Man tut aber besonders Hafti bei den Texten oftmals unrecht, wie ich finde. Klar ist das viel Geprolle und "schau was ich habe" plus sinnloser Stream of Consciousness, aber es ist genauso oft ganz gutes Storytelling oder Gangsterromantik zwischen Reue und Glorifizierung oder auch einfach geiler Slang. Rap muss gewiss nicht immer schlau sein, Gefühl reicht doch oft aus.
Ich finde Haftis Sprachwitz, seine Kanakdeutsch-Wortschöpfungen und seinen Flow meistens richtig stark, an dem habe ich echt nix auszusetzen bis auf den Rothschild-Scheiß und den gelegentlichen Sexismus.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Ich glaub, das ist sogar meinen jung gebliebenen Freunden, die ständig Yung Hurn pumpen zu blöd (obwohl "Bianco" wirklich ein super Track ist und der Name des Produzenten, "Lex Lugner", ziemlich genial.
nachdem 3/4 von rage against the machine sich, unterstützt von chuck d und b real, als "prophets of rage" mit etwas müden selbst-covern begnügen (das beste, was sich darüber sagen lässt ist, dass es keine audioslave-platte ist), traut sich nach einer gefühlten ewigkeit der vierte maschinengegener zach de la rocha wieder mit einem track an die öffentlichkeit. der ist produziert von el-p, klingt deutlich spannender als die ex-kollegen und ist obendrein noch gratis downloadbar.
das vorige projekt "one day as a lion" schaffte leider nicht mehr als eine ep. die war aber gar nicht übel. derweil lässt ex-ratm-bassist cummerford verlauten, dass er nicht an isis glaubt… klar, ganz andere baustelle, aber faszinierend, dass es doch immer was neues gibt, dass sich leugnen lässt…
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Rae Sremmurd - Rae Sremmurd 2 Die lag jetzt einige Wochen ungehört rum, weil ich keinen großen Bock auf ihren Sound hatte. Und gleich der erste Track bestätigte mein Unbehagen auch eher. Aber dann unterstreichen sie halt doch ihr Talent für gute Hooks und ansteckenden Party Rap. Gelegentlich wird's sogar etwas melancholisch (Came A Long Way), was sie ebenfalls beherrschen. Ok, Riesenhits wie No Flex Zone oder No Type fehlen zwar, aber mit Set The Roof (mit Lil Jon), Shake It Fast (mit Juicy J), Over Here (feat. Bobo Swae) und Take It Or Leave It bieten sie wieder einige echte Banger an. Dass auch diese Platte aber natürlich trotzdem wieder drei, vier Songs zu lange ist, scheint ja mittlerweile üblich.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Der Soul-Trap von I.B.TREE ist übrigens schwer zu empfehlen, auch wenn die Suche nach dem Album etwas schwierig ist, da weder das Projekt von Tree und I.B.C.L.A.S.S.I.C., noch die zwei als Team eindeutige Namen haben. Irgendwo auf Soundcloud kann man sich die Dateien, die wahnsinnig schlecht getaggt sind, einzeln runterladen. Was für ein Kuddelmuddel, aber immerhin lohnt es sich.
Zitat von Reverend im Beitrag #201Ganz anderer Stil, eher was für den trübseligen Saufabend: Isaiah Rashad - The Sun's Tirade Rashad ist ein begnadeter Rapper - man muss wohl auch extrem gut sein, wenn man es auch Tennessee heraus im HipHop zu Bekanntheit und auf das Spitzenlabel Top Dawg Entertainment schaffen möchte. Die Instrumentierung ist eher zurückhaltend, mehr hat er nicht nötig. Der Sound ist trotz der enorm hohen Anzahl von verschiedenen Produzenten sehr homogen: laid back, jazzy, smooth, old school, melancholisch (Ausnahme: die fantastische Breakbeat-Temponummer "Don't Matter"). "Free Lunch" war ja schon der vielversprechende Vorabtrack, aber diese Platte lohnt sich schon für "Wat's Wrong" mit dem mal wieder unfassbar guten Rap von Kendrick Lamar. "Park", "Stuck In The Mud" (mit SZA) und "Silkk da Shocka" (mit Syd von The Internet) sind mindestens genauso gut. Ich fürchte, die Platte ist etwas zu düster für den ganz großen Wurf, aber für Isaiah Rashads Etablierung in der ersten Underground-Liga (also der einzigen, die zählt) müsste sie ausreichen.
Finde ich ganz gut, aber aus den Socken haut es mich nicht. Ich mag den entspannten Fluss. Hab halt auch was übrig für trübselige Saufabende. Aber zwei Probleme habe ich mit dem Album: Erstens finde ich es zu lang. Und zweitens ist das Feature von Kendrick Lamar so gut, dass der Abstand zum Rest des Albums zu deutlich spürbar ist. Wenn man beide Negativpunkte zusammenlegt, heißt das: Ab Track 5 denke ich, ach, wenn das Album durch ist, höre ich noch irgendwas von Kendrick Lamar. Und dann dauert es noch 12 lange Tracks. Und ich warte. Schade.
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08.09.2016 21:24 (zuletzt bearbeitet: 08.09.2016 21:32)
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