...liege um 20.40 Uhr im Bett, weil ich einfach nichts mit mir anzufangen weiß und auf nichts Lust habe. Meine Frau, die seit gestern Morgen wieder sehr einsilbig ist, ist derweil zur Nachbarin und deren Söhnen.

So kenn ich mich nicht...

...glaube, das war's. Ich hatte bisher Hoffnung, dass die Krise irgendwie zu kitten ist. Vielleicht weiß die Eheberatung, zu der wir am Mittwoch gehen, noch einen Ausweg oder gibt tatsächlich gute Hilfestellung. Aber das Gefühlschaos macht mich fertig. Ich habe in den letzten sechs Wochen wirklich vieles von dem, das ich nicht gut gemacht habe, verbessert. Ich war nicht aufbrausend, habe nicht gemotzt, ich habe mich eingebracht, wie haben Zeit zu zweit verbracht. Doch bei meiner Frau hat sich gefühlsmäßig nichts getan, nicht ein Fünkchen Liebe ist vorhanden. Nähe mag sie gerade gar nicht, an einen Kuss oder ähnliche Zärtlichkeiten ist nicht zu denken. Sie ist einfach leer. Und ich bin ratlos. Und natürlich kann ich in dieser Situation auch nicht der Typ Mann sein, in den man sich neu verliebt, weil ich emotional unter Schock stehe. Fest steht: Ich schlafe ab heute wieder im Büro, denn meine Frau fühlt sich unwohl, wenn ich bei ihr liege. Ich bin vollkommen fertig und in anderthalb Stunden kommen unsere Eltern und ihr Bruder zum Kindergeburtstag.

oh mann, jack, das tut mir so leid! ich kann mich noch gut daran erinnern, als es mir ähnlich ging wie dir jetzt. fühl dich gedrückt!

Danke. Würde am liebsten ins Bett. Oder einfach nur spazieren. Aber jetzt gleich wieder heile Welt spielen ist furchtbar...

Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #3274

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Danke. Würde am liebsten ins Bett. Oder einfach nur spazieren. Aber jetzt gleich wieder heile Welt spielen ist furchtbar...

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Zitat von LFB im Beitrag #3276

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Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #3274

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Danke. Würde am liebsten ins Bett. Oder einfach nur spazieren. Aber jetzt gleich wieder heile Welt spielen ist furchtbar...

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Zumindest das sollte dir deine Frau aber ersparen und zumindest zeitnah ihren Eltern erzählen, wie es aussieht.

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Zitat von LFB im Beitrag #3276

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Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #3274

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Danke. Würde am liebsten ins Bett. Oder einfach nur spazieren. Aber jetzt gleich wieder heile Welt spielen ist furchtbar...

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Zumindest das sollte dir deine Frau aber ersparen und zumindest zeitnah ihren Eltern erzählen, wie es aussieht.

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ach, scheiße, jack. das tut mir so leid.

@Jack: Alles klar. Ich drücke die Daumen für Mittwoch. Mein vielleicht recht einseitiger Eindruck ist, dass ihr zwar sehr offen dich und dein Fehlverhalten thematisiert, aber dabei möglicherweise überseht, dass eure Beziehungsprobleme auch durch Faktoren auf Seite deiner Frau (mit-)verursacht sein können (keine Schuldfrage). Dauernde Überlastung kann auf beiden Seiten zu emotionaler Kälte geführt haben und bei ihr zusätzlich zu einer Entfremdung von dir. Dazu passt für mich auch, dass sie für mich in deinen Schilderungen recht konfus wirkt. Vielleicht liegt der Schlüssel ja auch in einer Auszeit (Kur? Urlaub?) für deine Frau, gerade auch mal ohne dich und die Kinder?
Naja, die Profis übernehmen jetzt ja.

Nein. Meine Frau ist recht strukturiert. Dein Empfinden kommt vielleicht daher, dass ich momentan recht konfus schreibe. Vorzuwerfen hat sie sich nur, dass sie nicht früher klare Worte mit drohenden Konsequenzen gesprochen hat. Für mich klangen Beschwerden eben wie diese. Die habe ich hingenommen, mehr aber nicht. Da sind wir dann wieder auf meiner Seite des Deals. Wie geschrieben. Ich hoffe auf Mittwoch, aber ich bin momentan sehr pessimistisch. Vor allen Dingen wird das Alleineschlafen jetzt wieder eine Qual.

Das ist keine leichte Zeit.
Beste Wünsche für Dich, JOAT.

Ich habe gerade für mich beschlossen, dass ich versuchen muss, mal wieder positiver zu sein, versuchen muss, wieder selbstbewusster zu werden, obwohl mir das seit sechs Wochen einen Tiefschlag nach dem anderen verpasst. Denn wie soll ich in dem Zustand des Selbstmitleids und der Trauer versuchen, diese Frau zurückzugewinnen?

Ich sehe, was hier auf dem Spiel steht: drei Kinder, ein Haus, ein Hund. Das will ich nicht verlieren. Im Gegenteil: Wir haben die Finanzierung fast durch, können mit einem kleinen Zusatzkredit endlich ein paar Wünsche erfüllen (endlich das vermaledeite Badezimmer mit Dusche im Erdgeschoss!). Ich will einmal in diesem Haus im Stehen duschen! Und ich habe eben wieder gesehen, was ich alles nicht mitbekommen würde, wenn ich weg wäre: Ich will doch meine Kinder aufwachsen sehen, ich will sie erleben.

Jetzt muss ich es nur schaffen, mich mit meiner Frau zu arrangieren. Meine Erwartungshaltung zu senken, denn ich kann ihre Liebe nicht krampfhaft zurückgewinnen - aber ich will mich anstrengen. Meine Familie ist das wert. Und ich will mit dieser Frau alt werden - immer noch.

Das war es offenbar wirklich. Ich bin jetzt sechs Wochen davon ausgegangen, dass meine Frau das wie ich sieht: Eine Beziehung in höchster Not, die Besatzung ist aber gewillt, sich helfen zu lassen, weswegen wir auch zu einer Eheberatung gehen. Gerade erfahre ich, dass meine Frau das eigentlich schon die ganze Zeit als Trennung angesehen hat. Für mich ist das begrifflich und gedanklich schon ein Riesenunterschied. Wenn man getrennt ist, ist man getrennt. Dann hat man einen Schlussstrich gezogen. Man macht auch keine Pause, sondern es ist vorbei. Wie erhoffen uns von der Eheberatung eigentlich fast das gleiche, nur bei mir ist es der Erhalt der Beziehung, bei ihr ist es offenbar eher der Umgang untereinander.

Klar ist mir und ihr aber: Das Häufchen Elend, das ich momentan bin, der Schatten meiner selbst, dieser gebrochene Mann, das muss aufhören, das gewinnt niemals ihre Liebe zurück. Ich weiß nur gerade nicht, woran ich mich aufbauen soll, denn bisher war es tatsächlich meine Frau, die mir Kraft gegeben hat.

Trennung. Damit kann ich mich nicht anfreunden. Ich will nicht, dass das Kapitel abgeschlossen ist. Ich hasse dieses Wort.