Zitat von Hannes im Beitrag #4559Wenn dir 1883 so gefallen hat, solltest Du eventuell gleich danach 1923 schauen. Dieses Prequel ist mindestens so gut wie 1883, insbesondere Harrison Ford und Helen Mirren sind großartig. Große Gefühle, wenige schöne und viele böse Windungen und Wendungen und eine finale Folge, die furios und emotional den Schlußpunkt setzt. Und nebenbei: Timothy Dalton als Donald Whitfield ist so erzdreckig, kalt und böse, daß es einen fast schon schaudern könnte.
aber die Lovestory ist drüber, zumindest für meinen Geschmack. Ansonsten tolle Serie.
Kommenden Montag startet die neue Staffel von The Last Of Us". Ich freue mich sehr. Eigentlich komisch, durch das Zocken des tollen Games bin ich ja maximal gespoilert. Hoffentlich ist die neue Staffel wieder so extrem gut umgesetzt.
Just a MF from hell.
Rotation:
Cindy Lee - Diamond Jubilee | Being Dead - Eels | Shellac - To All Trains
Zitat von burnedcake im Beitrag #4562Kommenden Montag startet die neue Staffel von The Last Of Us". Ich freue mich sehr. Eigentlich komisch, durch das Zocken des tollen Games bin ich ja maximal gespoilert. Hoffentlich ist die neue Staffel wieder so extrem gut umgesetzt.
Bin grad beim rewatch von Staffel 1 und freue mich auf die Fortsetzung. Das Game steht bei mir ganz oben.
So, so gut – ich würde vlt sogar sagen dass es meine Lieblingsstaffel war.
Mike White hat für mich die Serien - Weltformel gefunden – schlimme (aber nuanciert menschliche) reiche Menschen treffen in ansprechendsten Locations schlechte Entscheidungen.
Ausschlaggebend ist natürlich die Umsetzung : die einzelnen Rollen und zwischenmenschlichen Dynamiken sind so brillant geschrieben, Dialoge, Musik, Kamera, Setting… alles vom feinsten.
Lesenswert diese Einschätzung vom Atlantic, White Lotus 3 ist das erste postwoke Meisterwerk.
Ich finde leider, dass White Lotus mit jeder Staffel ein bisschen schlechter wird. Es ist extrem stark gestartet, weshalb das immer noch Jammern auf hohem Niveau ist. Aber für mich war in dieser Staffel doch zu viel holprig.
Zitat von Olsen im Beitrag #4566Und was soll denn postwoke sein?
Ist ja eigentlich selbsterklärend, aber im Artikel steht es nochmal treffend:
Zitat He treats his characters as individuals, rather than stand-ins for their identity groups—and he insists on plot points that would unnerve a sensitivity reader. The White Lotus repudiates the “peak woke” era of the late 2010s, which yielded safe, self-congratulatory, and didactic art, obsessed with identity and language, that taught pat moral lessons in an eat-your-greens tone.
Mein erstes Binge-Watching seit zig Jahren – die gesamte Serie an einem Tag. Diese Staffel kann man bedenkenlos zu den besten zählen, die vielschichtigste ist sie allemal. Gleich von Anfang an ist klar, dass starke Frauen kraftmeiernde Männer sehr alt aussehen lassen. Das hätte für sich genommen sehr platt ausgehen können, ist es zum Glück aber nicht. Auch wenn die Charaktere bewusst überzeichnet sind, sind männliche und weibliche Rollen untereinander sehr unterschiedlich, auch unterschiedlich redlich in ihren Absichten.
Abseits vom Geschlechterkampf geht es auch viel um Oben und Unten, und das auf verschiedenen Ebenen, nicht zuletzt auch bezugnehmend auf die aktuell vielfach gespaltene Gesellschaft in den USA. Ohne zuviel zu spoilern kann ich verraten, dass in den Schlussszenen extreme Formen der Versöhnlichkeit mit denen der Unversöhnlichkeit gegenübergestellt werden.
Die Wendungen in dieser Staffel sind wirklich wild. Bezüge zu den Filmen der Cohen-Brüder lassen sich zigfach herstellen, aber durchaus auch Stil-Zitate von anderen großen Film-Regisseuren. Jennifer Jason Leigh spielt ihre Rolle als erbarmungslose Milliardärin ebenso phantastisch wie Mad Men-Hauptdarsteller Jon Hamm, der hier einen ultralibertären County-Sherriff mit Privat-Armee verkörpert. Der Cast überzeugt bis in die kleinste Rolle. Kaum ein/e Schauspieler/in kannte ich vorher.
Man kann fast Angst haben vor der nächsten Staffel (falls es eine gibt), denn man mag sich fragen, wie lange das noch gutgehen kann. Auch wenn die vierte Staffel für meinen Geschmack etwas schwächer war, war sie das noch immer auf hohem Niveau.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Eine großartige Miniserie ... erschaffen von Rachel Kondo und Justin Marks ... basierend auf dem gleichnamigen Roman von James Clavell. Die Serie folgt dem englischen Seemann John Blackthorne (Cosmo Jarvis), nachdem er 1600 an der Küste des feudalen Japans gelandet ist. Blackthornes Auftauchen führt zu einer unwahrscheinlichen Allianz mit Lord Toranaga (Hiroyuki Sanada), der sich nach dem Tod des Herrschers Taikō einem Kampf um die Macht gegenübersieht.
Dass die Spanier und die Portugiesen nach 1492 in Mittel- und Südamerika aktiv waren, dürfte aus dem Geschichtsunterricht bekannt sein. Weniger geläufig ist wahrscheinlich die Präsenz Portugals in Japan ab Mitte des 16. Jahrhunderts. Während Kaufleute Handel trieben, versuchten jesuitische Missionare, die einheimische Bevölkerung zum Christentum zu bekehren.
In der Originalfassung sind alle japanischen Dialogteile untertitelt, was natürlich absolut sinnig ist, da das Geschehen nicht zuletzt von den Verständigungsschwierigkeiten lebt. Leider gibt es einen kleinen Illusionsbruch: Portugiesische Figuren reden, weil es sich um eine US-Produktion handelt, in der Miniserie Englisch. Hier wäre die (untertitelte) portugiesische Sprache deutlich schöner gewesen.
Fein dosiert reichert die erlesen ausgestattete Serie die Konflikte der auftretenden Personen um einige handfeste Action- und Spannungsmomente an. Entsättigte Farben erzeugen eine bedrückende Stimmung, die hin und wieder von kompromisslosen Gewaltspitzen verstärkt wird.
"Why is it that only those who have never fought in a battle are so eager to be in one?" (Yoshii Toranaga)
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
Gibt noch einen Film über One Hundred Eyes. Mochte die Serie ganz gerne.
"Shogun" versuche ich demnächst noch mal. Hatte sie zu dicht an dem großartigen Roman gesehen und war schon über die unnötigen Änderungen angenervt. Und über teils unpassende Casting-Entscheidungen.
Sehe "1883" grad zum zweiten Mal, und es gefällt mir auch beim Rewatch besser als 1923. Taylor Sheridan versucht auch hier universelle Wahrheiten aus- und anzusprechen, "seine" Frauen sind starke Frauen, Minderheiten werden sichtbar und nicht stereotyp dargestellt, dazu Themen wie Liebe, Natur, Gott, Glaube, Tod, Emanzipation, Elternschaft, Ehe, Adoleszenz und Stacheldraht. In einer Western-Serie, find ich gut. Hier ist niemand nur gut, evt. für eine zeitlang "unschuldig" aber Zeiten ändern sich. Wie immer also auch in "1983" übt Sheridan Kritik am System und am Menschen und an den für mich richtigen Stellen.
Ja, es ist brutal, Sam Ellioth kann unendlich traurig aussehen, Billy Bob Thornton is a real Badass und evt. ist Josef der wahre Held dieser Geschichte.
Ach ja, leider erinern mich einige Kampfszenen mit mehreren Akteuren zu Pferd und/oder Kutsche an Bad Segeberg. Ich weiß nicht wie man es besser macht, hab da aber schon besseres gesehen, auch besser angeklebte Vollbärte.