Mein Mitbewohner hat sich in einer altersschwachen Pfanne Bratwurst zubereitet. Nun stinken Küche und Diele nach Bratenfett, und trotz allem Lüften bekomme ich den Mief nicht weg. Habe ihn dann gefragt, ob er gerade ein Stück Walroß frittiert hat. Er selbst muß zugeben, daß der Gestank geradezu martialisch ist und daß seine Idee nicht die beste war.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Irgendwann muss mir mein Kopf mal erklären, warum ich nach über zehn Jahren immer noch von meiner Ex-Freundin träume. Und warum das immer mit Enttäuschung und Zurückweisung zu tun haben muss und ich verstört aufwache.
Durchaus faszinierend was Träume immer wieder ausspucken. Bei mir kommen immer wieder irgendwelche Szenen in Verbindung mit meinem Vater hoch. Der ist mittlerweile bald 30 Jahre tot. Und es war noch kein einziger Traum dabei, der mich nicht verstört hat.
Ich sitze gerade mal wieder an einem Antrag für Kulturförderung für den Dorfladen. Kriterien: - Geschlechtergerechtigkeit - Diversität der Live-Acts - Engagement für marginalisierte Gruppen wie FLINTAs oder Opfer von Rassismus - Ökologische Nachhaltigkeit - Prävention von Diskriminierung - Außerordentlich diskriminierungssensible Programmgestaltung - Umgang mit Vorfällen von Diskriminierung
Klar, ich spiele im Zweifel gekonnt auf dieser Klaviatur, wenn sich das finanziell rechnet, das Runterbeten ökosozialer Buzzworts beherrsche ich seit dem ersten Schulaufsatz. Trotzdem, warum reicht es nicht, in einer ungewöhnlichen Location in einem kleinen Ort spannende Musik zu präsentieren? Warum ständig dieser ganze ideologische Überbau? Das ist genau eines dieser ganzen kleinen Puzzleteile, warum das politische Meinungsklima genau in die entgegengesetzte Richtung kippt.
Ist eine Ausschreibung vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Die beiden einzigen weiteren Kriterien sind noch die künstlerische Qualität und die Auftrittsbedingungen für die Künstler, die werden aber bestimmt bis nächstes Jahr noch ideologisch nachjustiert. Daneben gibt es noch die Sonderkategorien Awareness, Inklusion und Nachhaltigkeit. Ächz.
Na ja, wenn irgendjemand in den letzten 30 Jahren mal dafür gesorgt hätte, dass Festivals und die meisten Klubprogramme nicht nur sausage partys sind und Frauen und Minderheiten aller Art sicher und ohne Belästigungen feiern können, wären solche Vorgaben vermutlich nicht nötig. Und ja, mag sein, dass das bei euch allen sowieso schon iiiiimmer so war und voll geil ist - dann ist es ja auch ein Leichtes, diese Vorgaben einzuhalten und die Zuschüsse abzugreifen.
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Wenn ich @LFB richtig verstehe, geht es nicht darum, dass (z.B.) Frauen "entspannt feiern" können, sondern welche Rolle diese Themen bei den Veranstaltungen als inhalte spielen. Und letzlich sollte es komplett schnurz sein, ob grün gestreifte Karnickel oder "sausages" oder Frauen eine kulturell förderwürdige Party im ländlichen Raum feiern. Es wird ja eh keiner in den Antrag schreiben: "bei uns dürfen nur grün gestreifte Karnickel feiern. Sausages und Frauen müssen draußen bleiben."
Zitat von fanwander im Beitrag #11938Wenn ich @LFB richtig verstehe, geht es nicht darum, dass (z.B.) Frauen "entspannt feiern" können, sondern welche Rolle diese Themen bei den Veranstaltungen als inhalte spielen. Und letzlich sollte es komplett schnurz sein, ob grün gestreifte Karnickel oder "sausages" oder Frauen eine kulturell förderwürdige Party im ländlichen Raum feiern. Es wird ja eh keiner in den Antrag schreiben: "bei uns dürfen nur grün gestreifte Karnickel feiern. Sausages und Frauen müssen draußen bleiben."
Eben. Ich bin da inzwischen nach 11 Jahren Ehrenamt einfach nur noch genervt, denn es zieht sich nicht nur quer durch die Kulturförderung sondern auch durch alle anderen öffentlichen Förderprogramme, dass es de fakto immer nur um Engagement für vermeintliche oder tatsächliche Minderheiten und Unterdrückte geht, aber niemals um die Allgemeinheit.
Zitat von fanwander im Beitrag #11938Wenn ich @LFB richtig verstehe, geht es nicht darum, dass (z.B.) Frauen "entspannt feiern" können, sondern welche Rolle diese Themen bei den Veranstaltungen als inhalte spielen. Und letzlich sollte es komplett schnurz sein, ob grün gestreifte Karnickel oder "sausages" oder Frauen eine kulturell förderwürdige Party im ländlichen Raum feiern. Es wird ja eh keiner in den Antrag schreiben: "bei uns dürfen nur grün gestreifte Karnickel feiern. Sausages und Frauen müssen draußen bleiben."
dass es de fakto immer nur um Engagement für vermeintliche oder tatsächliche Minderheiten und Unterdrückte geht, aber niemals um die Allgemeinheit.