echt? ich fand den so doof, unendlich vorhersehbar, und jeder witz war schon 20 jahre in eichenfässern gelagert, ohne dass er dadurch aromatischer geworden wäre. am ende war ich regelrecht schockiert, dass es tatsächlich ein curtis-drehbuch war - ich hatte mir während des films gewünscht, er hätte es geschrieben... na ja, wird auch älter, der gute.
Ich war auch eher unterwältigt, nachdem die Prämisse ja ganz lustig ist, und der Trailer auch einen guten Eindruck machte. Leider waren da dann auch schon ca. vier der fünf besten Momente verbraten.
Mama, warum Bekomm ich's immer so Wie ich es bestellt hab?
es ist immer wieder eine freude, diese wunderbar trocken erzählten, tragik-komischen geschichten lapidar vor den latz geknallt zu bekommen. solondz beweist, dass es kein mitreißendes drama, keine großen spannungsbögen, keine beeindruckende cinematographie für einen fantastischen film braucht, stattdessen liebe für die charaktere, für die darsteller und hier: witz – und zwar keiner, der uns auf die schenkel klopfen lässt, sich eher von hinten anschleicht, einen aber noch tage später verfolgt. und die „intermission“ ist einer der lustigsten filmmomente ever.
capernaum (nadine labaki, 2019)
beiruter elendsporno oder berührendes drama? ich bin mir nicht ganz sicher, nur dass der hauptdarsteller, der kleine zain, eine absolut herzzerreißende performance zwischen toughness und verletzlichkeit abgeliefert hat. yonas, der noch kleinere sohn einer zufallsbekanntschaft, um den er sich rührend kümmert, nachdem er aus seinem chaotischen, sowie ausbeuterischen elternhaus geflüchtet ist, ist eh zum fressen süß. was also die regie betrifft, ganz großen respekt an ms. labaki, die story kann da nicht so ganz mithalten und riecht ein bisschen nach auslandsoscar-bait. egal, kein fehler sich den anzuschauen.
berührt hat er mich auch, aber das ist per se kein qualitätsmerkmal. mir ist die story eine spur zu dick aufgetragen. deshalb reicht's für mich nicht fürs prädikat "großartig", aber immerhin noch für ein "ziemlich gut".
Grundsätzlich ist es das für mich auch nicht. Es gibt ja durchaus Filme, die so dick auftragen, dass bewusst irgendwelche Rezeptoren ausgelöst werden - bei mir ganz oft durch penetrant eingesetzte Musik. Da will ich dann nicht berührt werden, bin es dann aber in dem Moment und fühle mich hinterher benutzt und muss duschen.
Die letzten Sechs in der Playlist: Holly Macve - Time Is Forever || The Fauns - How Lost || Idles - Tangk || Klez.e - Erregung || The Last Dinner Party - Prelude to Ecstasy || Ducks Ltd. - Harm's Way
Zitat von Olsen im Beitrag #3728Berührt zu werden ist für dich kein Qualitätsmerkmal? Echt nicht?
nein, seine gefühle hat man nicht unter kontrolle und die lassen sich mit - meiner einschätzung nach - relativ einfachen mitteln hervorrufen. mich berührt auch manchmal, was in einem "tatort" gezeigt wird. ist es deswegen ein guter film? nicht unbedingt.
ein busfahrer steht auf, geht zur arbeit, hört seinen fahrgästen zu, schreibt in den pausen gedichte und kehrt zurück nach hause. seine freundin erzählt von ihren plänen (alle in schwarz-weiß), er geht mit dem hund und trinkt ein (!) bier in der kneipe. montag, dienstag, mittwoch... sonntag. womit die handlung erzählt wäre. ein unaufgeregter film, ein film ohne handlung, (fast) ohne aufregung, ohne wendung, ohne ziel. nicht eine sekunde ist das langweilig, nicht eine sekunde mochte ich missen, zwei stunden pause von einer welt, die einen mit problemen zuscheisst. und das, ohne beliebig zu sein.
Zitat von oasupp im Beitrag #3731paterson (jim jarmusch, 2016)
ein busfahrer steht auf, geht zur arbeit, hört seinen fahrgästen zu, schreibt in den pausen gedichte und kehrt zurück nach hause. seine freundin erzählt von ihren plänen (alle in schwarz-weiß), er geht mit dem hund und trinkt ein (!) bier in der kneipe. montag, dienstag, mittwoch... sonntag. womit die handlung erzählt wäre. ein unaufgeregter film, ein film ohne handlung, (fast) ohne aufregung, ohne wendung, ohne ziel. nicht eine sekunde ist das langweilig, nicht eine sekunde mochte ich missen, zwei stunden pause von einer welt, die einen mit problemen zuscheisst. und das, ohne beliebig zu sein.
Nerve Ich hab lange nichts mehr gesehen, das derartige Aggressionen bei mir ausgelöst hat. Dabei ist die Idee dieses Films ganz interessant. Aber: Diese Figuren! Unerträglich, man möchte sie alle eigenhändig erwürgen. Dieser Musikeinsatz! Die schlimmste teenager-orientierte Popmusikschmotze, die man sich vorstellen kann. Alles in diesem Streifen ist so furchtbar, ich kann es nicht in menschlichen Worten ausdrücken. Und so unendlich dumm! Ich fordere Berufsverbot für jeden, der hier beteiligt war. 3/10
Exmusikpress.de - das Musikforum
Thema drucken
13.03.2021 08:47
Antworten
Foren-Chat
3
