Wie arrogant ist es eigentlich, anderen Arroganz und Selbstüberhöhung vorzuwerfen? Ist das nicht auch eine Art von Diffamierung?

Und was möchte man da noch diskutieren?

http://www.spiegel.de/video/mecklenburg-...eo-1702316.html

Ich hätte mir gewünscht, dass die Reporterin darum gebeten hätte, diese diffusen Ängste und Behauptungen mit konkreten Beispielen zu untermauern. Da wäre mit Sicherheit nichts gekommen.

Zitat von LFB im Beitrag #735

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Lustig und eigentlich doch traurig. Selbst wenn man unter der - sorry - ideologischen Käseglocke selbstkritisch sein möchte, erkennt man nicht die Arroganz und Selbstüberhöhung der Behauptung, alle sich dem Zeitgeist und seinen gefährlichen Luftschlössern widersetzenden seien “abgehängt“, “dumm“, von irrationalen Ängsten, Abstiegssorgen oder schweren charakterlichen Defiziten geprägt. Man braucht ja gar nicht erst anfangen zu diskutieren, solange diese Diffamierungen nicht endlich unterbleiben.
Spread the message, ihr Guten.

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Zitat von LFB im Beitrag #735

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Lustig und eigentlich doch traurig. Selbst wenn man unter der - sorry - ideologischen Käseglocke selbstkritisch sein möchte, erkennt man nicht die Arroganz und Selbstüberhöhung der Behauptung, alle sich dem Zeitgeist und seinen gefährlichen Luftschlössern widersetzenden seien “abgehängt“, “dumm“, von irrationalen Ängsten, Abstiegssorgen oder schweren charakterlichen Defiziten geprägt. Man braucht ja gar nicht erst anfangen zu diskutieren, solange diese Diffamierungen nicht endlich unterbleiben.
Spread the message, ihr Guten.

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Zitat von Ninja_Hagen im Beitrag #739

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Ich finde es übrigens auch arrogant, wie einfach die Unterschicht, besonders von links, als "dumm" abgestempelt wird. Sie wird aber eben auch nach Strich und Faden verarscht, daher auch die Ängste, die in der Tat irrational sind.

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Dass die AfD nicht so erfolgreich wäre, wenn es nicht den massiven Abbau des Sozialstaats ab Ende der 90er gegeben hätte (s. auch die Verluste der Sozialisten in Frankreich oder Labour in UK zugunsten der rechten Parteien), mag zwar stimmen, aber es ist doch lange nachgewiesen, dass es nicht nur die sozial Abgehängten sind, die diese Partei wählen. Es sind im Gegenteil ja auch zu großen Teilen das sich aus irgendwelchen Gründen im so wahrgenommenen "Zeitgeist" nicht mehr wohl fühlende Bürgertum (LFB scheint da ein gutes Beispiel zu sein), die überall nur noch Ausländer, Feministinnen und Linke wahrnehmen und Angst vor der Globalisierung haben und davor, dass ihnen etwas weggenommen wird - obwohl es ihnen materiell an nichts fehlt. Das zeigt auch der SZ-Kommentar. Klar, die Renten sind lange nicht mehr sischer - aber das gilt ja für uns alle, ich käme trotzdem nicht auf die Idee, die Ausländer wegjagen zu wollen.
Bin schon dafür, dass man sich mit diesen diffusen Ängsten auseinandersetzen muss (auch wenn ich nicht weiß, wie), aber dass es definitiv falsch ist, auf die rassistische Karte zu setzen und den Sündenbock "Flüchtling" immer und immer wieder als Kern des Problems zu bestimmen, wie es die CDU tut ("Die Zahlen gehen ja bereits spürbar zurück!", V. Kauder), zeigt doch jedes Wahlergebnis aufs Neue. Dass die das nicht checken, checke ich nicht.

Konkretes Beispiel: Mein Schwiegervater (klassischer Bildungsbürger, alter FDP-Wähler, hat mehr als genug Besitz und Geld) hatte vor knapp einem Jahr tatsächlich Angst, dass ihn der Staat zwingen würde, Flüchtlinge bei sich zuhause aufzunehmen. ZWINGEN! Und er hat auch tatsächlich eine Schusswaffe im Haus, mit der er sich gegen mögliche muslimische Horden zur Not glaubt, verteidigen zu können.
Das ist komplett irrational. Was sagt man dem? Bin auch sicher, dass der AfD wählt. Eine Partei, die nichts für ihn verbessern würde. Es geht einfach nur um ein Gefühl der Hilflosigkeit - bei Rentnern scheint die mir besonders ausgeprägt (s. die Bilder vom AfD-Parteitag).

"Das Narrativ, AfD-Wähler seien überwiegend Arbeitslose, unterstellt obendrein, es gäbe eine Kausalität zwischen Armut und Arschloch sein." (Mario Sixtus)

Es versteht sich übrigens von selbst, dass ich nicht der Meinung bin, dass diese Ängste ausschließlich ein Problem der Unterschicht sind, für den Fall, dass ich mich hier missverständlich ausgedrückt haben sollte.

"Mecklenburg-Vorpommern hat viel geleistet in den Jahren nach der Vereinigung. Das Land hat die De-Industrialisierung – insbesondere den Niedergang der Werften – verkraftet und den Übergang zu einer Dienstleistungswirtschaft geschafft, die auf Bereiche wie Tourismus, Altenpflege, Wissenschaft setzt. Zuwanderung und Flüchtlinge sind im Alltag der meisten Menschen kein Thema. So zu tun, als hätten die Menschen „berechtigte Sorgen“, die man „ernst nehmen“ müsse, ist falsch. In Calais etwa sind Flüchtlinge ein Problem, wie auf Kos und Lampedusa. Nicht in Schwerin oder Rostock oder auf Hiddensee. Das muss man den Leuten erklären."
http://starke-meinungen.de/blog/2016/09/...ne-katastrophe/

Rich people paying rich people to tell middle class to blame the poor.

Das ist jetzt aber auch ein bisschen vereinfachend.

Auch in Berlin dann also eine linke Mehrheit. Gut.

Bruahahaha, das CDU-Ergebnis!