Als Gegenstück zum "alte Säcke"-Thread gibt es hier eine Möglichkeit, neue Veröffentlichungen und Empfehlungen zu posten, zu denen kein Interpretenthread besteht/lohnt und auch ein separater Albenthread vergebliche Mühe scheint (kann ja im Einzelfall immer noch kommen, wenn die Resonanz groß ist). Tendenziell also eher was für unbekanntere Interpreten und aktuellere Musikstile (bitte keine Definitionsschlachten!) Im alten Forum hatten wir hierzu den "anderen Neuempfehlungsthread".
Naytronix - Mister Divine (VÖ 16.10.2015)
Zweites Album (das erste, "Dirty Glow" ist ebenso empfehlenswert!) des Electronica-Soloprojektes des US-Amerikaners Nate Brenner (sonst bei tune-yards, muss man die kennen?): Verschachtelte, manchmal windschiefe Electronica-Tracks mit sanfter Sangesstimme. Wer sich gesanglich bei José Gonzalez oder Jamie Woon aufgehoben fühlt und die Experimentierfreude von Ariel Pink zu schätzen weiß, der dürfte sich hier wohlfühlen.
Bei Naytronix habe ich aufgrund guter Besprechungen schon mal reingehört, das hat mir einerseits gefallen, ich hatte dann aber auch ein Fragezeichen über dem Kopf. Das hat schon was, aber die Stimmung muss wohl entsprechend sein. Will heißen, nicht ganz nüchtern.
Uh yeah! Diesen Thread hab ich schon vermisst! Von Naytronix habe ich mir das Album angehört, allerdings geht es mir da so ähnlich, wie dem Cobra. Der Funke springt nicht über, aber die Musik ist auch ganz weit weg von doof. Muss ich vielleicht einfach nochmal versuchen.
Gestern, beim wehmütigen Arbeiten nach dem Forentreffen habe ich diese feine Band entdeckt, auf die mich tatsächlich der ME gebracht hat, wowi. Der junge Mann hinter Car Seat Headrest hat wohl schon 11(?) Alben über Bandcamp veröffentlicht und ist gerade mal 23 Jahre alt, hui! Dieses Werk hier hat nun ein Label gefunden, besitzt ein cooles Cover und überzeugt mit US-Lo-Fi-Pop. Schön das! Landet wohl auf meiner Weihnachtswunschliste.
Ganz fantastisch: das neue (!!) Album von den Chills!
Ich kann mich hier der ZOF nur anschließen: »Martin Phillipps versteht sich auf SILVER BULLETS wieder meisterhaft darin, lässige, aber komplexe Pop-Hymnen mit etlichen Tempo-Variationen zu schreiben. Warme Vintage-Orgel-Klänge, betörende wie griffige Melodien und kristallklare Twang-Riffs füllen diese Lieder, auf denen so oft ein melancholischer Schatten liegt. Wie könnte das auch anders sein bei Songtiteln wie „Underwater Wasteland“, „When The Poor Can Reach The Moon“ und „America Says Hello“, bei Textzeilen wie „the cash is crashed“, „we leave the ocean desert dead“ und „there are too many people hurting and not enough people caring“. Phillipps blickt in seinen Texten auf die großen Sorgen der kleinen Erde, aber auch mit offenen Augen ins Universum. Und ganz nebenbei ist ihm mit „Pyramid“ ein Stück gelungen, das XTC nicht besser hätten machen können. Pop in Perfektion.«
------------------------------ "Be good to your neighbor, and you have better neighbors." (Ernest Tubb)
Irgendwie mag ich diese schmatzenden Geräusche nicht, die seit ein paar Jahren in vielen Elektronik-Produktionen auftauchen, aber das gefällt mir dennoch sehr gut.
Band aus Stuttgart. Habe sie als Vorband von Die Nerven kennen gelernt, wobei die stilistisch ziemlich weit von einander entfernt liegen. Ich stehe gerade sehr auf das aktuelle Album Neo Romantic, das ich direkt vom Konzert mitgenommen habe. Leute, die die dunklen Synthies der 80er mögen, wird auch Neo Romantic gefallen. Sie bedienen sich massiv an allem schon Dagewesenen und in erster Linie bei Joy Division. Man kann das negativ "Rip-Off" nennen, oder aber als gelungenen Rip-Off würdigen.
Entspanntes Album des Mannes, der vor einigen Jahren noch als Breezy Lovejoy unterwegs war und durch seine Beiträge für Dr. Dres "Compton" nun seine eigene Bühne bekommt. R&B verrührt mit Rap, Retro Soul, Disco-Funk und jazzigen Passagen. Das Rad wird nicht neu erfunden, aber er hat ein Gespür für eingängige Melodien und damit einen deutlich stärkeren Popfaktor als Kendrick Lamar. Und auch Freunde von Prince können sich an seiner Seite gemütlich niederlassen ... Anspieltipps: "Put Me Thru", "Without You (feat. Rapsody)", "Come Down"
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ ERIKA WENNERSTROM - Meet Unknown (2018) ◉ LINDI ORTEGA - Liberty (2018) ◉ KYLE CRAFT - Full Circle Nightmare (2018) ◉ HOT SNAKES - Jericho Sirens (2018) ◉ ALICE BAG - Blueprint
Nach einigen Singles und EPs nun das Debut der schwedisch-amerikanischen Combo aus Los Angeles. Die Marschrichtung ist klar: Mit eingängigen Poprock-Ohrwürmen in die Charts drängen, gepaart mit der Bombast-Produktion, die man auch von den letzten Of Monsters And Men oder Mumford & Sons kennt, nur wird deutlich stärker nach vorne gerockt. Wer sich gerne mal dem Sound der iTunes-Charts hingeben will, wird hier mit 12 potentiellen Hits beglückt. Allen anderen dürften die Coldplay-artigen "Uhuhus", "Ahahas" und tausendmal gehörten Melodienlinien schon nach den dritten Track auf den Keks gehen.
Anspieltipps: egal, denn alle Songs klingen ähnlich
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ ERIKA WENNERSTROM - Meet Unknown (2018) ◉ LINDI ORTEGA - Liberty (2018) ◉ KYLE CRAFT - Full Circle Nightmare (2018) ◉ HOT SNAKES - Jericho Sirens (2018) ◉ ALICE BAG - Blueprint
Anderson .Paak hört sich tatsächlich interessant an, das Album hat auch eine sehr ordentliche Rezension im ME bekommen. Schöne knackige Grooves, und der Vergleich mit Prince ist auch aufgrund der Stimme nicht unangebracht. Grizfolk ist gar nichts für mich.
Ein Haufen hübscher Mädchen und eine Bierflasche (Nein, es sind sogar zwei!) ... ein Cover, welches sofort sympathisch wirkt. Wenn man nicht besonders viel kann, dann muß man eben mit Originalität oder beherzter Spielfreude punkten. Letzteres ist vorhanden, auch wenn die Musik auf den Debut der Spanierinnen weit weniger "riot" ist, als es das Cover vermuten läßt. Gut die Hälfte der Songs läßt sich ohne Bedenken in den nächsten Indie-Sampler oder eine Party-Playlist schmuggeln. Auf ganze Länge wirken der naive Gesang und die eindimensionalen Arrangements etwas ermüdend, aber der gute Wille ist da. Leute mit Hang zu simplem 60s-Garagen-Geschrammel können sich locker ein Sternchen dazu denken.
Anspieltipps: "Castigadas En El Granero", "Chili Town", "San Diego"
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ ERIKA WENNERSTROM - Meet Unknown (2018) ◉ LINDI ORTEGA - Liberty (2018) ◉ KYLE CRAFT - Full Circle Nightmare (2018) ◉ HOT SNAKES - Jericho Sirens (2018) ◉ ALICE BAG - Blueprint
Zitat von Der Lokus im Beitrag #9Anderson Paak - Malibu (2016) ★★★★☆☆
Entspanntes Album des Mannes, der vor einigen Jahren noch als Breezy Lovejoy unterwegs war und durch seine Beiträge für Dr. Dres "Compton" nun seine eigene Bühne bekommt. R&B verrührt mit Rap, Retro Soul, Disco-Funk und jazzigen Passagen. Das Rad wird nicht neu erfunden, aber er hat ein Gespür für eingängige Melodien und damit einen deutlich stärkeren Popfaktor als Kendrick Lamar. Und auch Freunde von Prince können sich an seiner Seite gemütlich niederlassen ... Anspieltipps: "Put Me Thru", "Without You (feat. Rapsody)", "Come Down"
Was Soundcloud hergibt, ist gar nicht mal so übel. Bei Laut.de wird der Mann fast schon richtig abgefeiert....mal wieder sowas wie der neue heiße Scheiß in diesem Metier. Egal, hier kann ich die lässig-entspannten Rap-Anteile durchaus goutieren, sie überlagern die restliche Melange nicht. Das Album könnte bei mir nen recht hohen GFTRH-Faktor bekommen, zu Hause im Wohnzimmer würde es eher nicht laufen, als begleitende Mucke für ne BBQ-Party mit eher jüngerem Publikum taugt es sicher auch.
Zitat von Der Lokus im Beitrag #10Grizfolk - Waking Up the Giants (2016) ★★★☆☆☆
Nach einigen Singles und EPs nun das Debut der schwedisch-amerikanischen Combo aus Los Angeles. Die Marschrichtung ist klar: Mit eingängigen Poprock-Ohrwürmen in die Charts drängen, gepaart mit der Bombast-Produktion, die man auch von den letzten Of Monsters And Men oder Mumford & Sons kennt, nur wird deutlich stärker nach vorne gerockt. Wer sich gerne mal dem Sound der iTunes-Charts hingeben will, wird hier mit 12 potentiellen Hits beglückt. Allen anderen dürften die Coldplay-artigen "Uhuhus", "Ahahas" und tausendmal gehörten Melodienlinien schon nach den dritten Track auf den Keks gehen.
Anspieltipps: egal, denn alle Songs klingen ähnlich
4 Songs bei den üblichen Verdächtigen gehört und mich dann an deine Worte "egal, denn alle Songs klingen gleich" erinnert. Wahre Worte, deswegen habe ich nach Song Nr. 4 auch aufgehört. Genau das ist die große Schwäche des Albums. Und so richtig möchte ich dir die Sache mit den Poprock-Ohrwürmern, dem Drängen in die Charts und den 12 potentiellen Hits nicht abnehmen. Wie auch immer, sollten sie genügend iTunes-Downloader finden, bleibt sicher ein Säckchen Kohle hängen. Ich hab eher das Gefühl: in 2 Monaten redet von diesem Album kein Mensch mehr, die Band wird es in 1 oder 2 Jahren nochmals versuchen, danach redet nach ein paar Wochen auch kein Mensch mehr darüber und sie verschwinden in der Versenkung.
Zitat von Der Lokus im Beitrag #12Hinds - Leave Me Alone (2016) ★★★☆☆☆
Ein Haufen hübscher Mädchen und eine Bierflasche (Nein, es sind sogar zwei!) ... ein Cover, welches sofort sympathisch wirkt. Wenn man nicht besonders viel kann, dann muß man eben mit Originalität oder beherzter Spielfreude punkten. Letzteres ist vorhanden, auch wenn die Musik auf den Debut der Spanierinnen weit weniger "riot" ist, als es das Cover vermuten läßt. Gut die Hälfte der Songs läßt sich ohne Bedenken in den nächsten Indie-Sampler oder eine Party-Playlist schmuggeln. Auf ganze Länge wirken der naive Gesang und die eindimensionalen Arrangements etwas ermüdend, aber der gute Wille ist da. Leute mit Hang zu simplem 60s-Garagen-Geschrammel können sich locker ein Sternchen dazu denken.
Anspieltipps: "Castigadas En El Granero", "Chili Town", "San Diego"
Nach dem Anhören von Chili Town könnte ich mich dazu versteigen: * 1/2 (von 5) Auf eine nicht näher definierbare Art sind die Mädels durchaus ein bissel originell. Aber irgendwie wirkt das Ding auch sehr....gewollt amateurhaft. Ich weiß momentan nicht, ob ich mir noch weitere Songs des Albums anhören möchte. Wohl eher nicht. Aber es gibt sicher Menschen, denen genau sowas wirklich gefällt, also jedem Tierchen sein Plaisierchen.