Zitat von Lumich im Beitrag #311Was mich überraschen würde, wäre ein plausibler Beleg für die steile These, die FDP wäre progressiv. Außer der mehrfach wiederholten Behauptung (nebst Pöbelei) lese ich hier nichts darüber.
Ach komm, "Pöbelei", da war auf den letzten Seiten hier aber schon anderes zu lesen. Ich empfinde die FDP sowohl gesellschaftspolitisch (Ehe für alle, nichtbinäre Geschlechtsidentitäten, Ablehnung von Bundestrojanern, Drogenpolitik) als auch in anderen Teilbereichen (Zertifikatehandel wäre ein umsetzbares Instrument, um Klimaschutz innerhalb der Marktlogik zu implementieren und das Hauptproblem, nämlich das Verschieben der Kosten in die Zukunft, zu internalisieren) als progressiv. Generell sehe ich sowohl bei den Grünen als auch bei der FDP einen Impuls, etwas verändern zu wollen, und den Optimismus, das auch tun zu können, den ich bei SPD und Union so nicht sehe.
Die Drogenpolitik der FDP ist tatsächlich vergleichsweise progressiv. Das sagt aber noch wenig über die ganze Partei aus.
Der Bundestrojaner, bzw. die Ablehnung dessen, ist tatsächlich einer der letzten Überbleibsel aus der Zeit, in der die FDP noch eine Bürgerrechtspartei war. Findet meine volle Unterstützung, aber auch das macht die Partei noch nicht progressiv.
Zertifikate-Handel gibt es längst, ließe sich natürlich ausbauen. Die bisherige Bilanz ist verheerend. Die FDP gibt diesem eine zentrale Rolle in der weltweiten Einsparung von CO2. Progressiv? Ich glaube kaum.
Über die „Ehe für alle“ haben wir uns an anderer Stelle schon gestritten, wenn ich mich richtig erinnere. Dass die FDP da je eine Vorreiterrolle eingenommen hätte, hab ich zumindest nie bemerkt, vor allem nicht zu Zeiten, als die allgemeine Akzeptanz weit niedriger war als heutzutage.
Was den Punkt „nichtbinäre Geschlechteridentitäten“ angeht: Erfreulich, wenn die FDP diese anerkennt. Allerdings werde ich den Eindruck nicht los, dass die einzigen Minderheiten, für die die FDP sich je vehement eingesetzt hat die Reichen und die Super-Reichen sind.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Lumich im Beitrag #316Allerdings werde ich den Eindruck nicht los, dass die einzigen Minderheiten, für die die FDP sich je vehement eingesetzt hat die Reichen und die Super-Reichen sind.
so habe ich die FDP zumindest abgespeichert (Lobbypedia: FDP = traditionell unternehmerfreundliche Partei), ob dieses Bild noch stimmt ist mir nicht klar.
Wikipedia besagt: die FDP ist in zwölf deutschen Landesparlamenten vertreten und an vier Landesregierungen beteiligt. Zudem stellt sie eine Reihe von Oberbürgermeistern (darunter in Dresden, Jena, und Plauen) und über 3000 weitere kommunale Mandatsträger.
Was für Arbeit wurde denn abgeliefert, gibt es von dort nennenswertes, progressives, positives zu berichten?
And you may ask yourself, "Well, how did I get here?"
Interessantes Interview von vor der Wahl, das aufzeigt, wie sich Ökologie und Ökonomie bedingen und warum eine Fokussierung auf einen Aspekt genau so dumm ist wie ein weiter so.
Leider nur eine schöne Utopie, die z.B. mit den 23 Prozent Erst- und Jungwählern, die FDP gewählt haben, nicht möglich sein wird. Die sehen ihre Erfüllung darin, in 100-Stunden-Wochen Geld hin und her zu schieben und andere dabei auszustechen. Koste es was es wolle. Ich bin da wirklich pessimistisch.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Was ich dieses Jahr gelernt habe: Es ist egal, wie kompetent, empathisch und aufrichtig du bist, wenn du eine Frau bist, wirst du verlieren. Und das lässt mich die Welt gerade sehr hassen.
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Ich glaube nicht, daß Baerbock verloren hat, nur, weil sie eine Frau ist. Anfangs lag sie ja auch sehr gut im Rennen. Sie hat im Laufe des Wahlkampfes einfach ungeschickt agiert. Punkt.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
Davon abgesehen: sollten die Grünen tatsächlich Laschet zum Kanzler machen, sind sie für mich künftig unwählbar. Nochmal Punkt. Klarer als die CDU kann man eine Wahl nicht verlieren. Mit solchen Erdrutschverlusten sollte man die Größe haben, den Willen der Wählerschaft anzuerkennen.
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Wir vergessen gerne, dass die Grünen nicht abgestraft wurden, sie sind immerhin die Partei, die am meisten Stimmen hinzugewonnen haben.
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Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #320Deswegen hatten wir 16 Jahre lang eine Kanzlerin?
Danke! Ich glaube auch, dass Frau Baerbock an der einen oder anderen Stelle aufgrund ihres Geschlechts anders wahrgenommen und beurteilt wurde als ihre männlichen Mitbewerber, aber Chancenlosigkeit als Frau in der Politik halte ich (auch angesichts zweier am selben Tag recht sicher wiedergewählter Ministerpräsidentinnen) für eine etwas übertriebene Schwarzseherei. Die Regierungsbildung wird in jedem Fall schwierig, und ohne schmerzhafte Kompromisse geht es nicht (wäre es auch bei rot-grün oder RRG nicht gegangen). So ist das bei einem Wahlsystem, das bewusst die Notwendigkeit von Koalitionsbildungen betont. Das Lindner'sche "lieber nicht regieren, als falsch zu regieren" ist ihm ja (mE zu Recht) um die Ohren geflogen. Es gibt einen Wählerauftrag, und dann sollten die Parteien schon zusehen, dass sie möglichst viele ihrer Ideen umgesetzt bekommen. Wenn das bei den Grünen dann eben nur 30% sind, weil der Anteil an der Regierungskoalition nicht mehr hergibt, ist das immer noch mehr, als man aus der Opposition erreichen kann. Kein Grund, eine Partei nicht mehr zu wählen. Das würde ich nur dann erwägen, wenn mit der AfD koaliert würde oder generell ein meiner Meinung nach besser passender Koalitionspartner gemieden würde.
Mama, warum Bekomm ich's immer so Wie ich es bestellt hab?
es ist halt aber schon auch ein seltsames zeichen, wenn die kanzlerkandidatin, die fuehr ihre partei immerhin das beste resultat ever einfaehrt, fuer eine allfaellige vizekanzler:innenschaft dann fallen gelassen wird.
Zitat von drosophila im Beitrag #326es ist halt aber schon auch ein seltsames zeichen, wenn die kanzlerkandidatin, die fuehr ihre partei immerhin das beste resultat ever einfaehrt, fuer eine allfaellige vizekanzler:innenschaft dann fallen gelassen wird.
Wenn man den Gerüchten Glauben darf, ist das Thema auch schon länger geklärt.
ZitatWie es heißt, haben sich die Parteivorsitzenden aber nicht erst in der Wahlnacht auf die Neuaufstellung verständigt. Vor längerer Zeit bereits seien die beiden übereingekommen, dass man sich nach einem schlechten Wahlergebnis personell neu sortieren müsse. Mit einem schlechten Ergebnis meinten Grüne im Wahlkampf stets Werte von 17 Prozent und weniger.
Und ein Ministerposten wird ihr bei einer Regierungsbeteiligung auch sicher sein.
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Zitat von drosophila im Beitrag #326es ist halt aber schon auch ein seltsames zeichen, wenn die kanzlerkandidatin, die fuehr ihre partei immerhin das beste resultat ever einfaehrt, fuer eine allfaellige vizekanzler:innenschaft dann fallen gelassen wird.
Wenn ich das richtig verstanden habe, war das vorher geklärt und kein fallenlassen.
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28.09.2021 11:33 (zuletzt bearbeitet: 28.09.2021 11:36)
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