Zitat von Bartleby im Beitrag #177Summer of Soul (2021)
Über das Harlem Cultural Festival von 1969. Dagegen erscheint die ganze Woodstock-Verklärung doch reichlich absurd. Erstaunlich, dass die Aufnahmen bislang noch nie richtig veröffentlicht wurden. Amir "Questlove" Thompsons Regiedebut. Hat er gut gemacht. Original auf Hulu, hier auf Disney+.
Ja, Ja, Ja Absolut sehenswert!
Im Regal: Soul, Funk, Jazz, HipHop, Disco, Dance und Songwriter + Obskures und Gerümpel aus dem Keller, der Garage und vom Dachboden.
manchmal auch nicht. ich hatte gehofft, durch cassie jaye's "the red pill" einen einblick in die us-amerikanische männerrechtsbewegung zu bekommen - was geliefert wurde, war allerdings kritikloses werbefernsehen in einer art, die mich zu 90 minuten schnappatmung brachte. ohne großes hinterfragen durften die herren der schöpfung ihre worthülsen absondern, sich als wölfe im schafspelz verkaufen und sich in ihrer opferrolle suhlen. was ich gelernt habe: häusliche gewalt gegen männer tritt ebenso häufig auf wie anders herum, gleiches gilt für vergewaltigungen, boko haram ist eine ritterliche organisation, weil sie jungs tötet, mädchen aber nur entführt und versklavt (da hat man ja eine reelle chance, wieder herauszukommen), frauen jubeln männer kinder unter etc. pp. . es geht nicht darum, daß es eine ganze reihe von thematiken gibt, die hier diskutiert werden dürfen (sorgerecht ist beispielsweise eine davon), es geht darum, daß eine diskussion gar nicht erst stattfindet. höhepunkt des ganzen ist die läuterung der autorin von einer angeblichen feministin zu einer männerversteherin. unfassbar.
Zitat von oasupp im Beitrag #182manchmal auch nicht. ich hatte gehofft, durch cassie jaye's "the red pill" einen einblick in die us-amerikanische männerrechtsbewegung zu bekommen - was geliefert wurde, war allerdings kritikloses werbefernsehen in einer art, die mich zu 90 minuten schnappatmung brachte. ohne großes hinterfragen durften die herren der schöpfung ihre worthülsen absondern, sich als wölfe im schafspelz verkaufen und sich in ihrer opferrolle suhlen. was ich gelernt habe: häusliche gewalt gegen männer tritt ebenso häufig auf wie anders herum, gleiches gilt für vergewaltigungen, boko haram ist eine ritterliche organisation, weil sie jungs tötet, mädchen aber nur entführt und versklavt (da hat man ja eine reelle chance, wieder herauszukommen), frauen jubeln männer kinder unter etc. pp. . es geht nicht darum, daß es eine ganze reihe von thematiken gibt, die hier diskutiert werden dürfen (sorgerecht ist beispielsweise eine davon), es geht darum, daß eine diskussion gar nicht erst stattfindet. höhepunkt des ganzen ist die läuterung der autorin von einer angeblichen feministin zu einer männerversteherin. unfassbar.
Ich kenne diese Doku zwar nicht, aber grundsätzlich bin ich eher ein Freund von Dokus, in denen es keinen Erklär-Bär gibt, der für das Publikum einordnet, was jetzt richtig und was falsch ist. Die Positionen, die du da beschreibst klingen für mich derart schrill und abwegig, dass mich der zusätzliche Hinweis darauf eher gestört hätte. Allerdings würde ich es auch nicht mögen, wenn verirrte MeinungsträgerInnen einfach nur bloßgestellt würden, damit die Zuschauerin oder der Zuschauer die eigene Durchschnittlichkeit feiern kann.
Bedenkliches Beispiel von neulich erst: Christiane F. und die Kinder vom Bahnhof Zoo - gesehen auf Prime. Dabei handelt es sich um eine Spiegel-TV-Reportage aus den Mitt-90ern, in der Original-ProtagonistInnen interviewt werden. An sich sehr interessant, aber regelmäßig begleitet durch eine doofe, mit Voice-Filter bearbeitete Off-Stimme, deren Kommentare selten informierten, aber dafür häufig dramatisierte. Angesichts der ohnehin dramatischen Schicksale kam mir das unnötig und störend vor.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Bartleby im Beitrag #177Über das Harlem Cultural Festival von 1969. Dagegen erscheint die ganze Woodstock-Verklärung doch reichlich absurd.
Wie meinst du das?
So in der Richtung: während der "Aufbruch", der ja gerne mit Woodstock musikalisch wie gesellschaftlich verbunden wird, mMn vor allem der Selbstverklärung der amerikanischen Babyboomer geschuldet ist ("Gegenkultur my ass"), stellte das Harlem Cultural Festival als politisch-kultureller Meilenstein tatsächlich einen Wendepunkt dar: "Black Music" als selbstbewusst gelebter und erfahrener Transmissionsriemen für mehr Teilhabe in der amerikanischen Gesellschaft. So gesehen sind Beyoncé und Kanye das Resultat des damals losgetreten Prozesses. Dass das alles ohne die kommerzielle Ausschlachtung der Aufnahmen von damals von statten ging, unterstreicht den Unterschied zu Woodstock um so mehr.
Zitat von Lumich im Beitrag #184Ich kenne diese Doku zwar nicht, aber grundsätzlich bin ich eher ein Freund von Dokus, in denen es keinen Erklär-Bär gibt, der für das Publikum einordnet, was jetzt richtig und was falsch ist. Die Positionen, die du da beschreibst klingen für mich derart schrill und abwegig, dass mich der zusätzliche Hinweis darauf eher gestört hätte. Allerdings würde ich es auch nicht mögen, wenn verirrte MeinungsträgerInnen einfach nur bloßgestellt würden, damit die Zuschauerin oder der Zuschauer die eigene Durchschnittlichkeit feiern kann.
natürlich braucht es keinen erklärbären, wir sind alles denkende menschen. was es aber auch nicht braucht, sind neunzig minuten leere blasen aus der phrasendreschmaschine, das ist das eben einfach auch zu wenig, da bin ich schnell bei "wo willst du hin mit deinem film?". zwischen bloßstellen und erklärbar liegt "erkenntnisgewinn", ob vorgekaut oder gebildet ist da fast schon egal. das hier war werbefernsehen im stil von bibel-tv. ich mag dokus, wenn sie klug sind, auch, wenn ich die dargestellte meinung nicht teile, frau jaye allerdings scheint nicht wirklich die hellste kerze auf der torte zu sein - vertane lebenszeit.
Konsequent berichtet Regisseur Bernhard McMahon nur über die Anfänge der Gruppe, nur über Musik und fast nicht über Privates. Liebevoll ausgegrabenes Material von Kindheit und Jugend, allerersten Auftritten und der ziemlich schnellen "Eroberung Amerikas", dazu heutige Interviews mit Jimmy Page, Robert Plant und John Paul Jones und vom Tape auch John Bonham.
Zitat von tenno im Beitrag #173als vater einer tochter, die seit mehreren jahren unter ME/CFS leidet, sowie eines sohnes mit nicht enden wollendem long covid möchte ich allen diesen dokumentarfilm über das chronic fatigue syndrom empfehlen. im gegensatz zu unserer forschungsministerin (und auch vielen ärzten) nimmt er die krankheit nämlich ernst, und zeichnet ein recht realistisches bild dessen, was im zuge von corona-spätfolgen vermutlich noch mal deutlich mehr menschen treffen wird als bisher.
Die erste Folge habe ich gerade gesehen. Sehr schön. Vielen Dank für den Tipp.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
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08.08.2021 12:29 (zuletzt bearbeitet: 08.08.2021 12:30)
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