https://twitter.com/erikwemple/status/13...4674871297?s=21



das ist so ärgerlich. mcneil war eine der vernünftigsten, informiertesten stimmen zu corona der ersten stunde, der grossväterliche journalismus - drosten der nyt.
da wird jetzt eine echt wichtige stimme ausgeknipst.

In der Diskussion unter dem Twitterbeitrag ist ein Bericht gepostet, der schon anders klingt

Laut dem Guardian hat die NYT auf massive Proteste reagiert. Das ist natürlich ein trauriges Beispiel für Trigger-siegt-über-Kontext. Es ist von hier aus sicherlich leicht zu sagen, dass die NYT hinter ihrem Reporter hätte stehen sollen, aber die Verhältnisse in den USA sind nunmal andere als hier. Das ist allerdings ein Zeichen der gesellschaftlichen Spaltung, die seit Ewigkeiten schon mehr und mehr auf die Spitze getrieben wird. Deshalb würde ich auch widersprechen, würde jemand argumentieren, dass das die Verhältnisse wären, die uns noch bevorstünden.

beim schnellen versuch gescheitert, mithilfe der antworten die sache ein bisschen einzuordnen. ich bins gewohnt, dass ich so einiges nicht verstehe, weil ich bestimmte kontexte, subtexte oder zitate nicht kenne, aber ich bin gerade ein bisschen fassungslos, dass so ziemlich keiner der kommentare in irgendeiner weise was mit dem ausgangstweet zu tun haben scheint. wahrscheinlich bin ich spätestens jetzt zu alt und zu deutsch für dieses internet geworden. ruft mich, wenn ihr mir irgendwas davon erklären könnt.

die nyt hat gerade turbulente monate hinter sich, in denen einige starreporter in kontroversen/skandale verwickelt waren (unsaubere recherche, ableistische kommentare, betriebsinternes zwischenmenschliches fehlverhalten etc) wo für mich kein trend zu erkennen ist. einige wurden zu vorschnell abgeschossen, andere hat man trotz vorwürfen gehalten.
die theorie ist, dass dies den druck zuletzt trotzdem eher zu „tugendhafteren“ entscheidungen gelenkt hat.
bei der mcneil geschichte habe ich mehrere versionen der damals anwesenden leute gehört, wo die vorwürfe nur sehr vage um die ganze episode formuliert werden, man versteht wenig genaues, aber es deckt sich mit seiner beschreibung in der hinsicht, dass er das wort nur passiv in der erzählung einer anderen geschichte verwendet hat. es ist einfach prinzipiell verdächtig wenn mehrere personen sich beschweren, aber in den usa weiss man nie...
in kombination mit seinem statement jetzt, sieht das für mich einfach nach einer überreaktion rund um vorauseilende wokeness aus (mit dem eindruck durch seine jahrelangen reportagen es mit einer hochintegren person zu tun zu haben, aber da kann man sich ja oft täuschen)

Ich frage mich auch immer, ob man manche Sachen nicht mal "aushalten" sollte... die nächste Sau wird ja meist schon drei Tweets weiter durchs Dorf getrieben.

es ist echt grotesk. diese paranoiden züge müssten doch einigen dieser pc-ritter selbst mal auffallen.

naa, der links-versiffte mainstream ist auch so ein hirngespinst. ich sehe nix linkes im mainstream. es wird halt versucht das bestehende kapitalistische system mit einem menschlicheren anstrich zu versehen, anstatt von vorn herein frauen, schwuchteln und niggern eine in die fresse zu hauen. immerhin: es lässt sich besser leben in so einem gesellschaftlichen klima. aber dann kommen natürlich sofort ein paar trottel daher, die meinen, jakobinisch mit dem eisernen besen durchgehen zu müssen und damit auch noch die letzten wohlmeinenden biedermeier zu verprellen. das macht einen alles so müde.

Nur weil du etwas nicht siehst, ist es noch lange kein Hirngespinst.
Die gängigen Erklärmuster in unseren Medien sind inzwischen fast ausnahmslos und konsequent links: Ungleichheit darf nie die Folge von unterschiedlicher Lebensleistung, Anstrengung und Begabung sein, sondern vorrangig von Ungerechtigkeit und Diskriminierung. Auf globaler Ebene dürfen Kultur und Religion nicht als Ursache für Entwicklungunterschiede genannt werden, da man diesen Zusammenhang als vermeintlichen Rassismus verbannt hat.
Integrationsprobleme werden tendenziell kleingeredet und dürfen ebenfalls nicht auf Kultur, Religion oder Integrationsverweigerung zurückgeführt werden, sondern politisch korrekt vorrangig auf Diskriminierung und Ausgrenzung durch die Mehrheitsgesellschaft (weshalb die Integrationserfolge anderer Einwanderungsgruppen tendenziell kleingeredet werden).
Da alle Kulturen und Religionen als prinzipiell gleichwertig zu betrachten sind, darf der Islam auch nicht als ideologische Grundlage für Terrorismus genannt werden, es muss sich also um einen Missbrauch dieser Religion zu weltlichen Zwecken, Fehlinterpretationen dessen theologischer Schriften oder Taten als Reaktion auf Armut und Unterdrückung (zum Beispiel durch die einzige wirkliche Demokratie im Nahen Osten) handeln. Der Kapitalismus und die Globalisierung haben zwar dafür gesorgt, dass die Welt heute 7,5 Milliarden Menschen besser versorgen kann als vor einigen Jahrzehnten 1,5 Milliarden Menschen, während der Anteil der Armen an der Weltbevölkerung konstant gesunken ist, aber die gängige mediale Darstellung ist die einer Wirtschaftsform, die durch Unterdrückung und Ausbeutung vorrangig Armut verursacht und auf die eine oder andere Art "überwunden" werden muss.
Diese Liste ließe sich noch lange fortsetzen.
Wenn man die meisten dieser Dogmen aus guten Gründen ablehnt, fällt einem erst auf, wie omnipräsent sie inzwischen sind. Zu den genannten Gründen gehört übrigens nicht der Wunsch, den genannten Gruppen "eine in die Fresse zu hauen", aber diese Formulierung verdeutlicht nochmal schön, die arrogante, lähmende Selbstgerechtigkeit des linken Lagers, das alle abweichenden Meinungen dermaßen verbannt und kriminalisiert hat, dass es sich längst für die neutrale, ideologiefreie Mitte der Gesellschaft hält. Glaube mir, DAS ist ermüdend.

Ist klar. Konservative Parteien haben zwar seit Jahrzehnten fast ununterbrochen die Macht, aber der Mainstream bleibt trotzdem links und verhindert die freie Meinungsäußerung.