Zitat von MrMister7 im Beitrag #1450

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Zitat von Hawkwind im Beitrag #1448

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"Neuntöter" von 2016 und "Blutbuche" von 2018.

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Danke. Kenne ich noch nicht. Noch. nicht.

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Erich Maria Remarque: Drei Kameraden

Ein Buch von ihm, in dem der Krieg nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Drei Veteranen des Ersten Weltkriegs versuchen, sich im wilden Berlin der Zwanziger eine neue Existenz aufzubauen. Und so schickt einen das Buch auf eine emotionale Achterbahnfahrt: es wird getrunken, gelacht, sich geprügelt und geliebt; Momente größter Empfindsamkeit wechseln sich ab mit roher Gewalt, grandiose Komik mündet in tieftraurige Abschnitte.
Remarques typisch episodenhafter Erzählstil umgeht sämtliche Längen, obwohl das eigentlich ein simpler Trick ist. Auch wenn er philosophiert, gelangt er zu Erkenntnissen, deren Treffsicherheit verblüffend ist, zumindest meiner Meinung nach.
Am Ende bleibt ohne zu spoilern der Eindruck eines der traurigsten Bücher, die ich je gelesen habe.

Erich Maria Remarque: Arc de Triomphe

Ein untergetauchter deutscher Chirurg ohne Papiere arbeitet 1939 schwarz in Paris, ständig in der Gefahr, verhaftet und abgeschoben zu werden. Er geht eine unglückliche Beziehung zu einer recht promisk agierenden Frau ein und erspäht zufällig einen Gestapobeamten, der ihn in Deutschland bei einer Vernehmung gefoltert hat und den er von da an sucht, um sich zu rächen.
Sehr harter Stoff. Ein paar Längen gibt es (und außerdem neigt der Protagonist zum Schwurbeln, davon abgesehen, daß er nicht sonderlich sympathisch ist ... ein ganz normaler Mensch in einer Notlage, kein waschecht guter Emigrant), das macht das Buch aber nicht weniger verstörend.

Man merkt es: ich habe einen neuen absoluten Lieblingsschriftsteller entdeckt. War selten so wild entschlossen, mich in kürzester Zeit durch ein Gesamtwerk zu pflügen. Fünf Bücher hab ich geschafft, sechs liegen hier noch rum, zwei fehlen glaube ich noch. Nur seinen Erstling von 1921 werde ich mir schenken, der ist wohl unausgereifter möchtegernpoetischer Quark.
Ein dezidiert unpolitischer Mensch, der sich von Kommunisten wie Nazis gleichermaßen abgestoßen fühlte; von den Nazis verfemt und bei der Bücherverbrennung einer der ersten, dessen Werke auf den Scheiterhaufen landeten, bereits 1933 ausgebürgert und die Schwester im KZ ermordet, und dazu stilistisch ein absoluter Maßstab, der die Meßlatte für Nachfolgendes extrem hochlegte.
Für mich mittlerweile einer der besten und wichtigsten deutschsprachigen Schriftsteller des letzten Jahrhunderts, und dazu noch absolut integer.