Ist das eigentlich normal, dass ein Kilo Brot 5 Euro 60 kostet? Und ich rede nicht von einer Bio-Boutique-Bäckerei in Hipsterhausen sondern von einer Kettenfiliale (Wimmer) in der Tegerseer Landstraße. Alle Welt redet davon, dass wegen der geiz-ist-geil-Mentalität der Konsumenten die Bauern nicht anständig bezahlt und die Tiere gequält werden, aber €5.60 für einen halben Laib Brot hört sich für mich nicht nach Verfall der Lebensmittelpreise an.
Ach, du redest vom einem Kilo Brot. Da finde ich 5,60 jetzt gar nicht mal so teuer. Wir kaufen in der Regel ein Pfund Brot, weil nur zu zweit und halt nicht jeden Tag und so. Da zahlen wir bei der Bäckereikette 2 - 3,50 EUR pro Pfund. Beim Bio Bäcker vielleicht ein bisschen mehr. Aber ich schaue ab jetzt mal genauer hin. ;-)
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zunächst sollte man sagen, dass etwa im Jahr 2016 die Ausgaben für Lebensmittel plus Getränke und Tabakwaren insgesamt nur 13,7 % aller Konsumausgaben ausgemacht haben. Für Verkehr/Mobilität werden 13 % aufgewendet. Die eigene Ernährung ist uns also derweil etwa so viel wert wie das eigene Auto…
Dies war einmal anders: anno 1918 wurden noch 57 % für Ernährung ausgegeben anno 1948 noch 44 % anno 1968 noch 25 %. Nun sind wir also bei 13,7 % angekommen.
Doch nun zum Brotpreis… ein Brot kostete im Bundesdurchschnitt 2,43 Euro je kg (Dezember 2016) durchschnittlicher Brotpreis beim Bäcker: 3,12 Euro je kg durchschnittlicher Brotpreis beim Discounter: 1,86 Euro je kg (Quelle GFK)
Im Gegensatz zum Bäcker muss der Handel/Discounter am Brot nichts verdienen. Backwaren dienen im Handel oft nur als billiges Lockmittel. Umsatz gemacht wird anderswo; daher befinden sich auch die Backstationen meist direkt in der Nähe des Eingangs. Alleine Edeka, Rewe, Lidl/Schwarz und Aldi bestimmen derweil schon 2/3 des gesamten Lebensmittelumsatzes in Deutschland.
Im Vergleich zu vergangen Zeiten wie den Endsechzigern könnte man also die Lebensmittelpreise in Deutschland quasi verdoppeln. Was wegfallen würde, wären eben diverse quasi "vom Mund abgesparte" Ausgaben. Ausgaben, die ja für viele oft erst möglich sind, weil man eben bei der eigenen Ernährung Abstriche macht. Gewonnen würde aber sicher mehr Lebensqualität!
In einer Welt, in der man für einen Liter Motorenöl deutlich mehr ausgibt als für einen Liter Pflanzenöl, läuft vielleicht auch etwas schief.
Einmal drüber nachdenken, an wem man bei alledem eigentlich spart. Es ist nicht selten der eigene Körper.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Im Ernst: Natürlich wird auch in der Lebensmittelbranche oft Schindluder betrieben, aber wie man eine an sich positive Entwicklung (nämlich deutlich gesunkene relative Ausgaben für Lebensmittel) schon wieder ausschließlich negativ und als Folge von Geiz, ja offenbar etwas zutiefst unmoralisches sehen kann, das ist mir ein Rätsel.
Zitat von akri im Beitrag #1414 Doch nun zum Brotpreis… ein Brot kostete im Bundesdurchschnitt 2,43 Euro je kg (Dezember 2016) durchschnittlicher Brotpreis beim Bäcker: 3,12 Euro je kg durchschnittlicher Brotpreis beim Discounter: 1,86 Euro je kg (Quelle GFK)
igitt, was ist das dann für eine scheiße. wir kaufen auch normalerweise im pfund-bereich, da ich selbst kaum brot esse, aber wenn, dann soll das schon was taugen. ich denke unter 5 öre pro kilo kann man nur mist erwarten. ich meine, was soll das? keiner hat damit probleme, für 12 euro einen 2-stündigen kinofilm mit fliegenden supermännern, die dummes zeug quasseln und alles zu klump hauen (oder so) anzuschauen, aber wenn man für die hälfte was kaufen muss, das einen mindestens 2 tage satt macht, wird genölt. eine falsche welt ist das.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #1416[... aber wenn man für die hälfte was kaufen muss, das einen mindestens 2 tage satt macht, wird genölt. eine falsche welt ist das.
Zitat von LFB im Beitrag #1415 Im Ernst: Natürlich wird auch in der Lebensmittelbranche oft Schindluder betrieben, aber wie man eine an sich positive Entwicklung (nämlich deutlich gesunkene relative Ausgaben für Lebensmittel) schon wieder ausschließlich negativ und als Folge von Geiz, ja offenbar etwas zutiefst unmoralisches sehen kann, das ist mir ein Rätsel.
Dann schau dir die verbrannte Erde, den Raubbau vom Grundwasser, die tonnenweise Einleitung von Nitraten ins Meer in Südspanien an, oder die Geflügelmastbetriebe hier, die Zustände in den großen Schlachtbetrieben für Mensch und Tier (Billigstlöhner), die Verschmutzung des Grundwassers durch Überdüngung in Norddeutschland, Insekten- und vor allem Bienensterben durch zu viele Pestizide. Kleinere Bauernhöfe machen dicht. Vielleicht hilft es dir, dein Rätsel zu lösen.
Wir zahlen einen viel zu hohen Preis für unsere billigen Lebensmittel.
Das ist richtig, mir aber trotzdem in dem Kontext zu pauschal. Die von Akri genannte gesunkenen Ausgabenquote für Lebensmittel basiert eben auch auf den gestiegenen Einkommen (gerade in der globalen Betrachtung), technologischem Fortschritt bei der Herstellung vieler Produkte sowie der gestiegenen Effizienz der gesamten Warenwirtschaft bei den Supermarktketten, nämlich gesunkene Transportkosten (mit Schattenseiten, siehe EU-subventionierte Tiertransporte quer durch Europa), eine effiziente Logistik und die gesunkenen Personalkosten (als Quote) bezogen auf den Absatz in großen Supermärkten. Der Energieverbrauch und die Umweltbelastung dürften bei der Herstellung der meisten Produkten in den letzten Jahrzehnten im übrigen eher ab- als zugenommen haben. Darum: Ja, viele richtige Punkte, die her genannt werden und ja, eine reine Geiz ist geil Mentalität kann fatal sein, von einer viel zu fetten und ungesunden Ernährung in den Industrieländern ganz zu schweigen. Trotzdem, als Entwicklung über Jahrzehnte oder Jahrhunderte muss man auch einfach mal anerkennen, dass trotz einer um ein vielfaches gestiegenen Weltbevölkerung noch nie anteilig so viele Menschen jeden Abend satt ins Bett gehen wie heutzutage und gleichzeitig dafür (wieder anteilig) so wenig ausgeben mussten. Für mich ist das eine Erfolgsgeschichte, wenn auch mit den genannten Schattenseiten (da erkenne ich aber durchaus einen Mentalitätswandel bei vielen Menschen).
Es wird drei Mal so viel produziert, wie gebraucht wird. Die Hälfte wird auf den Feldern verrotten gelassen und von der anderen Hälfte schmeißen der Handel und die Verbraucher nochmal ein Drittel weg, weil das Zeug so billig ist.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Ich habe keineswegs für billige Lebensmittel plädiert. Fleisch ist z.B. ein Luxus-Lebensmittel und sollte auch entsprechend viel kosten. Aber Brot ist halt ein Grundnahrungsmittel und deshalb war ich verwundert über einen Preis, der im Bereich einer Flasche ordentlichen Weines oder eines Kastens Oettinger liegt.
Leuten, die wirklich knapp bei Kasse sind, kann ich auch keinen Vorwurf machen, wenn sie am Essen sparen. Bei Fixkosten wie Miete geht es ja nicht.
warum haben die bordkarten von ryanair, die ich mir eigentlich ausdrucken wollte, nur auf meiner smartphone-app einen brauchbaren barcode? schon beim hinflug sahen die .pdf-bordkarten so aus:
und jetzt schon wieder. ich würde aber gerne zur sicherheit einen papierausdruck dabei haben, falls der akku alle ist oder sonstwas (mein iphone will in letzter zeit immer zu den unmöglichsten zeitpunkten irgendwelche passwörter, die ich genau dann natürlich nicht mehr auswendig weiß; am flughafen wär das scheiße). |addpics|2ed-d-2588.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|
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24.05.2018 21:21 (zuletzt bearbeitet: 24.05.2018 21:27)
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