Sorry, du hast natürlich vollkommen recht. Ich habe meinen Post korrigiert.


Damals (ca. 1971):

Mutter zu ihrem 10-jährigen Sprössling, den sie in Ermangelung eines Zweitwagens per Fahrrad von der Schule abholt: "Na Thomas, was habt ihr heute in der großen Pause gemacht?"

Antwort des Sprösslings: "Wir haben Cowboy und Indianer gespielt, Mama."

Heute:

Mutter zu ihrem 10-jährigen Sohn, den sie per SUV abholt, den sie in Ermangelung eines Parkplatzes mal kurz im absoluten Halteverbot abstellt: "Na Kevin Joel, was habt ihr heute in der unterrichtsfreien Zeit/der ausgefallenen Stunde(n) gemacht?"

Antwort des Sohnes: "Wir haben Cowgirl/Cowboy und Native Americans gespielt, Mama. Was ist eigentlich ein Flitzbogen, Mama?"

Mutter: "Keine Ahnung, Kevin Joel, aber das kannst du ja auf deinem Handy selbst googeln."

Auf den Hinweis einer anderen Mutter, dass sie im absoluten Haltevervot stehe, reagiert die Mutter von Kevin Joel ein bisschen ungehalten und leicht angepisst, denn schließlich müsse sie ihren Sohn ja sicher von der Schule abholen.

Hahaha. ha.

Ha, ja sicherlich stark überzeichnet, aber zu den Zeiten, in denen ich per Rad an einer Grundschule vorbeifahre eher die Regel als eine Ausnahme. Natürlich gibt es auch noch Eltern, die ihre Kinder per Lastenrad zur Schule bringen :-)

Irgendwo (Postillon) habe ich nun von einem Drive-In in Schulen gelesen, damit Eltern ihre Kinder direkt im Schulgebäude abgeben können...

Drive-In Schule

Da sprichst du einen wichtigen Punkt an. Wie wäre es mit nicht fahren?

Ich frage mich immer häufiger, wie ich 14 Jahre Schulweg in der Großstadt zu Fuß oder mit dem Fahrrad überlebt habe.

Das Paradoxe ist ja, je weniger Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren, desto sicherer ist der Schulweg.

... und deswegen sollten unbedingt mehr autos zu den schulen unterwegs sein. ich muss morgens mit dem fahrrad an einer grundschule in einer engen straße vorbei. da bildet sich regelmäßig ein suv-stau, weil die kleinen ja bis an die türschwelle gefahren werden müssen und alles vollgeparkt ist. da kommt man selbst mit dem radl nicht durch. 50 m weiter ist eine breite straße mit fußgängerampel, da könnten sie ihre kinder bequem rauslassen, ohne die straße zu verstopfen. aber nix da, echte helikopter müssen ja über jeden schritt des nachwuchses informiert sein.

die schule, auf die meine kinder gingen bzw mein jüngster immer noch geht, gibt regelmäßig zu beginn des neuen schuljahres die (überwiegend vergebliche) bitte aus, die kinder doch möglichst wenigstens zwei querstraßen oder 100m entfernt abzusetzen; nicht nur um den stau vorm schultor und den groll der anwohner zu verringern, sondern auch, um den kindern wenigstens ein bisschen autarken, gemeinsamen schulweg zu ermöglichen. die konzentrationsfördernde anregung des kreislaufs, wenn man sich vor der ersten stunde wenigstens schon ein bisschen an der frischen luft bewegt hat, ist hierbei ebenfalls nicht zu vernachlässigen.

Ein SUV ist als Transportmittel immer noch besser als ein Helikopter.
Aber schon interessant, was das heute bewirkt: Porsche Cayenne = Frauenauto.