Zitat von Der Lokus im Beitrag #3

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Steht in Österreich eigentlich auch was Wichtiges an dieses Jahr?

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Ich störe ungern bei euren Tagträumen von der Abschaffung der Leistungsgesellschaft und den Ausgabeorgien mit dem Geld anderer Leute, aber here's LFB calling:

Ba-Wü:
FDP 81,4 %
CDU 79,1 %
Freie Wähler 75,6 %
AfD 72,1 %
SPD 52,3 %
Grüne 43 %
Die Partei 33,7 %
Die Linke 27,9 %
DKP 22,1 %

Verdammtes Frage nach dem kostenlosen Schulessen, das färbt mein Ergebnis natürlich direkt dunkelrot. Die 43% für die Grünen behalte ich besser auch mal im Blick.

Eine menschenverachtende Idiologenpartei auf der 1. Nicht übel für jemanden, der allen andern immer vorwirft, daß sie Ideologen seien, nur weil sie ihr Hirn benutzen.

Moment, ich muss erst im Gutmenschen-Wörterbuch nachschauen:

AfD-Nähe... Hetze... Islamophob... ah, da steht es:
Menschenverachtend = Benennung realpolitische Zusammenhänge basierend auf einem realistischen Menschenbild

Passt

Das Buch wurde 1938 herausgegeben, kann das sein?

SPD vor Piraten und Humanisten, dann CDU (), KlimalisteBW und Die Partei.
Am Ende Menschliche Welt, ÖDP, AfD.

Man muss sich nicht dafür entschuldigen, dass die AfD nicht auf dem letzten Platz ist oder das es doch 30% Übereinstimmung gibt. Bei mir war in den letzten Jahren auch fast immer die FDP das Schlusslicht. Das liegt natürlich daran, daß das AfD-Programm auf der Suche nach den Abgehängten speziell auch soziale Aspekte hervorhebt .... "bessere Bezahlung" oder "billigere Wohnungen"-Forderungen, da hat man ja eigentlich nix gegen.

Ich oute mich als wahlmüde. Seit ich wählen darf, wähle ich. Seit 2002 treiben mich dieselben Themen um. Geändert hat sich NICHTS. Eher im Gegenteil. Großkapitalisten verdrängen munter Mieter*innen und Künstler*innen aus ihren Habitaten, Bürger kommen in den Knast, wenn sie die Polizei anschreien, die Polizei wird auf so niedriger Flamme am Leben gehalten, dass Übergriffe von ihrer völlig überforderten Seite an der Tagesordnung sind - gerne auch mit rechtsextremem Hintergrund, natürlich nur Einzelfälle - es wird munter rüstungsexportiert und abgeschoben, die Pflegesituation ist aktuell (und perspektivisch noch viel mehr) eine absolute Katastrophe, es wird nichts für abgehängte getan, Obdachlose werden bei -10 Grad verdrängt und ihre Habseligkeiten weggeworfen, weggeworfene Lebensmittel klauen und Gras rauchen ist immer noch illegal, wer arm geboren wird hat noch immer weniger Chancen aufzusteigen, das Auto ist immer noch die heilige Kuh, das Schulsystem ist - mal ganz abgesehen von der komplett unterirdischen Finanzierung - der letzte Scheiß und kann nur Systemfölglinge fördern, die Mehrheit stellt aber genau dieses System nicht in Frage, blablabla. Für mich alles kacke, und keine Besserung in Sicht. Es wird immer alles so schön weitergehen, und es wird sich nichts ändern, solange nix schlimmeres passiert. So wie es immer war, die letzten fünftausend Jahre.

Corona ist da ein guter Mikrokosmos: so viel herumgestümpere, um ja nichts verändern zu müssen. Let's drive. Sehenden Auges in den Abgrund. Und dann in hundert Jahren nach nem Planeten suchen, der ungefähr annähernd an die Erde rankommt. Hurra!

Ich denke, du bist da zu optimistisch, das wird keine 100 Jahre mehr dauern, bis die Erde komplett lebensfeindlich ist. Vermutlich wird schon der nächsten Generation kaum noch Raum zum Überleben bleiben.

Die Marktfundamentalisten haben die Welt fest im Griff und glauben viele ihr Mantra vom unbegrenzten Wachstum und von den sich selbst regulierenden und ausgleichenden Märkten, obwohl die letzten Jahrzehnte das Gegenteil bewiesen haben. Egal, welche Bereiche man sich anschaut, in denen diese Mechanismen angewandt werden. Sei es, neben der Industrie, die Exekutive, das Gesundheitswesen oder Verkehr und so weiter. Alles am Arsch und nur ein paar wenige profitieren davon.

Immerhin merken mehr und mehr Menschen, dass sich Leistung doch nicht mehr lohnt, anders als ihnen immer noch suggeriert wird. Das hat nämlich nur so lange funktioniert, bis diejenigen, die das behaupten, nicht zu gierig geworden sind. Das, was inzwischen als Wachstum verkauft wird, ist nur noch der Versuch ist, immer weiter zu optimieren und auszubeuten. Am Ende bleibt eine marode Infrastruktur und Menschen, die wie ein zusätzlicher Kostenfaktor gesehen und entsprechend behandelt werden.

Leider sind Politiker und Lobbyisten, die ihr Geld von den Profiteuren bekommen, quer durch alle Parteien so sehr miteinander verwoben, dass der komplette Umbruch wohl nicht mehr gelingen kann, bevor die Menschheit nicht gezwungen ist, weil Krankheiten und Naturkatastrophen sie immer mehr überhand nehmen oder es zu sozialen Unruhen kommt. Ich bin sogar pessimistisch, dass dann ein Umdenken stattfinden wird, weil es auch in diesen Situationen Profiteure geben wird, denen ein paar Millionen Menschenleben wurscht sind, Hauptsache die Aktienkurse steigen oder der Rubel (Bitcoin) rollt.

Trotzdem ist es sinnvoll zu wählen und zwar das möglich kleinste Übel. Und das sind sicher nicht die, die die einfachen Lösungen propagieren. Das sind nämlich die Schlimmsten.

Ich verstehe den Pessimismus, aber teile ihn nicht. Grundsätzlich gibt es kein Jahrhundert, Jahrzehnt oder auch nur ein Jahr, in welches ich mich zurückwünschen würde. Es würde jedes Mal bedeuten, Errungenschaften wieder aufzugeben. Als jemand, der seine Kindheit in den 80ern verbracht hat, ist der Weltuntergang nichts Neues. Dass es ein Jahr 2021 überhaupt geben würde, war kaum vorstellbar - bestenfalls unterirdisch in Bunkern.

Das soll nicht heißen, dass man sich grundsätzlich darauf verlassen könnte, dass es schon irgendwie weitergeht. Es verändert trotzdem die Perspektive. Den angesprochenen Wirtschaftsliberalismus halte ich ebenfalls für ein Grundübel unserer Zeit. Ich habe aber auch erlebt, wie er in der Zeit nach der Wende bis zur globalen Bankenkrise seine Blütezeit hatte, und er heute deutlich umstrittener ist als damals. Das hat soweit noch nichts an dessen Hegemonie geändert, aber es hat sich auch nicht nichts verändert.

Was das Wählen angeht: Bis zur Rot-Grünen Regierung unter Schröder bin ich gern zur Wahl gegangen. Nachdem mich die Grünen in so ziemlich jeder Beziehung enttäuscht haben, gab es nie wieder ein Zugehörigkeitsgefühl zu irgendeiner Partei. Kurzzeitig hatte ich mal Hoffnungen in die Piraten gesetzt, aber die haben es mit allen Mitteln der Kunst versemmelt. Ich habe den Wahl-O-Mat und den WahlSwiper getestet für BaWü und war aufs Neue entsetzt, was die dortigen Grünen (die waren früher schon schlimm) im Wahlprogramm stehen haben. Nicht einmal den Verbrennungsmotor stellen die dort in Frage - das muss man sich mal vorstellen. Da sind noch mehr Hammer wie dieser.

Ich möchte allerdings auch die Erwartungen an eine Wahl ins Verhältnis setzen: Das Gefühl, dass sich durch Wahlen nicht wahnsinnig viel ändert, heißt im Umkehrschluss auch, dass es durch Wahlen nicht wahnsinnig viel schlechter werden kann. Die meisten Veränderungen geschehen eher unabhängig von Wahlen. Sie geschehen langsam und schleichend, aber sie geschehen.

Ich bemühe mich das auch wie Lumich zu sehen. Aber ich kann den Pessimismus ebenso verstehen. Mein Problem ist aber häufig die der Ungeduld. Viele Entwicklungen laufen einfach so schrecklich langsam ab. Gerade wenn bei Themen wie Umweltfragen Tempo und eine gewisse Radikalität nötig wäre.
Da schmerzt mich der Kuschelkurs der Grünen, der zum Mitregieren führen soll, einfach auch ein Stück weit.

pessimismus, nililismus... ja, kenne ich auch. aber ohne stimme den anderen das feld überlassen? nie im leben. selbst WENN es nur das kleinere übel ist.