Ich glaube, ich habe gerade meine künftige Lieblingsstelle des Buches geschrieben:

Gaffory hatte sich schon häufiger überlegt, einmal völlig unmotiviert ein Nacktphoto von sich zu publizieren beziehungsweise in seiner Anfangszeit bei einer Lesung ohne vorherige Ankündigung die Hosen herunterzulassen; jedoch erschien es ihm als unbekanntem Nachwuchsautoren zu abgeschmackt, auf derart vorhersehbare Art und Weise Aufmerksamkeit zu erheischen.
Nun war der Zug endgültig durch, denn für die Schwänze chronisch erfolgloser alternder Autoren interessierte sich erst recht niemand; und hatte er das Glück, daß es doch mal jemand tat, so regelte er diese Angelegenheit bevorzugt unter vier Augen in einem der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Raum.

Keine Ahnung, ob das jemand witzig findet, ich tu's.

Doch. Das sind die typischen Flüchtigkeitsfehler, die mir erst bei der zweiten oder dritten Durchsicht auffallen; ein Grund, warum ich alles zigmal überarbeite. Bin da extremer Perfektionist.

Ich habe ja immer noch nur eine vage Ahnung, wo das überhaupt hinwill und probiere gerade ziemlich viel herum. Laß den Vadder mal machen.

Der ganze Witz an der Geschichte ist ja eigentlich der, daß es eigentlich nur um mich geht ... in diversen Bewußtseinsebenen. Das kann ich bereits verraten, ohne zu spoilern; vor allem, da ich mich ja auch noch als Erzähler ins Geschehen einschalte.

So, im Bemühen, dem ganzen relativ wilden Geschreibe mal etwas Struktur zu verleihen, ist mir bezüglich der Figur des alter ego eine Art Durchbruch gelungen.
Ein rein imaginäres anderes zweckgebundenes Ich kann natürlich keine ausgefeilte Biographie haben. Zuerst einmal muß es eine Art und Weise geben, dem Leser (oder der Leserin) das zu vermitteln.
Und das als Akt der plötzlichen Selbsterkenntnis zu verkaufen, ist unglaubwürdig; also muß das möglichst beiläufig erfolgen.
Ich habe einfach eine Story in der Story geschrieben, ohne Ahnung, wo die hinwill, und plötzlich kam mir die Idee für einen Twist, der dieses Problem löst. Ich fühle mich gerade erleichtert; offenbar gibt es doch einen richtigen Roman.

Bei mir entsteht alles bruchstückhaft und wird dann irgendwie zusammengepuzzelt. Ich schreibe nie chronologisch.

P.S. könnte eigentlich die nächste Version rausmachen. Hab ja schon 25 Buchseiten.

*edit*

Ich warte noch das Ende meiner fünf freien Tage ab. Bis dahin wird sich noch einiges tun.

Ich auch.