Einen Tag vor dem verschobenen Veröffentlichungstermin wieder verschoben. Auf 2. April, das ist der Karfreitag.
Jau. Die Mail habe ich auch bekommen. Zum Glück ist es dieses Album, das ich ja digital schon runterladen kann, und keines der Ostergeschenke der Kinder.
Juchhu, jetzt sind wir schon beim 8. April.
Neues voraussichtliches Lieferdatum: 30. April
Musste gerade an dich denken. Immerhin zeigt mir Amazon jedesmal aufs Neue den Link zum Autorip.
Die letzten Sechs in der Playlist: Holly Macve - Time Is Forever || The Fauns - How Lost || Idles - Tangk || Klez.e - Erregung || The Last Dinner Party - Prelude to Ecstasy || Ducks Ltd. - Harm's Way
Die letzten Sechs in der Playlist: Holly Macve - Time Is Forever || The Fauns - How Lost || Idles - Tangk || Klez.e - Erregung || The Last Dinner Party - Prelude to Ecstasy || Ducks Ltd. - Harm's Way
Meine vermutlich einzige Neuerwerbung dieses Jahr, das muss mit einem unnötig epischen und pseudo-tiefsinnigen Beitrag mit klandestinen Sven Regener Zitaten gefeiert werden, dessen Essenz eigentlich ist, dass ich mich auf das Album freue.
Roxette - Look Sharp! (30th Anniversary Edition) Es war ein Paukenschlag: Vier Monate nachdem er seinen kompletten Verzicht auf jeglichen Tonträgererwerb verkündete, gibt LFB, der selbsternannte Immobilienmogul und Schlafexperte zu, eine Doppel-CD der schwedischen Popgruppe Roxette geordert zu haben. Im Interview spricht der Exmusikpress-Stammuser über die Hintergründe dieser kontroversen Entscheidung.
LFB, warum "Look Sharp!" und warum überhaupt wieder ein Tonträgerkauf? Ich möchte mit der letzten Frage anfangen: 15 Tracks der Doppel-CD lassen sich nicht bei Spotify anhören, das hat mir die Entscheidung leichtgemacht. Daneben hat das Album für mich einen besonderen Stellenwert, es war als Kassette mein erster eigener Tonträger überhaupt und mit jedem Ton verbinde ich noch heute die Erinnerung an eine sehr unbeschwerte Kindheit und Jugend. Deshalb fand ich es immer unbefriedigend, es nicht irgendwann auf CD nachgekauft zu haben, die altehrwürdige Kassette eiert nun schon seit knapp 30 Jahren und ist eigentlich unanhörbar. Meine Kinder sind bald in dem Alter, in dem ich damals war, das hat sicherlich auch eine Rolle gespielt. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr muss ich mir eingestehen, ihnen durch diese CD den gleichen Startpunkt für ihre musikalische Sozialisation verschaffen zu wollen und vermutlich hoffe ich auch, ihnen damit symbolisch die gleiche glückliche Kindheit zu gewähren, die ich genießen konnte.
Roxette wurden ja eigentlich niemals wirklich ernst genommen, schon auf dem Höhepunkt ihrer Karriere wurden sie oft als Karikatur einer 80er Jahre Rockband belächelt. Welche Bedeutung hat diese Musik in unserer Gegenwart noch, welche Erkenntnisse kann man aus ihr gewinnen? Das späte Hören ist auch eine Technik der befreienden Distanz, Freud nennt das „Lustgewinn durch ersparten Gefühlsaufwand“. Man entledigt sich eines überkritischen Bezuges, gewinnt eine aber nur beinahe ironische Distanz und erkennt dadurch erst die wahre Größe und die - Vorsicht Klischee - Zeitlosigkeit. Das ist ja auch eine Einstellung zum Leben, eine Lebensbewältigungsstrategie: Wer es gar nicht schafft, in solchen Fällen eine Distanz zu schaffen, verpasst viel. Ohne die kritische Einordnung gewinnt schon nach wenigen Sekunden des Hörens die wunderbar banale Erkenntnis, dass das wirklich alles durchweg Hits sind. Kein verschwurbelter, tiefsinner Text lenkt davon ab und doch bleibt es glaubhaft. "I'm gonna get dressed for success, Shaping me up for the big time, baby" jubiliert Marie Frederiksson, während der Hintergrundchor noch ungläubig fragt, wie sie die Kündigung ihres Jobs denn ihrer Familie nahebringen will. Drei Jahre später hat die Band schon 20 Millionen Tonträger weltweit verkauft, später werden es 75 Millionen. Ehrlicher kann ein Song im Rückblick doch nicht sein.
Aber die Musik klingt nach Kalkül, nach Klischee... Ja, absolut, aber genau das gilt es doch zu genießen. Der Superhit "Listen to your heart" als Albumcloser ist ja dermaßen klischeehaft umgesetzt und persifliert so übertrieben die amerikanischen Powerpop-Balladen der 80er Jahre, dass es dem Duo selbst zeitlebens peinlich war, weshalb er später ausschließlich als Unplugged-Song gespielt wurde. "We really wanted to see how far we could take it." war laut Per Gessle ja die Devise und da muss man schon sagen: Volltreffer! Der große und komplett unerwartete Erfolg des Songs in den USA hat ja nicht zu Unrecht zur Erkenntnis geführt, dass da gerade ein schwedisches Duo, dessen Musik von ihrem Label zunächst gar nicht in den Staaten veröffentlicht werden sollte, die USA in ihrer Paradedisziplin Schachmatt gesetzt hat. Dieser Schadenfreude kann man sich auch heute noch hingeben, auch wenn der Song das Genre vermutlich maßgeblich mitbeerdigt hat.
Was gibt es denn auf der "30th Anniversary" Edition zu hören und was nicht? Etwa 20 B-Seiten und Demos, die zum einen zeigen, wie konkret die Vorstellungen von Per Gessle vor Beginn der Sessions schon waren aber auch, wo Marie Frederiksson noch Änderungen durchboxte und wie wichtig diese waren. Sie war ja von Gessle, der damals in Schweden schon ein Star war trotz relativ erfolgreicher eigener Alben nur als ausführende Sängerin und optisches Aushängeschild gedacht, hat ihm aber dann sofort die Stirn geboten. Absolut zu recht, wenn man die fertigen Songs mit den Urversionen vergleicht. Dazu macht diese Edition klar, was für ein Hitpotential die Band hatte, denn sämtliche B-Seiten und Outtakes stehen den Albumtracks in nichts nach. Schade finde ich, dass die ebenfalls nicht auf den Streamingplattformen zu findenden damaligen Extended Mixe nicht enthalten sind. Die sind natürlich auch wahnsinnig klischeehaft, aber genau deshalb verdienen sie eine späte Würdigung.
Ihr Schmeichler Das ist das schöne hier, man kann jede fixe Idee (hier: Ein übertrieben ernsthaftes Interview ob einer literarischen oder musikalischen Neuveröffentlichung übertragen auf einen banalen CD-Kauf) bestenfalls halbgar hinschludern und wird trotzdem nicht für bekloppt erklärt.
Das ist das schöne hier, man kann jede fixe Idee (hier: Ein übertrieben ernsthaftes Interview ob einer literarischen oder musikalischen Neuveröffentlichung übertragen auf einen banalen CD-Kauf) bestenfalls halbgar hinschludern und wird trotzdem nicht für bekloppt erklärt.
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Enttarnt Jimmy Rabbitte ist lost flower boy!
Der selbsternannte Immobilienmogul und Schlafexperte verliert den Halt zur Wirklichkeit und malträtiert seine eigenen Kinder mit Musik seiner vorpubertären Kindheit und verstörenden Freud Zitaten.
Eine fixe Idee wird zur traurigen Wahrheit lost flower boy interviewt sich selbst.
Exmusikpress.de - das Musikforum
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02.04.2021 12:23
Antworten
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