Hab meine uralten Surroundspeaker eingemottet und mir ein Paar hinreißend gut aussehender und noch viel besser klingender Elac Debut Reference DBR62 in schwarz/walnuss gegönnt. Und nach stundenlangem Versinken in der Musiksammlung juckt es mich prompt, den 5.1-Receiver endlich gegen einen Stereo-Verstärker auszutauschen, der mich nicht mit viel zu vielen Einstellungen in drölfzig unübersichtlichen Untermenüs nervt...

Zitat von Frau Blücher im Beitrag #2146

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den 5.1-Receiver endlich gegen einen Stereo-Verstärker auszutauschen

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Ich möchte einfach nur die guten alten Drehregler für Balance, Bass und Höhen wieder am Verstärker haben, statt bei Bedarf an einem umständlich zu erreichenden Equalizer irgendwas verstellen zu müssen, was dann auch nur in ganz bestimmter Mondphase zum gewünschten Ergebnis führt. Dass Sound aus allen Richtungen mich inzwischen mehr nervt als alles andere, steht dann nochmal auf einem anderen Blatt.

Mich treibt nur noch die Frage um, ob Marantz oder Yamaha. Morgen ist verkaufsoffener Sonntag, und ich hab hier niemanden, mich zurückzuhalten...

Ach.

manchmal ist "nichts besser als" halt doch besser, wenn es einfacher zu erreichen ist, und sei es nur psychologisch.
ich verstehe frau blücher. für mich ist von zwei gleich gut funktionierenden geräten dasjenige mit den zwei großen bakelit-drehknöpfen immer die bessere wahl gegenüber dem shiny-touchscreen-multifunction-virtual-beschiss-nerv.

Mein Surround-Verstärker hat mittlerweile auch schon mehr als nur ein paar Jahre auf dem Buckel. Bei der Einrichtung einmal das Einmessprogramm durchlaufen lassen (Mikro war mitgeliefert), seither brauche ich da außer der Lautstärke nichts mehr zu verstellen. So gehts also auch.

Wenigstens der @tenno versteht mich

Schönes Teil! Ich brauch aber noch den bereits vorher erwähnten Drehregler für den Bass. Ich hab ein gutes Verhältnis mit meinen Nachbarn in dieser erschütternd hellhörigen Betonburg, das soll auch so bleiben. Manche Alben sind leider dermaßen bassig abgemischt, dass in solchen Fällen ohne Kopfhörer gar nix geht (bisher hab ich dann einfach den Subwoofer runtergeregelt oder ausgeschaltet, mangels Sub geht das jetzt nicht mehr). Und davon möchte ich auch weg, dem Tinnitus und einem entspannteren Hören zuliebe.

Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #2156

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Fängt nicht sowieso schon einen Schritt hinter der reinen Musikebene Voodoo an? Manche hören warmen Vinylklang, manche ihr optisches Kabel. Die eine kriegt beim Gedanken an eine SACD mit 7.2-Kanal-Quadrophonie-Digital-Remaster feuchte Augen, dem nächsten wird beim Anblick glühender Röhren neben einem 40-kg-Plattenspieler von 1972 ohne Endabschaltung was ganz anderes feucht. Alles Fetisch!

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Ich zum Beispiel brauche diesen Mehrwert nicht. Mir reicht Stereo vollkommen aus. Mich würde Sourround auch nerven, weil das für mich unnatürlich ist. Bei Konzerten kommt die Musik in der Regel doch auch von vorne. Von da, wo auch die Musiker stehen.

Sicherlich gilt: erlaubt ist, was gefällt.

Musik vom Typ „Raumklang“ gab es schon in früheren Zeiten (J.S.Bach), etwas bei Chormusik, bei der eben Orchester und Chöre im Raum an verschiedenen Stellen platziert waren.

Seit den 50er Jahren gibt es die Stereofonie.
Musik wird dabei mit zwei gleichwertigen Tonkanälen synchron aufgezeichnet.
Gibt man die Musik per Stereo-Lautsprecher wieder, dann kann man die Schallquelle lokalisieren ( bei der Intensitätsstereofonie als Links-Rechts-Lokalisation).
Verfahren wie die Laufzeitstereofonie erlauben eine Lokalisation der Schallquelle in der Tiefe.

Die Kunstkopfstereofonie ist allein für Kopfhörerwiedergabe vorgesehen.
Der Abspielraum spielt keine Rolle. Mit einem künstlichen Kopf aus Kunststoff wird die Anatomie der Ohren nachgebildet.
Es sind hochwertige Mikrofone eingesetzt, die das Schallumfeld um den Kopf herum erfassen.
Die Wirkung der Ohrmuscheln auf die Schallsignale wird so nachgebildet.
Für Aufnahmen wird ein einziger Kunstkopf verwendet - keine weiteren Mikrofone.
Die Wiedergabe vermittelt einen Links-Rechts-Eindruck, zusätzlich einen Oben-Unten- und einen Vorne-Hinten-Eindruck.
Sie kann immer nur über Kopfhörer erfolgen. Unsinn ist es also, eine Kunstkopfaufnahme über Stereo-Lautsprecher abspielen zu wollen.

Bei der Ambiophonie erweitert sich die Stereofonie mit zusätzlichem Raumklang über diskrete Kanäle oder als Beimischung zum Stereosignal.
Schallanteile werden über zusätzliche Mikrofone, die etwas von der Hauptschallquelle abgesetzt platziert werden, aufgezeichnet.

Bei der Quadrophonie werden vier Klangkanäle synchron aufgezeichnet.
Die beiden gegenüber der Stereophonie zusätzlichen Kanäle enthalten überwiegend Schallreflexionen und Raumsignale des Aufnahmeraums.
Dieses Verfahren setzte sich nicht durch; der Zusatznutzen war zu gering.

Beim Surround-Sound werden Klangquellen im Raum mittels mehrerer Lautsprecher platziert.
Es wurde eine spezielle Matrix entwickelt, durch die sich die Bewegung und Platzierung von Klängen im Raum sehr genau kontrollieren lässt.

Die Firma Dolby entwickelte das Verfahren Dolby Digital 5.1, 7.1 oder Dolby Surround.
Diese sind für das Kino vom Effekt her interessant und richten sich nach dem optischen Mittelpunkt, also in Richtung Leinwand aus.
Dolby 7.2 bedeutet dabei z.B., dass 7 Lautsprecher und 2 Subwoofer zum Einsatz kommen.

Gängig sind diese Surroundsysteme für Filme.
Ein AV-Verstärker bereitet die Tonsignale des jeweiligen Films passend zu den verwendeten Lautsprechern auf und verstärkt sie.
Oft gibt es zwei Frontlautsprecher links und rechts der Leinwand.
Dazu zwei Rücklautsprecher seitlich hinter den Zuschauern (oft etwas kleienr)
Dazu einen Center-Lautsprecher ober- oder unterhalb des Bildschirms zur Dialogwiedergabe
Ein Basslautsprecher, der Subwoofer, produziert tiefe Töne und kann überall im Raum stehen.
Das menschliche Ohr kann niedrige Frequenzen nämlich nicht räumlich orten.

Mit Dolby Virtual Speaker gibt es eine Raumklang-Simulation etwa für Kopfhörer.

Beim Virtual Surround wird ohne die übliche Lautsprecherzahl der Eindruck eines Raumklangs erzeugt.
Auch per Stereoton kann man psychoakustische Effekte nutzen, die im Gehirn den Eindruck vermitteln, die Ohren würden eine Klangquelle lokalisieren, wo gar keine ist.

Generell erzeugen Surroundanlagen einen spürbar volleren (Kino)Sound.
Denn der Center-Speaker macht die Gespräche viel besser hörbar.
Und der Subwoofer sorgt für imposante Bass-Effekte.
Zumeist kann man eine Surroundanlage im Stereomodus als normale Hifi-Anlage nutzen.

Surroundsysteme mit ihren unterschiedlichen Lautsprechern eignen sich aber weniger für eine Wiedergabe von spezifischer Raumklang-Musik.
Denn diese erfordert ja eine völlig gleichwertige Behandlung aller Richtungen in der Raummatrix.

Denkbar wäre also ein Raumklang als Variante der Quadrophonie. Eine Art Doppelstereo.
Mit vier gleichwertigen Lautsprecher(systemen) in den Raumecken.
Dann würde man Links-Rechts sowie Vorne-Hinten hören können.
Die Musik würde entsprechend über vier Kanäle verteilt abgemischt und könnte so an jeder Stelle im Raum lokalisiert werden.
Der Hörer müsste sich dazu aber quasi auch im Raumzentrum befinden.
Die Kopfhörer wären dann so gebaut, dass die Klänge aus veschiedenen Richtungen auf die Ohrmuscheln treffen.

Eine Art Oktaphonie (acht Lautsprechersysteme in allen acht Raumecken) wäre dann noch eine Steigerung... die Dodekaphonie ebenso.
Denbar wären dann natürlich auch Systeme, die den Standort des Hörers per Sensor erfassen (inkl. stehend/sitzend) und das Dodeka-System danach ausrichten...