Die Debatte um Kampfpanzer-Lieferungen des Typs "Leopard"an die Ukraine scheint wieder einmal zum Politikum zu werden. Nach der Zusage an die Ukraine, dorthin "Marder"-Schützenpanzer zu liefern, steht nun eben im Raum, auch Kampfpanzer wie den "Leopard" zu schicken.
Schützenpanzer begleiten eigentlich Kampfpanzer auf dem Gefechtsfeld. Die Bundeswehr benutzt die Modelle "Marder" und "Puma". Sie sind meist mit leichter Kanone und teils mit panzerbrechenden Lenkflugwaffen bestückt. Die Hauptaufgabe ist der Transport von Infanteristen ins Kampfgeschehen. Panzergrenadiere bekämpfen feindliche Fahrzeuge und schützen eigene Kampfpanzer.
Kampfpanzer vom Typ „Leopard 1“ oder “Leopard 2“ haben eine leistungsfähige Kanone als Hauptbewaffnung mit in einem um 360 Grad drehbaren Geschützturm. Ihre Aufgabe ist die Bekämpfung gegnerischer Panzer und befestigter Stellungen. Ein Kampfpanzer ist auf dem Schlachtfeld das am besten gepanzerte Fahrzeug.
Die "Marder"-Lieferungen machen Putin deutlich, dass es ohne Verhandlungen zu einem weiteren Schritt kommen wird: Ausbildung von Kampfpanzerbesatzungen. Und auch der Lieferung dieser Panzer. Etwa 180 Exemplare des schon älteren "Leopard 1" warten bei der Industrie auf eine Exportgenehmigung Berlins.
Die nötige Ausbildung ukrainischer Soldaten hätte schon im Herbst beginnen müssen. Die SPD lehnt Lieferungen aber vorerst ab. Man müsse sich nun im Bündnis absprechen. Kein Land würde aktuell schwere Kampfpanzer liefern. Eine spätere Lieferung von "Leopard"-Panzern will man aber nicht ausschließen.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
ich bin diese ganze diskussion um "angriffspanzer" und "verteidigungspanzer" (ja, so liest man...) einfach nur noch leid. rüber damit, und zwar sofort.
Dieses "man muss sich erst mit den Bündnispartnern absprechen" klingt für mich etwas vorgeschoben, wenn man z.B. sieht, was und wie schnell die Briten, Balten oder Polen liefern.
Natürlich ist der Begriff „modern“ da relativ zu sehen. Denn den Kampfpanzer Leopard I gibt es seit 1963. In seinen 40 Dienstjahren wurde er mehrfach überarbeitet. Bei der Bundeswehr wurde der Leopard I vor 20 Jahren ausgemustert. Verwendet wird er noch in der Türkei und in Griechenland.
Eine Lieferung des Leopard I an die Ukraine würde also nicht die Bundeswehr schwächen.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
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24.09.2022 09:20 (zuletzt bearbeitet: 24.09.2022 09:20)
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