Becoming Led Zeppelin ist eine neue Doku über die Rock-Supergroup, die jetzt in deutschen Kinos läuft (oder laufen soll, weiß nicht genau). Die Rezension dazu heute im MDR Kultur Radio war etwas durchwachsen. Tenor - die Musiker reden leider nur über sich selber. Oder so.
Bettina Hand hoch, wer weiß mehr über Bettina Wegener, als dass sie dieses eine Lied geschrieben hat? Eben, so ging es mir auch. Dabei ist sie eine endlos faszinierende Person mit einem bewegten und interessanten Leben, das diese Dokumentation behutsam schildert. Dass sie sich immer noch so heimatlos fühlt, hat mich richtig traurig gemacht. Toller Film, sehr sehenswert. 9/10
A Personal Journey with Martin Scorsese Through American Movies (Michael Henry Wilson & Martin Scorsese, 1995)
Scorsese, Co-Autor und Co-Regisseur sowie Moderator und Erzähler, nutzt seine eigene Liebe zum amerikanischen Kino, um seine einzigartige Reise durch das amerikanische Kino zu führen.
Ich schätze, es gibt kaum einen besseren Regisseur, um einen gründlichen Überblick über die amerikanische Filmgeschichte und die Kunst hinter den Filmen zu bekommen ... ein wahnsinnig interessanter Streifzug mit großer Wertschätzung für die Filmkunst im Allgemeinen.
"Film is a disease. When it infects your bloodstream ... when it takes over as the #1 hormone, it plays Iago to your psyche, and with heroin the antidote to film is more film." (Martin Scorsese)
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
Zitat von miam im Beitrag #399Die Doku über Val Kilmer wurde mir von arte vorgeschlagen. Habe sie mir gestern angesehen und war doch recht überrascht über diesen Menschen. Er war mir immer zu schön, zu glatt, zu weiß ich nicht. Selbst in der Doors Verfilmung irgendwie zu perfekt. Aber die Doku zeigt mehr Facetten, auch Schatten, gegenteilige Darstellungen zu dem, was sonst zu lesen war, nicht unspannend, wenn auch mit Längen, zum Ende hin. Sehr ungewöhnlich ist, dass die meisten Aufnahmen von ihm selbst stammen, da er ab dem 80ern immer eine Videokamera dabei hatte. Auch an den Sets und in der Familie. Das gibt natürlich Einblicke, die es sonst nicht hat. Seine Erkrankung steht immer da, sein Sohn spricht viel für ihn, da er zum Zeitpunkt der Dokuerstellung nur über den Kehlkopfknopf sprechen konnte. Soll ja jetzt anders sein. Interessant, teilweise sehr spannend, manchmal echt traurig und gut, um einen anderen Blickwinkel auf ihn zu bekommen, seinen Anspruch an sich, seine Kunst usw.
Da Kilmer gerade verstorben ist, hole ich die empfehlenswerte Doku noch mal hoch ...
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
Für Sama (GB/SYR/USA 2019, R: Waad Al-Kateab, Edward Watts) Waad Al-Kateab studiert Marketing in Aleppo, als die Aufstände gegen das Assad-Regime beginnen. Erst mit ihrem Handy, später mit einer Videokamera, dokumentiert sie fünf Jahre lang die Revolution und die Belagerung von Aleppo. So schrecklich die Zeit ist, lernt sie in dieser Phase ihren Mann kenne und bringt die gemeinsame Tochter Sama zur Welt. An die richtet sich dieser Film, der das Grauen eines Krieges dokumentiert. 8/10(zu sehen aktuell bei Arte und Mubi)
Die letzten Sechs in der Playlist: Jasmine.4.t - You Are the Morning || Ex-Vöid - In Love We Trust || Victoria Canal - Slowly, It Dawns || Christine and the Queens - Chris || The Pains of Being Pure at Heart - Perfect Right Now: A Slumberland Collection 2008-2010 || Heisskalt - Vom Tun und Lassen
Tolle Doku über die Ursprünge von Street-Art, Künstlern wie Banksy & 3D, über Bristol und London, und über zeitgenössische Kunst ...
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
Paris brennt (GB/USA 1990, R: Jennie Livingston) Viele Jahre vor der Serie "Pose" beleuchtete Jennie Livingston die Ballroom-Szene in New York, gibt Einblicke, was die verschiedenen Wettbewerbe für Schwule bedeuteten und zeichnet auch Nöte, Ängste und bisweilen Schicksale der Porträtierten nach. 7/10
Good Food, Bad Food - Anleitung für eine bessere Landwirtschaft (F 2010, R: Coline Serreau) Ein Film, der viel vom Zuschauer erfordert. 113 Minuten lang wird man hier mit Informationen zugeballert. Das ist schon anstrengend. Aber die Gesprächspartner aus Frankreich, Indien, Brasilien und Marokko haben viel zu erzählen über den Umweltfrevel, den moderne chemische Landwirtschaft mit den Böden, den Produkten und vor allen Dingen auch mit dem Mensch macht. Aufgezeigt wird auch, wie es besser gehen würde - umwelt- und bodenschonend, dafür reichhaltiger, besser und gesünder. Aber es sind Konzerne, die das Sagen haben und bestimmen, was in der Landwirtschaft gemacht wird. 7/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Jasmine.4.t - You Are the Morning || Ex-Vöid - In Love We Trust || Victoria Canal - Slowly, It Dawns || Christine and the Queens - Chris || The Pains of Being Pure at Heart - Perfect Right Now: A Slumberland Collection 2008-2010 || Heisskalt - Vom Tun und Lassen
Made in England: The Films of Powell and Pressburger (GB/USA/F 2024, R: David Hinton, D: Martin Scorsese) Der Enthusiasmus von Martin Scorsese ist spürbar: Als Kind hat er zum ersten Mal Filme des kongenialen Duos Michael Powell und Emeric Pressburger gesehen und war begeistert, auch wenn er einige der Technicolor-Streifen auf popeligem Schwarz-Weiß-Mini-TV genießen musste. Scorsese erzählt in dieser Dokumentation die Geschichte von Regisseur Powell und Drehbuchautor Pressburger, die Klassiker wie "Leben und Sterben des Colonel Blimp", "Irrtum im Jenseits", "Die schwarze Narzisse" und "Die roten Schuhe" drehten. Scorsese beschreibt, was die Filme in der damaligen Zeit bedeuteten und die Wirkung auf seine Arbeit. Das ist für Filmfans spannend, aber dennoch auch bei einer Dauer von 133 Minuten etwas langatmig. 7/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Jasmine.4.t - You Are the Morning || Ex-Vöid - In Love We Trust || Victoria Canal - Slowly, It Dawns || Christine and the Queens - Chris || The Pains of Being Pure at Heart - Perfect Right Now: A Slumberland Collection 2008-2010 || Heisskalt - Vom Tun und Lassen
Er war der einstige Star der Ostberliner Dissidentenszene, bis ihn 1991 Jürgen Fuchs und Wolf Biermann öffentlich als inoffiziellen Mitarbeiter (IM) der Stasi enttarnten. In ihrer Dokumentation „Anderson“ lässt Annekatrin Hendel nicht nur Sascha Anderson selbst, sondern vor allem ehemalige Freunde und Weggefährten zu Wort kommen.
Wenn Dokus aussehen wie Horrorfilme, dann sind die Dystopien, mit denen uns Autoren und Zukunftsforscher seit Jahrzehnten versorgen, schon längst Teil der Gegenwart. Bekritteln möchte ich die Unsitte, englischsprachige Dokus in Deutschland zu overvoicen, da hat sich seit den 80ern leider nichts geändert.
Dawson City: Frozen Time (USA 2016, R: Bill Morrison) Als in Dawson City, einer Kleinstadt, die während des Goldrauschs in Kanada Ende des 19. Jahrhunderts gegründet wurde, ein Freizeitzentrum errichtet werden soll, werden unzählige verbuddelte Filmrollen aus den ersten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts entdeckt. Dieser Film zeigt diese Schätze und gibt Hintergrundinformationen. Das war's, mehr passiert nicht. Zu Beginn ist das noch faszinierend, weil man den Aufstieg und Fall von Dawson City geschildert bekam. Doch später zerfasert dieser Film leider, wenn er nur noch immer aus den gleichen Stummfilmen Ausschnitte zeigt, nach einer Szene zum nächsten springt. Schade. 6/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Jasmine.4.t - You Are the Morning || Ex-Vöid - In Love We Trust || Victoria Canal - Slowly, It Dawns || Christine and the Queens - Chris || The Pains of Being Pure at Heart - Perfect Right Now: A Slumberland Collection 2008-2010 || Heisskalt - Vom Tun und Lassen
Light & Magic (Lawrence Kasdan & Joe Johnston, 2022-2025)
Großartige Miniserie, in der uns die Mitarbeiter von Industrial Light and Magic (der Spezialeffekte-Abteilung von Lucasfilm) in die Vergangenheit führen, in der sie die Effekte für einige der größten und erfolgreichsten Filme der letzten 45 Jahre entwickelten.
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
Die vermutlich beste Doku über die OT von Star Wars ...
Empire Of Dreams: The Story Of The Star Wars Trilogy (Edith Becker & Kevin Burns, 2004)
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
"Kulenkampffs Schuhe" ist ein Dokumentarfilm von Regina Schilling aus dem Jahr 2018.
Regina Schilling schildert die bundesdeutsche Nachkriegsgeschichte – die Zeit der Wirtschaftswunderjahre – am Beispiel von vier Lebensläufen, die sie abwechselnd weitererzählt. Es handelt sich um die Biografien
ihres Vaters, eines Kölner Drogisten (1925–1973), sowie der drei Showmaster Hans-Joachim Kulenkampff (1921–1998), Hans Rosenthal (1925–1987) und Peter Alexander (1926–2011).
Die Jugend der vier in den 1920er-Jahren geborenen Männer fiel in die Zeit des Nationalsozialismus, ihr frühes Erwachsenenleben wurde durch den Krieg geprägt. Schillings Vater, Hans-Joachim Kulenkampff und Peter Alexander dienten als Soldaten; Hans Rosenthal wurde als Jude vom NS-Regime verfolgt und überlebte versteckt in einer Berliner Kleingartenanlage.
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)