Die Sperrung auf Twitter finde ich problematisch. Am Mittwoch hätte ich eine dauerhafte Sperrung in Ordnung gefunden, hab es ja auch auf Facebook fürs erste. Aber die zwei Tweets, die seither folgten, waren halt nicht Speerwürdig, da musste Twitter jetzt sehr um die Ecke argumentieren.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #476Aber man sollte nicht vergessen, daß das eine Veranstaltung von Anhängern des IMMER NOCH AMTIERENDEN Präsidenten in dessen Anwesenheit war, die da aus dem Ruder lief. Merkt jemand, wie abstrus diese Geschichte ist? Und wundert es tatsächlich jemand, daß darin zunächst niemand ein Gefahrenpotential sah? Ich frage ja nur.
nee klar, war völlig unvorhersehbar, bei einer trump-kundgebung am tag seiner symbolischen entmachtung, vor der er wochenlang die politische atmosphäre vergiftet und seine anhänger aufgestachelt hat.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #481Die Sperrung auf Twitter finde ich problematisch. Am Mittwoch hätte ich eine dauerhafte Sperrung in Ordnung gefunden, hab es ja auch auf Facebook fürs erste. Aber die zwei Tweets, die seither folgten, waren halt nicht Speerwürdig, da musste Twitter jetzt sehr um die Ecke argumentieren.
Er hat doch noch einen Account. Wenn es ihm darum geht, Nachrichten zu verbreiten und nicht nur seine Marke zu pflegen, dann kann er doch den nehmen.
Ich finde, man darf an dieser Stelle nicht vergessen, dass Twitter ein privatwirtschaftlicher Messengerdienst ist. Wenn der Präsident nicht die staatlich-offiziellen Kommunikationswege gebrauchen will, sondern eben den, muss er auch damit leben, dass diese von ihrem Privatrecht Gebrauch machen. Das finde ich völlig legitim. Die können sperren, wen sie wollen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #475Mal kurz aufgeregt und gleich wieder ab. Es hat mich schon relativ gestört, daß unter diese Behauptung einfach ein "Japp" geknallt wird, als sei dies allgemeinverbindlicher Konsens, an den man sich als denkender Mensch wie selbstverständlich zu halten hätte. Ist es aber nicht, und wenn es nach mir geht, wird es das auch nie sein. Zumindest illustriert das auch genau das Problem, das ich habe, mich selbst als "Links" zu bezeichen: dieser ganze Dogmatismus und diese Selbstgefälligkeit ist bei sich links dünkenden Leuten auch nicht weniger ausgeprägt als bei Rechten. Und ich habe auch keine Lust mehr, Meinungen zu vertreten, hinter denen ich nicht hundertprozentig stehe, nur um meiner Identifikation mit einer politischen Richtung gerecht zu werden, das habe ich früher oft genug gemacht. Ich vertrete vielleicht linke Ideen, würde mich aber nie als Linker bezeichnen und lehne das rundheraus ab; ich habe keine Lust, von irgendeiner Richtung vereinnahmt zu werden, deren Vertreter mir zum Großteil auf den Sack gehen. Trotzdem bin ich gegen Rechts. Dann bastelt euch halt was zusammen, was ich sein könnte, aber bestimmt nicht knallrechts; ob mit oder ohne "Japp".
tenno hat ja schon geantwortet, aber noch kurz meine 2 cents. es geht doch hier auch nicht darum, dass alle, die sich nicht der kommunistischen weltrevolution anschliessen, rassisten sind. aber wenn man keine zwei stunden die schnauze halten kann, sich kein einziges mal verkneifen kann, auf den sogenannten linken terror der antifa hinzuweisen (ja, friedrich, ich schaue zu dir), dann ist man eben nicht "weder links noch rechts" und das bedienen dieses narrativs passiert bewusst.
Zitat von Lumich im Beitrag #488Ich finde, man darf an dieser Stelle nicht vergessen, dass Twitter ein privatwirtschaftlicher Messengerdienst ist. Wenn der Präsident nicht die staatlich-offiziellen Kommunikationswege gebrauchen will, sondern eben den, muss er auch damit leben, dass diese von ihrem Privatrecht Gebrauch machen. Das finde ich völlig legitim. Die können sperren, wen sie wollen.
So leicht ist das natürlich nicht, es haben ja auch bei uns schon zahlreiche Privatpersonen Prozesse gegen die Sperrung ihrer Facebook-Konten gewonnen, da diese einen unzulässigen Eingriff in die Meinungsfreiheit darstellen kann. Wenn dann bei zukünftigen Wahlen in den USA aber auch global stets nur noch eine Seite Zugriff auf soziale Medien und somit Millionen Follower hat, während die andere Seite direkt oder regelmäßig wegen Hatespeech (kein justitiabler Begriff, wird ja inzwischen willkürlich auf jede nicht linke Meinungsäußerung angewandt) gesperrt wird, dann war es das für die Demokratie. Und wer möchte zukünftig eingreifen, wenn Behauptungen über Wahlbetrug rigoros zensiert werden, selbst in Fällen, in denen es möglicherweise tatsächlich Wahlbetrug gab? Ich halte von dieser Zensur nichts, es gibt genug Möglichkeiten, solche Vorwürfe sachlich zu entkräften.
Vieles, was man an Maßnahmen gegen Trump und sein Umfeld durchgeführt hat, trifft zwar in dieser aufgeladenen Stimmung auf Zustimmung, aber dadurch wurden nunmal auch Tür und Tor für zukünftige Zensur und Meinungslenkung geöffnet, dazu gehört auch das Beenden der Übertragung von Pressekonferenzen, wenn den Medien das Gesagte nicht passt, eine sehr grenzwertige Praxis. Wenn selbst ein amtierender US-Präsident von Privatunternehmen nach Belieben zensiert werden darf, hat die Normalbevölkerung ja nicht mehr im geringsten Aussicht auf Meinungsfreiheit, deshalb sind diese Maßnahmen falsch.
Ariel Pink, der ja an der Demo teilgenommen hat, aber das Eindringen ins Capitol verurteilt hat, wurde heute übrigens von seinem Label entlassen. Natürlich ist auch das erlaubt, die Frage ist eben, was für eine Demokratie das zukünftig wird, in der Prominente absehbar nur noch eine Seite offen unterstützen dürfen (bei ihm handelt es sich ja lediglich um die Teilnahme an einer Demonstration).
Zum einen ist Zensur ein Instrument von Herrschenden, zum anderen bevorzugt Twitter keine linken Meinungen -weiß Gott nicht. Wenn Twitter der Meinung ist, dass User Trump gegen deren Statuten verstoßen hat, indem er Menschen systematisch mit Falschinformationen versorgt und sie zur Gewalt aufwiegelt, dann ist es das gute Recht von denen, ihn als Kunden nicht zu bedienen. Twitter ist kein Monopolist, niemand kann sich auf ein Anrecht berufen (schon gar nicht in den USA), diesen Dienst nutzen zu dürfen, für was immer ihm oder ihr vorschwebt - auch kein Präsident, der jederzeit Pressemitteilungen schreiben könnte oder Videobotschaften über seine eigene Homepage verbreiten könnte.
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Zitat von gnathonemus im Beitrag #479 ja, echt scheiße, wenn man sich immer dasselbe anhören muss. stell dir mal bitte vor, was los gewesen wäre, wenn BLM-aktivisten ins capitol eingedrungen wären.
Oder wenn es Moslems gewesen wären. Oder orthodoxe Juden. Diese Art, allgemein herumzuspekulieren und das irgendwie als Argument zu verkaufen, geht mir gewaltig auf den Zeiger. Es zählen Fakten. Wären es BLM - Aktivisten gewesen, hätte man gesehen, was passiert wäre, und könnte sich dann immer noch darüber aufregen. Die Weltgeschichte wäre mit Sicherheit anders verlaufen, wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte. Hat er aber auch nicht.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
Zitat von drosophila im Beitrag #490aber wenn man keine zwei stunden die schnauze halten kann, sich kein einziges mal verkneifen kann, auf den sogenannten linken terror der antifa hinzuweisen (ja, friedrich, ich schaue zu dir)
Da gehe ich durchaus konform.
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