Zitat von Lumich im Beitrag #6193Wenn ich für mein Geld arbeite, habe ich nicht das Gefühl, dass mich jemand füttert.
Man arbeitet, um eine Gegenleistung zu erhalten, und verhält sich seinem Arbeitsvertrag entsprechend. Es fällt mir schwer, darin kein Abhängigkeitsverhältnis zu erkennen.
Mal zur Definition: Gefüttert wird ein Baby oder ein Tier oder anderweitig hilfloses oder unselbstständiges Geschöpf. Wenn ich durch meine Arbeit einen Mehrwert erzeuge, von dem ich anteilig vergütet werde, und mir davon Nahrung kaufe, werde ich nicht gefüttert. Ich bin nicht von der Wohltätigkeit eines anderen abhängig, ich bin lediglich davon abhängig, dass alle sich an die Spielregeln halten, und ich meine Bezahlung erhalte. Dafür schulde ich niemandem Dankbarkeit, weil ich meine Gegenleistung bereits erbracht habe.
Zitat von Lumich im Beitrag #6193Warum sollte das denen anders gehen? Zumal die dazu noch Ausgrenzungserfahrungen machen müssen, von denen ich verschont bleibe.
Sollte ich mal irgendwelche PolInnen bei mir auf Arbeit treffen, die von traumatischen Ausgrenzungserfahrungen berichten, werde ich mich hier nochmal melden.
Vielleicht solltest du mal fragen.
Zitat von LFB im Beitrag #6194Ich kann dich gerne ausgrenzen, wenn du willst.
Komm nach Kreuzberg und versuch dein Glück. 😁
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Lumich im Beitrag #6196Ich bin nicht von der Wohltätigkeit eines anderen abhängig, ich bin lediglich davon abhängig, dass alle sich an die Spielregeln halten, und ich meine Bezahlung erhalte.
Da ist natürlich was dran.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Zitat von Lumich im Beitrag #6196 Vielleicht solltest du mal fragen.
Tust du das generell? Wenn nein, wäre deine These auch nur reine Spekulation.
Ich kann schon von gesicherten Hinweisen ausgehen, dass Ausgrenzung und Rassismus in diesem Land keine allzu seltenen Erscheinungen sind. Ich muss auch nicht jeden fragen, ob er schon einmal Durchfall hatte.
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Auch so eine linke Lebenslüge, diese Mär von den dauerdiskriminierenden Deutschen ohne Migrationshintergrund. Ist in der Realität nichts dran an dieser Unterstellung.
Zitat von LFB im Beitrag #6200Ist in der Realität nichts dran an dieser Unterstellung.
"Nichts" dran ist reichlich optimistisch. Ich würde die Diskriminierung hierzulande aber nicht nur auf die Deutschen beziehen, ohne damit Vorurteile gegen Deutsche zu meinen. Hier haßt jede ethnische Gruppe irgendwen, Italiener hassen Türken, diese Russen, und ganz unten stehen Schwarzafrikaner. Und diese hassen sich gegenseitig, englischsprachige können französischsprachige nicht ab und umgekehrt, und alle hassen Nordafrikaner. Wenn man hier mal richtig die Augen aufmacht, will man es eigentlich gar nicht mehr wissen. Alle gegen alle. Und ich bekomme nicht nur auf Arbeit, sondern auch in der Multikulti - Südstadt einiges mit.
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Geht noch ein bisschen mehr Drama? Ein Großteil der Bevölkerung, durch alle ethnischen Gruppen hinweg, hasst niemanden. Vorurteile existieren leider überall, genau wie ein gewisser Prozentsatz Idioten. Aber mit Verallgemeinerungen der Marke „Italiener hassen Türken“ wird man der Realität nicht gerecht, sondern verbreitet nur selber rassistische Vorurteile.
"Auf deinem Shirt steh‘n die Dinge, Die du gerne wärst, nicht die du bist, Was im Grunde völlig in Ordnung ist. Nur: Wir können alle lesen Und du bist nie ein Dreckstück gewesen."
Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #6203Geht noch ein bisschen mehr Drama? Ein Großteil der Bevölkerung, durch alle ethnischen Gruppen hinweg, hasst niemanden. Vorurteile existieren leider überall, genau wie ein gewisser Prozentsatz Idioten. Aber mit Verallgemeinerungen der Marke „Italiener hassen Türken“ wird man der Realität nicht gerecht, sondern verbreitet nur selber rassistische Vorurteile.
Danke schön!!
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Das war schon reichlich plump und flapsig formuliert, das stimmt. Lustigerweise regt sich dann immer jemand drüber auf, und das zurecht. Werden diese Vorurteile aber auf autochthone Deutsche angewendet, denen latent genereller Rassismus unterstellt wird, wird das aber abgenickt, oft genug im Bewußtsein, besser zu sein als der Rest. Und wenn man das dann als genauso idiotisches Vorurteil bezeichnet, landet man automatisch in der rechten Ecke. Finde den Fehler.
Ansonsten war das Wort "Haß" zu dick aufgetragen, aber Vorurteile finden sich in jeder ethnischen Gruppierung mehr oder weniger stark ausgeprägt. Und das sind durchaus nicht alles Idioten, da ich behaupte, daß keiner generell frei davon ist. Bei manchen sind sie plump und blöd, bei anderen durch Erziehung, Sozialisation oder autobiographisch geprägt, in diesen Fällen ist es einfacher, sie zu revidieren. Vorhanden sind sie trotzdem. Da nur von einem "Prozentsatz von Idioten" auszugehen, finde ich naiv.
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Der Weg ist ja auch nicht die Abschaffung von Vorurteilen, sondern das Bewusstsein darüber. Wenn ich weiß, dass eine Annahme, die ich habe von Vorurteilen geprägt sein kann, verändert das bereits mein Denken und lässt mich offener auf andere zugehen.
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