Den fand ich auch gut, glaube ich. Ist aber ein paar Tage her.

kann ich nur bestätigen. eine sehr beeindruckende und erhellende dokumentation, die einen ans nachdenken bringt. die showmaster unserer kindheit und jugend kamen nicht aus dem nichts, da habe ich vorher nie so sehr drüber nachgedacht.

Auf der Suche nach Kuhlenkamps Schuhen, bin ich über die Doku Max und Joy gestoßen, von der ich bereits gehört hatte.
Habe eine Zeit lang mal die Kahedi Radio Show ganz gern gehört.
Habe Max seltsamerweise immer als etwas aufgesetzt empfunden, und Joy schon ewig als besonders sympathisch und nebenbei als besonders wunderschön und auch stimmlich beeindruckend.
Mit dem Anschauen der Doku hat sich mein Bild von Max deutlich positiv verändert.
Die musikalische Symbiose der beiden, das Leben in und mit der Musik, der Stellenwert, den Rhythmus und Soul, Text und Einstellungen haben, gefällt mir.
Ist musikalisch bei Weitem nicht alles meins, aber dennoch sehr respektabel.
Kann man sich mal anschauen, auch wenn man kein Hardcorefan ist.

Herr Zwilling und Frau Zuckermann (D 1999, R: Volker Koepp)
Jeden Abend besucht der 70-jährige Mathias Zwilling die 20 Jahre ältere Rosa Roth-Zuckermann in ihrer Wohnung in Tscherniwzi in der Ukraine. Beide haben den Holocaust überlegt, sie sogar zwei Weltkriege. Heute (also 1999) sind sie mit die letzten Juden in der Stadt, in die sie nach dem Krieg zurückgekommen sind.
Volker Koepp lässt nicht nur die beiden sprechen, wobei besonders die Schicksale während des Zweiten Weltkrieges eindringlich sind, er zeigt unkommentiert auch das Leben in der westukrainischen Stadt, eines zwischen Tradition und Religion und fern von Moderne. "Die Alten bleiben hier und die Jungen gehen alle in den Westen", wird Frau Zuckermann irgendwann im Film sagen. Es wirkt alles sehr trostlos. Und auch auf den Film muss man sich einlassen. 7/10

Soundtrack für einen Staatsstreich
Phantastische Doku über den Mord an Lumumba, den Staatsstreich im Kongo, inszeniert mit Hilfe des CIA und der brutalen Kolionalmacht Belgien auf der einen Seite (Uran spielte hierbei eine Rolle). Auf der anderen Seite das Streben nach Freiheit Afrikas und des schwarzen Amerika zu jener Zeit (was sich im Jazz wieder spielgelte). Jazzmusik wurde allerdings auch damals von Seiten der Regierung Eisenhower als Werbung für die Freiheit und die USA eingesetzt- ein bisweilen zynisches Spiel wie sich heraus stellte und auch teilweise durchschaut wurde. Zu sehen derzeit auf Arte. Die Doku wurde zu Recht mit einem Oskar ausgezeichnet.

https://www.arte.tv/de/videos/109338-000...-staatsstreich/

The Rolling Stones: Crossfire Hurricane (Brett Morgan, 2012)

Die ultimative Rolling Stones-Dokumentation von Brett Morgan, bekannt durch Beiträge wie "Cobain: Montage of Heck" oder "Moonage Daydream".

Der Dokumentarfilm konzentriert sich auf das erste Jahrzehnt der Stones, mit anderen Worten: auf die musikalisch interessanten Jahre ... als sie den Ruf der Anti-Beatles erlangten, diverse Drogenrazzien erlebten und aus England flohen, um den Steuern zu entgehen.
Der beste Teil dieser Dokumentation ist natürlich die Musik. man bekommt hier die meisten der bekannten Songs zu hören.
Das Live-Material ist großartig ... ebenso wie das Material hinter den Kulissen. Erzählt wird der Film von den (Ex-)Bandmitgliedern selbst, die im Vorfeld interviewt wurden und deren Mitschnitte und Aussagen über die Bilder gelegt wurden.

"You had this kind of fuck the world, you can do anything, attitude. For a moment, that was definitely there. I mean, you felt you're riding in a wave and all. Well, you can't be young forever." (Mick Jagger)