Zitat von LFB im Beitrag #750 Ich kann nicht nachvollziehen, warum man "folgerichtig" in der extremen linken Ecke landet, wenn man zu der Erkenntnis gelangt, dass sich das dritte Reich nicht wiederholen darf.
Du hast vermutlich keine Ahnung, unter welchen Bedingungen man auf dem Dorf als "alternativ" aussehender Jugendlicher sein Leben fristete. Ich hatte damals (1991) gerade meinen Musikgeschmack erweitert und kleidete mich so, wie die Leute, mit denen ich nun begann, abzuhängen. Dann kamen Hoyerswerda, Rostock und das ganze "Scheinasylanten" - Drecksgelaber, bei meinen Arbeitskolleginnen, bei der Dorfjugend, gefühlt überall. Ständig wurde man mit dumpfen rechten Sprüchen konfrontiert. Wenn man abends allein unterwegs war, um zu seinem Lieblingsladen zu trampen und begegnete den falschen Leuten, konnte man leicht bedroht und verprügelt werden, vor allem nach Länderspielen. Mußte mehr als einmal die Beine in die Hand nehmen und mich verstecken, weil ich von Gleichaltrigen in Bomberjacken mit Deutschlandtrikots verfolgt wurde, die mir zufällig über den Weg gelaufen waren und wurde einmal von einem Faschopsychobilly nach einer Party auf der Straße abgepaßt, geschlagen und getreten, wobei ich nur Glück hatte, daß mir zufällig vorbeikommende Passanten zu Hilfe kamen.
Das meine ich mit "folgerichtig". Ich habe mit Sicherheit im Vergleich zu anderen hier heute noch nicht viel Ahnung von Politik, aber damals hatte ich davon herzlich wenig. Man suchte allgemein nur die Gesellschaft von Gleichgesinnten, bei denen man sich sicher fühlte, politisierte dabei und schaukelte sich dann hoch. Fast alle der Leute von damals, die ich kannte, haben im Lauf der Jahre differenzierte Ansichten ausgebildet, es gibt fast niemanden, der komplett auf diesem Film hängenblieb; wir waren zwischen 16 und 20 und in einer Situation, in der Zusammenhalt gefragt war. Lustigerweise ist einer, den ich damals kannte, innerhalb von drei Jahren ins andere Extrem gekippt und tauchte plötzlich als Saalschutz bei FAP - Veranstaltungen auf, was zeigt, daß bei manchen Extremen die Gesinnung völlig austauschbar ist, siehe auch Horst Mahler.
Aber ein gewisser Grundkern hat sich bei fast allen Leuten von damals erhalten. Insofern war diese Erfahrung für meine persönliche Entwicklung enorm wichtig.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
Zitat von LFB im Beitrag #750 das exakte Gegenteil von Multikulturalismus
Das exakte Gegenteil wäre Monokulturalismus. In welcher Welt war das bitte jemals ein Erfolgsmodell? Multikulturalismus ist einfach Realität. Menschen ziehen von einem Ort zu einem anderen und leben dann da. Zu denken, das ginge auch anders, ist realitätsfern, sonst nichts.
Und Stalin, Mao und wer auch immer waren noch nie links und haben auch keine Sekunde die klassenlose Gesellschaft angestrebt, auch wenn sie das gern behauptet haben.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ NEWDAD - Madra (2024) ◉ THE LAST DINNER PARTY - Prelude to Ecstasy (2024) ◉ DUCKS Ltd. - Harm's Way (2024) ◉ PYLON REENACTMENT SOCIETY - Magnet Factory (2024) ◉ SPRINTS - Letter To Self (2024)
auf twitter kursiert das gerücht, dass lutz battke infolge einer infektion mit corona verstorben sei. auf einschlägigen seiten gibt es noch keine bestätigung.
Die letzten Sechs in der Playlist: Holly Macve - Time Is Forever || The Fauns - How Lost || Idles - Tangk || Klez.e - Erregung || The Last Dinner Party - Prelude to Ecstasy || Ducks Ltd. - Harm's Way
ja, genau der. ich kenn mich ja leider erschreckend gut aus mit den leuten aus der neonaziszene. in österreich noch ein wenig besser als in deutschland, aber die auffälligsten gestalten kennt man.
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02.02.2022 08:54
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