Tabula Rasa, eine belgisch-deutsche Mystery-Miniserie aus dem Jahr 2017.
ZitatNach einem Autounfall hat Annemie D'Haeze, genannt Mie, eine besondere Form von Gedächtnisverlust und lebt deswegen in einer geschlossenen Psychiatrie. An das Leben vor dem Unfall kann sie sich gut erinnern. Neue Erinnerungen vergisst sie aber nach einem Tag. In besonders stressigen Situationen vergisst sie Sachen besonders schnell. Mie war die Letzte, die Kontakt zu dem vermissten Schrotthändler Thomas de Geest hatte, daher hat die Polizei die Hoffnung, den Fall mit ihrer Hilfe zu lösen.
Um sich im Alltag zurechtzufinden, hat Mie damit begonnen, ihre täglichen Erlebnisse in einem persönlichen Tagebuch festzuhalten. Mit Hilfe dieser Notizen bemerkt sie, dass ihr Umfeld ihr nicht die Wahrheit sagt, und sie hat das Gefühl, manipuliert zu werden. Je mehr Erinnerungen zurückkehren, desto misstrauischer wird sie und desto weniger weiß sie, wem sie noch trauen kann. Parallelwird sie von Kommissar Jacques Wolkers, der kurz vor der Pensionierung steht, im Vermisstenfall Thomas de Geest unter Druckgesetzt.
So weit, so konventionell. Was die Serie aber über den Durchschnitt hebt, sind die guten Schauspieler und die tolle Kamera. Dazu noch ein paar skurrile Ideen, ein paar abseitige Charaktere und nur manchmal eine etwas platte Symbolik. An ein paar mehr oder weniger Überraschungen, vor allem gegen Ende, mangelt es auch nicht.
Von mir gibt es also ein Daumen hoch. Meine Lieblingsszene ist das Ende der Bastelstunde in Folge 5. Zu finden in der ZDF-Mediathek.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Einer dieser Filme, die es erst spät zum Ruhm geschafft haben. Er kam im selben Jahr wie Hitchcock's "Psycho" heraus, hatte sogar einige inhaltliche Parallelen, verschwand aber nach nur 5 Tagen in britischen Kinos im Giftschrank. In der Hauptrolle spielt Karlheinz Böhm (ungewöhnliche Wahl, nicht zuletzt des Akzentes wegen) einen besessenen Filmemacher, der neben seiner Arbeit als Kameramann in einem Filmstudio, mit seiner Handkamera Filme dreht, die man heute "Snuff-Filme" nennen würde.
Der Film verursachte neben teils hysterischen Verrissen von Kritikern auch einen bleibenden Schaden in der Reputation des Regisseurs Michael Powell. Viele Jahre später brachte Martin Scorcese diesen Film wieder in einige Kinos und verhalf ihm somit zu seinem späten Ruhm.
Das Licht- und Schatzenspiel nebst grellbunter Kodak-Farben machen den Film bis heute zu einem ungewöhnlichen Erlebnis. Manche werten diesen Film als Vorbild für spätere Slasher-Filme. Sehr viel Blut ist allerdings nicht zu sehen.
Der Film steht schon lange bei mir im DVD-Regal, als Teil einer Arthaus-Box. Jetzt habe ich ihn endlich gesehen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Der Film handelt vom Oregon-Trail, der um 1840 über 3.500 km von Missouri über die Rocky Mountains in den Pazifischen Nordwesten führte, um dort neue Regionen zu besiedeln.
Bei den Dreharbeiten wurden 4.300 Meilen in sieben Staaten (Arizona, Kalifornien, Wyoming, Idaho, Montana, Utah und Oregon) zurückgelegt. Bei dem Film wirkten 93 Hauptakteure (darunter John Wayne in seiner ersten Filmrolle), 20.000 Komparsen, 725 Native Americans, sowie 200 technische Mitarbeiter (darunter 22 Kameramänner!) mit. Neben 1.800 Rindern, 1.400 Pferden, 500 Büffeln und 700 Hühnern, Schweinen und Hunden wurden 185 Planwagen für den Film eingesetzt.
"Der große Treck" gilt als einer der ersten Tonfilmwestern, der mit drastischem Realismus die Strapazen von Menschen und Tieren auf solchen Trails schildert. Raoul Walsh drehte neben der 35-mm-Version gleichzeitig eine 70-mm-Version in der sogenannten Grandeur-Technik.
Ich empfehle die 70-mm-Grandeur-Version, deren Bilder eine wahre Augenweide sind. "The Big Trail" ist quasi der Großvater aller Breitwand-Epen ... und die erste Hollywood-Produktion, die mit dem aufkommenden Medium Fernsehen konkurrieren sollte.
Die Fox Grandeur Kamera, auch bekannt als "Mitchell Fox Camera", war eine sehr unhandliche Kreation der Ingenieure des Studiomoguls William Fox. Mit einer neu entwickelten 70-mm-Version des Eastman Type II Cine Negative Panchromatic-Films aus dem Jahr 1928 waren die wuchtigen Bilder mehr als doppelt so breit wie herkömmliche Kinobilder (sie wiesen ein Seitenverhältnis von 2,13:1 auf). Außerdem ließen sie mehr als doppelt so viel Platz für eine optische Tonspur wie üblich, damals ein entscheidender Vorteil im neuen Tonzeitalter.
"Well, Zeke, old Wendy has gone on another trail." (Breck Coleman)
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
Schade, die eigentlich gute Story geht völlig im CGI-Gewitter unter, so dass das Ergebnis aussieht wie ein Hybrid aus der Mission-Impossible- und der Jason-Bourne-Reihe. Und der digital verjüngte Smith sieht irgendwie aus als sei er aus Plastik. Für 16-jährige vielleicht ganz interessant.
Ein revisionistischer Anti-Western, der ein schmutziges Stück Grenzlandleben um 1900 in der kleinen Bergbausiedlung Presbyterian Church zeigt. Statt galanter Helden und schön choreografierter Schießereien gibt es hier nur eine trostlose Umgebung, einfältige Männer und schlampige Schießereien ... und ähnlich wie bei Peckinpah stirbt man hier nur sinnlose und einsame Western-Tode.
Ein desillusionierendes und melancholisches Frühwerk von Robert Altman, in dem Warren Beatty und Julie Christie solide Leistungen zeigen (Julie Christie wurde für ihre Rolle für den Oscar als beste Schauspielerin nominiert). Alle Gebäude, die in dem Film zu sehen sind, wurden extra für die Filmaufnahmen gebaut. Es handelt sich um Gebäude, die bewohnbar waren und von den Crew-Mitgliedern auch tatsächlich bezogen wurden.
"That man? That man never killed anybody." (Butler)
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)
La Dolce Vita (I/F 1960, R: Federico Fellini, D: Marcello Mastroianni, Anita Ekberg, Anouk Aimee, Yvonne Furneaux, Alain Cuny, Annibale Ninchi, Walter Santesso, Magali Noel, Lex Barker, Jacques Sernas, Nadia Gray) Eine Bildungslücke geschlossen. Und ich bin nicht enttäuscht worden, obwohl die Länge (175 Minuten) schon hart ist und ein paar der Episoden (denn nichts anderes als ein Episodenfilm ist "La Dolce Vita" im Grunde genommen) zerfasern ein wenig. Ein paar Aussagen von Protagonisten würde man heute so nicht mehr bringen (als Anita Ekberg das Flugzeug verlässt, sagt einer der Paparazzi "Was für ein prächtiges Stück Fleisch"). Aber das, was Fellini sagen will, kommt auch heute noch deutlich rüber. Es geht um die Oberflächlichkeit der Reichen und Schönen. Reporter Marcello genießt es zunächst, mittendrin zu sein und selbst zum Objekt der Begierde der gelangweilten Schönheiten zu werden. Doch als das echte Leben ihm in die Quere kommt, verliert er seinen Halt, erkennt die Sinnlosigkeit seines Tuns, habt aber keine Lösung. Übrigens: Die viel zitierte Trevi-Brunnen-Szene ist aus heutiger Sicht absolut unspektakulär. 7/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Wild Nothing - Indigo || Crippled Black Phoenix - The Wolf Changes Its Fur But Not Its Nature || Jasmine.4.t - You Are the Morning || Ex-Vöid - In Love We Trust || Victoria Canal - Slowly, It Dawns || Christine and the Queens - Chris
Gibt bessere Filme von Fellini, bin seinerzeit bei derselben Note rausgekommen.
Wonderstruck Warum ist dieses Meisterwerk von Todd Haynes so dermaßen unterbewertet? Nicht nur erzählt der Film eine wunderschöne Kindheitsgeschichte, er handelt gleichzeitig von Gehörlosigkeit, ist eine Hommage an den Stummfilm, eine Liebeserklärung an New York City und nicht zuletzt ein Tribut an Modellbauer. Einfach toll. Über längere Strecken gibt es eine rein visuelle Erzählung ohne Dialoge, die nur von der herrlichen Carter Burwell-Musik getragen wird. Ach, und ich habe nie ein echter wirkendes Jahr 1977 in einem aktuelleren Film gesehen, sensationell. 9/10
Wenn man erst abends arbeitet, kann man tagsüber auch einen Film schauen.
Tatort: Murot und das 1000-jährige Reich (D 2024, R: Matthias X. Oberg, D: Ulrich Tukur, Barbara Philipp, Ludwig Simon) Von 2024 sehen wir nicht viel in diesem Tatort. Stattdessen geht es 80 Jahre zurück, in ein kleines Dorf im Taunus. Dort stranden Oberst Rother (Tukur) und sein Adjutant Hagen von Strelow - und stolpern über einen seltsamen Mord. Vier Wehrmachtssoldaten sterben, ein britischer Soldat kommt als Leiche noch hinzu. Rother ermittelt, aber nicht so, wie es dem knallharten Nazi von Strelow gefällt. Das Setting ist prima. Die Idee zumindest interessant. Aber die Geschichte ist dann doch etwas zu banal. Und irgendwie kam ich dann auf Teile der Lösung schon recht schnell. Und ein paar historische Ungenauigkeiten gibt es ebenso wie ein paar Logikfehler. Aber damit war wohl zu rechnen. Zumindest bis zur Hälfte noch unterhaltsam, dann lässt es doch nach. Aber einen Originalitätsbonuspunkt gibt es schon. 6/10
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Adiós Buenos Aires (D/RA 2023, R: German Kral, D: Diego Cremonesi, Marina Bellati) Anfang des Jahrtausends trifft die Wirtschaftskrise Argentinien hart. Schuhverkäufer Julio plant, mit seiner Mutter und seiner Tochter nach Deutschland auszuwandern. Doch dann fährt ihm die Taxifahrerin Mariela ins Auto. Und die Situation ändert sich. Reizender kleiner Film aus Argentinien, nichts Besonderes, aber mit sehr viel Wärme und Tango. Läuft noch rund zwei Wochen in der Arte-Mediathek. 7/10
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Juliet, Naked Klassischer Fall eines Films, der sicher besser ist, wenn man die Romanvorlage nicht kennt. Jetzt habe ich diese aber leider gelesen und einige zentrale Elemente sind mal wieder anders oder ausgelassen worden. Werde niemals verstehen, warum Drehbuchautoren nicht einfach den gottverdammten Roman 1:1 auf die Leinwand bringen können. (Nicht, dass der besonders großartig wäre.) Chris O'Dowd wird mir in diesem Leben auch nicht mehr sympathisch, aber zum Glück gleicht Ethan Hawke das etwas aus. 6/10
Zitat von Olsen im Beitrag #4635Moonfall So einen hanebüchenen Film habe ich lange nicht mehr gesehen. Der Schlussteil, der den Film subjektiv enorm aufwertet, ist dermaßen bizarr, das muss man mal gesehen haben. Ansonsten merkt man der Produktion leider ihre Budgetprobleme an, vor allem in der ersten Hälfte. Die üblichen Zerstörungsorgien, die man bei Emmerich erwarten darf, fallen sehr kurz und schmalbrüstig aus. Das Drehbuch hetzt auch derart durch die Handlung, dass einem Hören und Sehen vergeht. Aber egal, denn das war mein erster Kinobesuch seit einigen Jahren und es hat mir Spaß gemacht. Ich hätte mir „Moonfall“ niemals im Kino angesehen, wenn der nicht zufällig in unserem Kleinstadt-Kino gelaufen wäre, wo man für einen schmalen Taler Filme sehen kann, die schon ein paar Monate älter sind. Ich glaube, da gehe ich jetzt öfter hin. (6/10)
Gestern auch mal wieder angesehen. Die irrwitzige Handlung lässt "Armageddon" wie einen Dokumentarfilm dastehen, die Tricks sind nicht über alle Zweifel erhaben und es wird auch kaum ein Klischee ausgelassen. Und trotzdem macht der Film einen Riesenspaß.
Ein Minecraft Film (S/USA/NZ/CDN 2025, R: Jared Hess, D: Jason Momoa, Jack Black, Danielle Brooks, Emma Myers, Sebastian Hansen) Es ist schon lange nicht mehr vorgekommen, dass ich einen Film gleichzeitig als total bescheuert und absolut unterhaltsam empfinde. Hier ist das der Fall. Die Figuren, allen voran Jason Momoa, Jack Black und Jennifer Coolidge, sind absolute Knalltüten. Black overacted wie immer, Momoa ist vollkommen durchgeknallt als Ex-Zocker-Champion, der es im Leben zu nichts gebracht hat und Coolidge als lüsterne Schulleiterin eher peinlich. Und dennoch funktioniert es auf der Spaß-Ebene, weil man gerade Momoa mit Bret-Hart-Gedächtnis-Frisur und -Sonnenbrille die Lust am Bruch mit seinen üblichen Figuren anmerkt. Dazu ist es natürlich wunderbare Fan-Fiction für Minecraft-Fans, deren drei ich dann im ganz engen Familienkreis habe und die glänzende Augen hatten. Ich habe mich dann auf den Quatsch eingelassen, wohlwissend, dass das ganz schön großer Kokolores ist. Aber wenn man sich darauf einlässt, bekommt man das Grinsen auch nicht mehr aus dem Gesicht. Die Kompromiss-Wertung ist deshalb eine 6/10.
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The Naked Gun: From the Files of Police Squad! (David Zucker, 1988)
Der Klassiker aus dem Hause Zucker/Abrahams/Zucker, der dank Leslie Nielsen erstaunlich gut gealtert ist. Auch wenn einige Szenen für die jüngeren Generationen heutzutage wohl erklärungsbedürftig sein dürften, bspw. die Eröffnungsszene in Beirut.
"Wilma, I promise you; whatever scum did this, not one man on this force will rest one minute until he's behind bars. Now, let's grab a bite to eat." (Frank Drebin)
Der Tod der menschlichen Empathie ist eines der frühesten und deutlichsten Zeichen dafür, dass eine Kultur gerade in Barbarei verfällt. (Hannah Arendt)