01. Voi_Do || 02. Dawan || 03. Laminar Flow || 04. Heroist || 05. Means of Entry
06. Brandenburg || 07. Caronte || 08. Eq_Break || 09. Outlier || 10. In Gravitas

Ich gestehe: Ich hatte mich bisher weder mit dem Werk von Apparat noch Moderat beschäftigt. Irgendwo, ich glaube es war im ME, gab es eine sehr gute Rezension von LP5, ich habe reingehört und es hat mir gefallen. Es ist diese Ruhe, die dieses Album ausstrahlt, die mich fasziniert. Sascha Rings Kopfstimmengesang, Elektronikklänge - da ist Radiohead natürlich nicht weit und doch ganz weit entfernt. Wo Radiohead die Musik auseinandernehmen, sie in Einzelteile zerlegen und dann wieder neu zusammensetzen, ist Apparat, entschuldiger, moderater. Ja, auch hier gibt es Sounds, aber das ist alles gemäßigt eingesetzt. Stattdessen höre ich hier viele Referenzen: "Laminar Flow" könnte auch von Bon Iver sein, in "Caronte" muss ich immer an "Eleanor Rigby" denken, in "Brandenburg" an The Knife. "LP5" ist kein Song-Album, keines, durch das man sich mal eben durchhören kann. Stattdessen sollte man die 45 Minuten am Stück hören, mit Kopfhörer, die Augen schließen und sich entführen lassen in die Welt von Sascha Ring. Manchmal kommt noch der Techno durch, die Beats bei "Dawan", das Ende von "In Gravitas", aber die meiste Zeit ist das Wohlklang, das Zelebrieren der Ruhe - und das, obwohl Ring hier gerne mit Störgeräuschen arbeitet. Im ruhigen "Means of Entry", einem Interlude, kracht es an allen Ecken und Enden. Und doch bleibt die Stille das zentrale Element. Das gilt auch für "Eq_Break". Im Hintergrund brummt es, es knistert, es kracht, es dröhnt - und dann kommt nach etwa 1:30 Minuten ein Gitarrenakkord und sorgt für Ruhe, danach übernimmt das Klavier. Nochmal "Brandenburg": Verzerrter Gesang, man fragt sich, wo das hinführt - und Sascha Ring bekommt die Spannung doch aufgelöst. Das ist auch eine der Stärken von "LP5": Apparat lassen den Hörer in keinem der Stücke, seien sie nun mehr oder weniger gelungen, ratlos zurück. Ein tolles Album! 8/10

Hmmm, ich mag sein "The Devil's Walk" sehr gern, da es sehr schöne Kompositionen und eine tolle Stimmung hat. Von diesem Album bin ich etwas enttäuscht, da für mich alles schwächer ausfällt. Ja, viel Wohlklang, schöne Sounds, auch ein paar tolle Stücke. Aber für mich leider auch relativ viel Beliebigkeit

Für mich war das Album auch eine der großen Enttäuschungen des Jahres.

Für mich nicht. Auch wenn es an "The Devil's Walk" nicht ganz herankommt, ist es immer noch ein sehr tolles Album. Und gefällt mir auch klar besser als die ebenfalls guten Moderat-Sachen.