Ich fand den ja zu verfahren und ziellos, irgendwie passt das ganze Timing nicht. Ganz im Gegensatz dazu ist für mich Lost Highway immer noch einer der großartigsten Filme aller Zeiten.

Ist verfahren und ziellos nicht so etwas wie die Handschrift von David Lynch? Ich dachte immer, das hat Methode, die wichtigen Dinge zwischen zehn Querschläger-Symbol-Szenen zu verstecken.

"polar" (jonas akerlund, 2019)

mal wieder eine comic-verfilmung, mal wieder völlig überspitzt. ein profi-killer wird kurz vor seinem ruhestand von den eigenen leuten gejagt, das ist vergnüglich, mir am ende aber zu brutal. als es zu vier tagen folter im verlies des bösewichtes kam, habe ich vorgespult, ich kann kein blut sehen und bin mir fies vor augenszenen. wenn man derlei ertragen kann oder gar spaß an gemetzel hat, kann man gut und gerne mal reinschauen. mads mikkelsen agiert gewohnt cool.

Zitat von LFB im Beitrag #4546

---

Ich fand den ja zu verfahren und ziellos, irgendwie passt das ganze Timing nicht. Ganz im Gegensatz dazu ist für mich Lost Highway immer noch einer der großartigsten Filme aller Zeiten.

---

Zitat von Quork im Beitrag #4547

---

Ist verfahren und ziellos nicht so etwas wie die Handschrift von David Lynch? Ich dachte immer, das hat Methode, die wichtigen Dinge zwischen zehn Querschläger-Symbol-Szenen zu verstecken.

---

Für mich hat "Mulholand Drive" damals besser funktioniert. Das liegt aber an einem einfachen Grund: Gewöhnung. Bei "Lost Highway" habe ich noch versucht, die Handlung verstehen zu wollen, was aber nicht ging. Daraus hatte ich dann gerlernt und saß bei "Mulholland Drive" mit der klaren Zielsetzung im Kino, mich einfach von der Atmosphäre und den Bildern mitreißen zu lassen.

Ich glaube nicht, dass mir heute noch mal einen dieser Filme anschauen würde.

dune
ja toll, echt viel besser als erwartet !
die islam/nordafrika einflüsse sollen ja angeblich im buch auch so stehen, daher konnte sich villeneuve davon wohl nicht lösen. das mit dem white saviour soll sich im 2. teil angeblich relativieren.
ich war lange nicht mehr so gespannt auf einen nächsten teil eines films.

Ich kann ja ehrlich gesagt inzwischen kaum noch nachvollziehen, wie man bei "Lost Highway" keine zu 98% stringente Handlung erkennen kann (die verbleibenden 2% sind m.E. bewusste Nebelkerzen), wenn man um die zentralen Prämissen weiß. Der Schlüssel liegt aber schon darin, dass man ihn mehrmals sehen muss, nach dem ersten Schauen war ich komplett ratlos aber auch sehr fasziniert.
Aber abgesehen von inhaltlichen Aspekten passen da für mich einfach das Erzähltempo, die Schnittfrequenz und die Schwerpunktbildung, ja, der ganze "Flow" eben.

Das gleiche könnte man auch zu Mulholland Drive schreiben.

Dann mach es doch.

Ich kann ja ehrlich gesagt inzwischen kaum noch nachvollziehen, wie man bei "Mulholland Drive" keine zu 98% stringente Handlung erkennen kann (die verbleibenden 2% sind m.E. bewusste Nebelkerzen), wenn man um die zentralen Prämissen weiß. Der Schlüssel liegt aber schon darin, dass man ihn mehrmals sehen muss, nach dem ersten Schauen war ich komplett ratlos aber auch sehr fasziniert.
Aber abgesehen von inhaltlichen Aspekten passen da für mich einfach das Erzähltempo, die Schnittfrequenz und die Schwerpunktbildung, ja, der ganze "Flow" eben.

Klingt nach einem geselligen Filmeabend, solange jeder in seinem Domizil bleibt.

Wir können uns ja gegenseitig Bier reichen...

Your Name. (J 2016, R: Makoto Shinkai)
Fun Fact vorweg. Ich habe den mal mit den Jungs angefangen, aber als nach dem Vorspann eine Teenagerin (auch wenn sie nur gezeichnet ist) ihre Brüste knetet, war es mit der Containance der drei Buben vorbei. Und da ich nicht wusste, was da noch kommt (auch wenn der Film FSK 6 ist) haben wir dann was anderes geschaut.
Jetzt also der zweite Versuch, ohne Jungs, sondern ganz alleine. Und ich bin überwältigt. Was zunächst nach Körpertausch-Film zweier Teenager aussieht, wird dann doch zu einem packenden Drama. Es geht um Mystik, es geht um das Aufwachsen, es geht aber auch darum, Verantwortung zu übernehmen - und das alles in einem Alter, in dem eh schon so viel neues passiert. Hinzu kommen immer wieder Landschaftsaufnahmen, die fotorealistisch aussehen und bei denen ich nicht glauben will, dass sie gezeichnet sind.
Your Name. hat an der Kinokasse Chihiros Reise ins Zauberland als weltweit erfolgreichsten Anime-Film abgelöst. JJ Abrams will einen Realfilm produzieren, der aber offenbar in den USA spielen soll. Ich bin gespannt. Aber diese Emotionen, auch durch den J-Rock-Soundtrack, muss er erst einmal hinbekommen. 9/10

Danke für den Tipp, das klingt toll.

Your Name ist einer der wenigen Animationsfilme, der von mir volle zehn Punkte bekommt. Finde den fantastisch.