Vor gut einer Woche mit der Lisn im Kino gesehen, weil Tickets an Studenten verschenkt wurden. Ein feiner Zug, regulär startet er nächste Woche, aber eine uneingeschränkte Empfehlung mag ich nicht geben. Anyway, so oder so ähnlich schrieb ich eigentlich schon bei FB darüber:
Steve Jobs
"Steve Jobs" - also der Film - ist so ein bisschen diese Art von Klausur, bei der man hofft auch mit der berühmten Taktik "morgens im Bus mal reinschauen" an der Bestnote zu kratzen. Wenn Klausuren Turtleneck trügen und sich für Gott hielten. Schon gut, wirklich, aber ziemlich unfertig, mit hineingeprügeltem Ende (hey, dann halt die Musik aufdrehen), way to much Familiengelump, zu wenig "Öffentlichkeit", keine 2000er (das iPhone wäre nicht ganz unwichtig gewesen) und Jobs darf nicht in letzter Konsequenz Arschloch bleiben, weil leider auch Danny-Boyle-Filme Helden brauchen.
Das ist schade, weil der Mehrwert bzw. die Erkenntnisse gering ausfallen; etwas, das der Film angesichts seiner Nachzüglerstellung gegenüber "Jobs" schuldig wäre (auch wenn der selber nicht viel taugt). Sorkins sonst oft so tolle Drehbücher haben nicht durchgehend die Power, die ich bei der Story erwarten würde und leider merkt man dem Film auch seine Casting-Probleme an, denn obwohl ich Fassbender per se super finde, er sieht einfach gerade zu Beginn keinen Meter aus wie Jobs, Christian Bale wäre definitiv sinnvoller gewesen.
Pro: Die Settings des Films bzw. die Limitation der Settings gefiel mir außerordentlich gut. Um diese einen Film zu schreiben war sicher nicht leicht, honoriere ich, absolut.
The Drop Hätte man mehr draus machen können. In der ersten Hälfte ist das sehr dicht und baut eine gute Spannung auf, die das Ende dann aber nicht einlöst. Tom Hardy gibt einen perfekten DeNiro (inkl. Brooklyn-Akzent), und James Gandolfini macht auch in seiner letzten Rolle das, was er am besten kann: schwer schnaufen und verschmitzt gute Einzeiler raushauen. Am Ende ist einfach nicht ganz klar, was da eigentlich erzählt werden sollte: Gangsterstory? Milieustudie? Liebesgeschichte? So bleiben eigentlich nur die schönen Szenen zwischen Hardy und dem kleinen Pitbull hängen.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
audiovisuell ein hochgenuss - zerhacktes gemüse an 70er ambiente mit einem soundtrack von broadcast und schreie, schreie, schreie. toby jones gibt eine tolle performance ab, wie er von der italienischen hedonistisch-diabolischen horrorfilm-mischpoke aus seiner britischen naturfilm-biederkeit nach und nach in den wahnsinn getrieben wird. der plot ist vielleicht ein bisserl dürftig, aber das wird durch sehr viel stil und die beklemmende atmosphäre mehr als wettgemacht. kann ich nur empfehlen.
Ich auch, wenngleich mich das Ende schon genervt hat und dem Film einiges an Punkten kostete. Trotzdem: Allein aufgrund des Settings und der Liebe zum Sound und zum Film hat mich die liebevolle Umsetzung sehr gefreut. Und Toby Jones gefällt mir dort sehr, sehr gut.
Upstream Color Ein Film, den man jedem empfehlen kann, der sich mal wieder intellektuell das Gehirn auf links drehen lassen möchte. Ich habe keine Ahnung, was ich hier gesehen habe oder was das alles bedeutet. Aber Shane Carruth, Regisseur von “Primer” (vom Hörensagen ebenfalls kein 08/15-Film), hat hier ein Teil vorgelegt, das mit seiner seltsamen, fremden Atmosphäre besticht und den Zuschauer 96 Minuten lang am Denken hält. Unterhaltung sieht anders aus, aber Langeweile auch. Hochgradig faszinierend. 8/10
The One I Love Charmanter Film mit sehr origineller Grundidee, die über die komplette Länge funktioniert. Elizabeth Moss (sehe ich immer gerne) und Mark Duplass könnten nicht besser besetzt sein. Je weniger man über die Handlung weiß, desto besser. 8/10
ZitatUpstream Color Ein Film, den man jedem empfehlen kann, der sich mal wieder intellektuell das Gehirn auf links drehen lassen möchte. Ich habe keine Ahnung, was ich hier gesehen habe oder was das alles bedeutet. Aber Shane Carruth, Regisseur von “Primer” (vom Hörensagen ebenfalls kein 08/15-Film), hat hier ein Teil vorgelegt, das mit seiner seltsamen, fremden Atmosphäre besticht und den Zuschauer 96 Minuten lang am Denken hält. Unterhaltung sieht anders aus, aber Langeweile auch. Hochgradig faszinierend.
Für mich der größte Mindfuck der letzten Jahre (zusammen mit Under The Skin).
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)