auf die Palme. Wie kann man angesichts der Fakten dermaßen dämlich argumentieren? Alkohol ist nunmal genausowenig ein harmloses Genußmittel wie Tabak, obwohl beides legal ist. Und Cannabis auch nicht schädlicher als die beiden. Auf der Arbeit habe ich zwei Bewohner, die sich mit extremem Cannabiskonsum psychotisch geraucht haben, allerdings waren beide multitoxisch unterwegs, und das war eine Wechselwirkung. Demgegenüber stehen ca. 40 Leute, die sich dumm und dämlich gesoffen und mit Alkohol sich, ihr Leben und ihre Familie ruiniert haben, und ich hatte mindestens zwei Forensiker (die nicht mehr unter uns weilen), die unter Alkoholeinfluß schwere Gewaltdelikte begangen haben.
Aber wenn man das zur Diskussion stellt, will man die Menschen nur gängeln, ist ja logisch. Ich trinke nach wie vor gerne Alkohol und würde mir das auch nicht verbieten lassen, aber ich kenne die Folgen (auch autobiographisch) in allen Ausprägungen. Darum lehne ich jegliche Verharmlosung, Relativierung und Glorifizierung mittlerweile ab. Und deswegen kotzt mich so eine Argumentation mittlerweile nur noch an.
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Die letzten Sechs in der Playlist: Victoria Canal - Slowly, It Dawns || Christine and the Queens - Chris || The Pains of Being Pure at Heart - Perfect Right Now: A Slumberland Collection 2008-2010 || Heisskalt - Vom Tun und Lassen || Sam Fender - People Watching || Heartworms - Glutton for Punishment
Konsequenterweise sollte es auch endlich einmal ein Werbeverbot für Alkohol geben. Die Verharmlosung von Alkohol nervt mich jedenfalls auch. "Auf dein Wohl!" - wie zynisch dieser alte Trinkspruch doch ist.
Der Alkoholkonsum geht seit Jahrzehnten zurück und täglich gibt es im Fernsehen Sendungen, die die Verharmlosung des Alkohols anprangern. Da ja auch kaum noch jemand raucht und die Fitnessstudios Besucherrekorde melden, sind wir bald alle hart wie Kruppstahl und zäh wie Wiesel.
Wenn Werbeverbot für Alkohol, dann bitte auch für Wettbüros, Abnehmspritzen, Tictoc, Zuckerwasser, Fleisch, Laubbläser, Autos etc. Und alle Autos sollen bitte verpflichtend zu zwei Dritteln mit Ekelbildern von Unfall- und Abgasopfern zugekleistert sein.
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Zitat von Anorak Twin im Beitrag #12025Und alle Autos sollen bitte verpflichtend zu zwei Dritteln mit Ekelbildern von Unfall- und Abgasopfern zugekleistert sein.
Und auf allen Wasserflaschen Bilder von Ertrunkenen.
Zitat von Anorak Twin im Beitrag #12025Der Alkoholkonsum geht seit Jahrzehnten zurück und täglich gibt es im Fernsehen Sendungen, die die Verharmlosung des Alkohols anprangern.
Wie prima das funktioniert, sehe ich auf der Arbeit und in meinem persönlichen Umfeld. Und an Ballermann - Saufliedern, die in den Charts steilgehen. Und dieser Whataboutism, daß andere Sachen auch schädlich sind, trägt zu dieser Diskussion absolut nichts sinnvolles bei. Sogar Sauerstoff und Medizin sind schädlich, wenn man sie im Übermaß konsumiert. Davon abgesehen: 47 500 Tote im Jahr wegen direktem Alkoholkonsum oder den Folgen davon, abgesehen vom volkswirtschaftlichen Schaden. Wenn wir das mal mit Abnehmspritzen oder an Verkehrstoten hinbekommen, diskutiere ich gerne nochmal neu.
Und was mich daran natürlich auch stört: die Unterscheidung in gute und schlechte Drogen. Nochmal: ich bin für die kontrollierte Abgabe von allem samt Besteuerung, meine Argumente habe ich anderweitig dargelegt. Die Gefahren von Alkohol kleinzureden, nur um die Grünen mal wieder als Verbotspartei vorzuführen, ist für mich der eigentliche Skandal an der Geschichte.
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Es sollte weitgehend Konsens sein, dass diejenigen, die ein erneutes Cannabis-Verbot fordern, sich lächerlich machen, wenn sie die Grünen als Verbotspartei stigmatisieren wollen. Es zeigt sich mal wieder auf welch niedrigen Niveau "Die Welt" zu argumentieren versucht. Es macht schon einen Unterschied, ob man ein Rauschmittel verbieten möchte, oder ob man verhindern möchte, dass Bemühungen um gesundheitliche Aufklärung durch Werbung konterkariert werden. Die Hersteller von alkoholischen Getränken, sowie die Firmen, die mit Werbung für diese ihr Geld verdienen, kommen am Ende nicht für die gesellschaftlichen Schäden auf. Die Kosten trägt dafür die Allgemeinheit.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.