Nein, das schließt sich nicht aus. Aber Helene Fischer bedient ein anderes Klientel und ich finde es ein wenig fragwürdig, wenn man sich in diesem Kreis (die ME-Redakteure) ernsthaft Gedanken über die Qualität von Fischer macht. Wenn ich die Wahl zwischen Helene Fischer und Uriah Heep hätte, würde ich mich zwar für Fischer entscheiden, wo doch ihr "Atemlos" immer noch besser (nicht im Sinne von gut) ist als die Hälfte der Songs auf der letzten Platte von New Order, darüber hinaus wäre mir das aber ziemlich Schnurz. Damit will ich nur sagen, dass Götz, Frank und Co. den einzigen gemeinsamen Umstand der deutschen Sprache zum Anlass nehmen, die Musik zu zerlegen und sie als relevant im Sinne der Bewertung zu sehen. Stünde Kalkbrenner neben Carpendale, Cro und Fehlfarben in den Charts würde ich erstmal auf gar keine Idee kommen.
Da wäre eine Betrachtung der Neuen Deutschen Welle wesentlich interessanter, eine Entwicklung, in der deutschsprachiger New Wave zum deutschsprachigen Schlager mutierte. Hier gab es nämlich tatsächlich sowas wie einen musikalischen Faden, der langsam zertrennt und dem Hörer suggeriert wurde, durch die gemeinsame Sprache wäre auch das musikalische Gebiet ein ähnliches.
Zitat von Von Krolock im Beitrag #16...Da wäre eine Betrachtung der Neuen Deutschen Welle wesentlich interessanter, eine Entwicklung, in der deutschsprachiger New Wave zum deutschsprachigen Schlager mutierte. Hier gab es nämlich tatsächlich sowas wie einen musikalischen Faden, der langsam zertrennt und dem Hörer suggeriert wurde, durch die gemeinsame Sprache wäre auch das musikalische Gebiet ein ähnliches.
Da beschäftigt man sich ein Jahr lang mit einer naja: Aufbereitung der NDW-Zeit, und einen Tag nachdem der letzte Teil in Druck ging schreibt der Obige einen Satz, der das alles auf wunderbare Weise auf den Punkt bringt (und uns allen 20 Seiten Einleitung erspart hätte…). Gratulation.
------------------------------ "Be good to your neighbor, and you have better neighbors." (Ernest Tubb)
Zitat von CobraBora im Beitrag #12Wobei "Scheißmusik" ja gerade bei Helene Fischer den Nagel auf den Kopf trifft
Das solltest du besser wissen. Ich bin kein Fischer-Fan und muss sie nicht verteidigen, aber das was sie macht ist hochprofessionell und sehr gut gemacht für ihr Genre.
Das schließt sich jetzt aber auch nicht aus, finde ich.
Also einigen wir uns auf hoch professionelle Scheißmusik.
Zitat von Von Krolock im Beitrag #16...Da wäre eine Betrachtung der Neuen Deutschen Welle wesentlich interessanter, eine Entwicklung, in der deutschsprachiger New Wave zum deutschsprachigen Schlager mutierte. Hier gab es nämlich tatsächlich sowas wie einen musikalischen Faden, der langsam zertrennt und dem Hörer suggeriert wurde, durch die gemeinsame Sprache wäre auch das musikalische Gebiet ein ähnliches.
Da beschäftigt man sich ein Jahr lang mit einer naja: Aufbereitung der NDW-Zeit, und einen Tag nachdem der letzte Teil in Druck ging schreibt der Obige einen Satz, der das alles auf wunderbare Weise auf den Punkt bringt (und uns allen 20 Seiten Einleitung erspart hätte…). Gratulation.
Zitat von MrMister7 im Beitrag #20Wenn man Schlager als Scheiße bezeichnet - ja.
Ich werde mich hüten, Schlager generell als Scheiße zu bezeichnen. Ich bezeichne auch die Musik von Helene Fischer nicht als Scheißmusik. Ich mag die Musik nicht sonderlich und ich höre sie nicht. Ab und an kann man ihr nicht entkommen, wenn man mal am TV rumzappt. Aber gerade da zeigt es sich dann, daß die Frau tatsächlich in höchstem Maße professionell arbeitet, eine irre tolle Stimme hat (die sich auch live während des Herumschwebens in riesigen Hallen und Purzelbäume an Stahlseilen schlagend nicht den Hauch einer Blöße gibt). Das nötigt mir großen Respekt ab.
Zitat von MrMister7 im Beitrag #20Wenn man Schlager als Scheiße bezeichnet - ja.
Das würde bedeuten, dass man die Fischerin zum state of the art in Sachen Schlager kürt. Und da haben Bill Ramsay, Siw Malmqvist, Alexandra und ich was dagegen
Zitat von MrMister7 im Beitrag #20Wenn man Schlager als Scheiße bezeichnet - ja.
Das würde bedeuten, dass man die Fischerin zum state of the art in Sachen Schlager kürt. Und da haben Bill Ramsay, Siw Malmqvist, Alexandra und ich was dagegen
Die Fischerin ist derzeit tatsächlich State Of The Art in Sachen Schlager. Und Bill Ramsay war nie ein Schlagersänger, falls Du aber Bill Ramsey meinst, das käme zumindest partiell hin. Im Grunde war Ramsey ein Jazzer...ein deutscher Jazzer, aber ein ziemlich guter. Alexandra war auch nie eine Schlagersängerin, sie wurde in diese Ecke gedrängt, in der damaligen Zeit. Sie war wesentlich eher im Chanson beheimatet und die für sie geschriebenen Titel aus dem Bereich "Schlager" waren eben wesentlich mehr Chanson allererster Güte denn simpler Schlager im landläufigen Sinne. Siw Malmkvist dagegen war....ja, Schlager. Schwedischer Schlager....den gibts heute eigentlich gar nicht mehr.
Glaube mir, ich weiß grundsätzlich, wie man den schreibt, auch wenn es hier falsch war. Glaube mir, ich weiß, dass man Alexandra eigentlich dem Chanson zurechnet, auch wenn das zu ihrer Zeit wie bei einigen anderen auch, oft nicht geschehen ist. Die Klassifizierung des Schlagers im landläufigen Sinn sollte hier gar nicht gemacht werden. Vor allem bringst du das gar nicht hin. Ich übrigens auch nicht. Wenn Siv Malmkvist schwedischer Schlager auch dann ist, wenn Sie deutsch singt, wie kann dann Bill Ramsey (richtig?) deutscher Schlager, pardon, Jazz sein? Der US-Amerikaner wurde 1984 mit der deutschen Staatsangehörigkeit ausgestattet, da kam kein einiges bekanntes Stück mehr von ihm. Übrigens nennt ihn auch Wikipedia Jazz- und Schlagersänger.
Egal, entweder hast du nicht verstanden, was ich sagen wollte, oder du wolltest gar nicht verstehen, sondern lieber eine Runde klugscheißen
Jetzt mach mal ned so ein Fass auf, ich habe durchaus verstanden, was Du sagen wolltest. Du hast allerdings nach meiner Ansicht -einfach ausdrückt- Äpfel mit Birnen verglichen. Die 3 von dir genannten Protagonisten / Protagonistinnen sind nicht auch nur im Ansatz mit dem "Schlagertypus" Helene Fischer zu vergleichen und ohne jetzt irgendwelche dogmatische Definitionskabbeleien anzetteln zu wollen: sie gehören in eine ganz andere Zeit mit einer ganz eigenen Art von "Schlagermusik". Zu ihrer Zeit war praktisch alles an deutschsprachiger populärer Musik "Schlager". Siw Malmkvist lief in der damaligen Zeit unter dem landläufigen Begriff "Schwedenschlager", auch wenn sie (teilweise) deutsch sang. Ähnlich wie ihre Kolleginn Wencke Myhre, obwohl die Norwegerin ist. Von daher verstehe ich deine Frage nicht so richtig. Bill Ramsey ist Deutsch-Amerikaner, seit 1984 deutscher Staatsbürger und im Kern und seinem Herzen wesentlich mehr Blueser und Jazzer, denn Schlagersänger. Aber der Schlager (und besonders der von Ramsey) brachte dicke Kohle, Jazz und Blues insbesondere in den 1960er und 1970er Jahren eher nicht so sehr. Also machte und sang er auch massig deutsche populäre Schlagermusik, weil er genau wie viele anderen Leute auch seine Rechnungen bezahlen musste. Allerdings könnte man Ramsey auch mit Fug und Recht als eines der großen Multitalente dieser beiden Jahrzehnte bezeichnen....seine Popularität verdankte er allerdings seinen "Schlagern".
Es geht gar nicht um die drei Namen. Ich könnte stattdessen Howard Carpendele, Andreas Gaballier und Gerhard Wendland setzen. Unabhängig davon, dass ich da schon wieder einen falsch geschrieben habe, zwei Ausländer dabei sind und einer ja wohl eher volkstümliche Musik macht, ist das Phänomen Fischer sicher gegeben, da sie durchaus Hörer findet, die mit dem relativ brach liegenden Genre sonst nichts zu tun haben, aber die Welt des deutschen Schlagers in den vergangenen 50 Jahren derart viele Gesichter hervorgebracht hat, die sich einer ganz anderen Konkurrenz gegenüber behaupten mussten, dass die Fischer es da schon einfach hat.
Aber ansonsten bin ich aus dieser Diskusion raus, weil ich sicher kein großer Kenner der Materie bin und mich Schlager eigentlich nur dann summen oder singen lassen, wenn sie aus den Fünzigern oder Sechzigern sind.
Also denn... Helene Fischer nahm als Realschülerin an Theater-AGs und Musicalkursen teil. Nach der Fachoberschulreife absolvierte Helene an der Stage & Musical School in Frankfurt am Main eine dreijährige Ausbildung, die sie als staatlich anerkannte Musicaldarstellerin beendete.
Die Gründe für ihren Erfolg? Zunächst ihre Stimme, denn sie trifft ohne Playback live jeden Ton. Ihre Songs sind zudem kein Schlager alter Schule, sondern es ist deutscher Pop mit modernen Beats. Daneben gilt Helene als sexy und attraktiv, ist als Stilikone auch bei den Frauen beliebt. Zu den Konzerten kommen jung und alt. Helene moderiert, sie tanzt und singt – und ist eine perfekte Entertainerin. Mit der Welt der Dirndl und schunkelnden Zuhörer hat Helene eher weniger zu tun: sie trägt Kleider mit meterlangen Schleppen oder futuristische Glitzeranzüge und bei ihren Konzerten wird auch getanzt. Im Stress bleibt Helene freundlich und hat keine Starallüren. Hinzu kommen ihre perfekt durchchoreographierten Bühnenshows mit 17 Musikern, 12 Tänzern und je rund 30 Songs, für die 250 Mitarbeiter mit 41 LKW, sieben Tourbussen und gleich drei simultan eingesetzten Bühnen aktiv sind.
Ich besitze von Helene kein einziges Album, aber …
... ihr Erfolg hat bereits dazu geführt, dass es auch englische Versionen ihrer Songs gibt…
Und Franz Schubert im Mix mit Evanescence bringt auch nicht gleich jede Schlagersängerin...
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Und im übrigen stammt Helene Fischer aus Sibirien, und ist trotzdem dem (neuen) deutschen Schlager zuzuordnen.
Dass sie hochprofessionell ist, gut singen kann und toll aussieht - alles keine Frage. Allerdings - und das leite ich von den zwei, drei Liedern ab, die ich kenne - sind sowohl ihre Musik als auch ihre Botschaften von der betörenden Schlichtheit, die die heutige Schlagermusik eben auszeichnet, und somit ist das genau das richtige für Menschen, die sich im Grunde nicht für Musik interessieren, aber gerne Disco-Fox und ähnliches tanzen.
Dieser Beitrag wird Ihnen präsentiert von der Fleischboutique Haltmeier, der Fleischboutique Ihres Vertrauens.
Zitat von Von Krolock im Beitrag #16Nein, das schließt sich nicht aus. Aber Helene Fischer bedient ein anderes Klientel und ich finde es ein wenig fragwürdig, wenn man sich in diesem Kreis (die ME-Redakteure) ernsthaft Gedanken über die Qualität von Fischer macht. Wenn ich die Wahl zwischen Helene Fischer und Uriah Heep hätte, würde ich mich zwar für Fischer entscheiden, wo doch ihr "Atemlos" immer noch besser (nicht im Sinne von gut) ist als die Hälfte der Songs auf der letzten Platte von New Order, darüber hinaus wäre mir das aber ziemlich Schnurz. Damit will ich nur sagen, dass Götz, Frank und Co. den einzigen gemeinsamen Umstand der deutschen Sprache zum Anlass nehmen, die Musik zu zerlegen und sie als relevant im Sinne der Bewertung zu sehen. Stünde Kalkbrenner neben Carpendale, Cro und Fehlfarben in den Charts würde ich erstmal auf gar keine Idee kommen.
Das finde ich aber höchst bedenklich.
Look out of any window, any morning, any evening, any day Maybe the sun is shining, birds are winging No rain is falling from a heavy sky
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