001 Als ich den Namen vor Jahrzehnten zum ersten mal hörte, nahm ich naiverweise an, dass es sich um einen mir unbekannten männlichen weißen Westerndarsteller handeln würde. Mein Irrtum war schnell geklärt; eine musikalische Beschäftigung fand aber Ewigkeiten nicht statt. Dann sah ich vor ein paar Jahren im Renaissance-Theater eine Art Musical mit ihr/oder eher über sie und war begeistert. Heute lege ich die Scheiben der Lady Of The Blues gerne mal in ruhigen Momenten auf.
002 Alle drei Alben von Drake sind fantastisch. Mein Favorit mit ganz leichtem Vorsprung ist Pink Moon.
003 Von Waits mag ich nur die ersten drei Alben. Danach geht mir sein Gesang nur noch auf die Nerven.
004 Alt-J kannte ich noch nicht. Werde ich mich mal mit beschäftigen.
005 Mit Dylan habe ich meine Schwierigkeiten. Speziell mit diesem Album. Wir kommen einfach nicht zueinander, obwohl ich es oft probiert habe.
006 Kenne ich auch nicht. Hört sich aber sehr interessant an.
007 Ja. Ganz nett.
008 Genial!!!
009 Kenne ich auch nicht. Muss ich auch mal reinhören.
010 Mag ich. Wenn auch nicht rund um die Uhr und zu jeder Gelegenheit.
Zitat von Quork im Beitrag #1Nick Drake - Five Leaves Left (1969) Es gibt kein besseres Lied als „Saturday Sun“ um im Licht des Sonnenuntergangs auf dem Sofa ein Schläfchen zu halten. Das allein würde dieses Album für so eine Liste qualifizieren. Da aber auch jeder einzelne andere Song auf diesem Album ein Meisterwerk ist, steht das hier ganz oben.
Das würde ich so unterschreiben, ja. Einfach ein zeitloses Album, dem man seine 50 Lenze meiner Meinung nach absolut nicht anhört. Für mich war Nick Drake immer der bessere Bob Dylan. "Five Leaves Left" ist mein absolutes Lieblingsalbum von ihm - und "Three Hours" für mich wohl noch eine Spur vor "Saturday Sun".
Heavy Rotation → ◉ Apollo Brown - As God Intended ◉ Ben Howard - Every Kingdom ◉ Goat Girl - On All Fours ◉ Che Noir - The Thrill of the Hunt 2 ◉ James Blake - Overgrown
All reden immer von Recyclen, ich mache jetzt auch mit. Deshalb gibt es für meine 10 Songs keinen neuen Thread sondern dieser wird einfach reaktiviert. Leider einen Tag zu spät – dabei waren die Texte sogar gestern schon fertig. Und ich nur zu verpeilt. Also, here we go:
10 Lieblingssongs Eva Busch – Auch für uns ist die Stunde gekommen https://www.youtube.com/watch?v=ND2LtPhIDn8 Man könnte jetzt eine Menge über Eva Busch schreiben. Arbeit und Ehe mit Ernst Busch, Antifaschismus, Flucht, Ausbürgerung, Internierung im KZ usw. usf. Alles beeindruckend. Man könnte auch eine ganze Menge von Eva-Busch-Liedern als großartige, schwermütige Musik erwähnen. „Ich muss dir so viel sagen“, „Freudelos und Liebeleer“, „Wenn Liebe die Welt regiert“. Ach, kauft euch eine CD mit Liedern von Eva Busch, wenn ihr noch keine besitzt. Alles Lieder, die mir zuverlässig einen Stoß ins Herz versetzen, und es wäre gar nicht so leicht, einen Favoriten herauszusuchen. Wenn nicht die Tatsache wäre, dass ich vor ein paar Jahren Musik für die Beerdigung meiner Großmutter aussuchen helfen sollte – um dann mit all meinen Eva-Busch-Vorschlägen aus unerfindlichen Gründen bei der Elterngeneration kein Gehör zu finden. Auch musikalisch geknickt musste ich am Grab stehen und zu irgendwas von Bach Abschied nehmen, was auch schon in „Der Pate“ gelaufen war. Aber meine Oma war ein Dickkopf und hat diese Eigenschaft an den Rest der Familie vererbt. Am Ende, als alle sich auf den Weg zum Parkplatz machten, konnte ich dann doch nicht anders, blieb noch fünf Minuten allein dort und spielte der Urne vom Handy diesen letzten Gruß vor, „Auch für uns ist die Stunde gekommen“. Das war vielleicht ein bisschen albern und trotzig und ich habe mir hernach geschworen, nie wieder an einem offenen Grab mit der iTunes-App herumzufummeln, aber es hat ja niemand gesehen. „Lass dich schnell noch einmal anschau'n, sag mir noch ein gutes Wort, und dann geh'n wir ohne große Tränen nach verschied'nen Seiten fort.“ Und dann bitte schnell und ohne große Tränen auch das Browserfenster schließen, bevor das vermaledeite YouTube-Autoplay mit Roland-Kaiser-Schranz alles wieder einreißt.
Nick Drake – Blues Run The Game https://www.youtube.com/watch?v=RxmbIir78ko Verschiedene Male schon als würdiger zweiter Platz der liebsten Nick-Drake-Songs erwähnt, darf er hier nun mangels Konkurrenz nun endlich scheinen. Die perfekte Vertonung von sanftem Alkoholismus und allgegenwärtiger Depression. Seit ca. 10 Jahren fester Teil meiner stümperhaften Klavierspielversuche. Bob Dylan – One Too Many Mornings https://www.youtube.com/watch?v=Ox42QVcfTtI Der stille Dylan war mein erster Lieblings-Dylan und „The Times They Are A-Changin'“ Einstiegsdroge. Auch dieser Song ist einer, an denen ich mich seit Jahren am Klavier vergehe. Und das schon so oft, dass ich das Original gar nicht mehr hören mag. Aber spielen kann man ihn immer, immer mit Kloß im Hals.
Kendrick Lamar – Backseat Freestyle https://www.youtube.com/watch?v=rckbxdHZTlI Wenn die U-Bahn morgens zu voll und alle Menschen auf der Welt furchtbar sind, dann hilft dieser völlig überdrehte, völlig überzogene Ego-Trip von einem Song, der mich mit seinem „WROOM WROOM“-Maserati auch bei schlechtester Laune auf dem Weg zur Arbeit stets grinsen lässt über so viel dicke Hose.
Mopo – Tökkö https://www.youtube.com/watch?v=m94-ih0gf7k Ich habe einen melancholischen Softspot für Finnland. Als die große Finnland-Phase schon fast vorbei war, entdeckte ich die Jazz-Szene Helsinkis – allen voran Mopo, die ich genau einen Tag zu spät kennenlernte, um sie in Berlin live zu sehen. Ein lärmendes Mahnmal dafür, dass es manchmal einfach zu spät ist.
Sonic Youth – Superstar https://www.youtube.com/watch?v=Y21VecIIdBI Sonic-Youth-Hardcore-Fans werden mich dafür steinigen, dass ich gerade diesen Song wähle, aber nichts bringt pubertäre Sehnsucht für mich so gut auf den Punkt wie dieses Knistern und diese scheppernde Stille. Außerdem ist das der Soundtrack für meinen kurzen aber heftigen Teenage-Crush für Ellen Page.
Superpunk – Ich weigere mich, aufzugeben https://www.youtube.com/watch?v=cfqVQ2ymc9k Als Sarah Kuttner 2006 zum letzten Mal auf MTV moderierte, war das der Anfang vom Ende der Streifenpullifraktion. Aber auch Anfang meiner Liebe für diesen Song, den ich das erste Mal in ihrer Abschiedsendung hörte. Als ich Jahre später auf einem Platz in Bolivien stand, weigerte ich mich noch immer, ihn aufzugeben. Run the Jewels feat. Zach de la Rocha – Close Your Eyes (And Count To Fuck) https://www.youtube.com/watch?v=PkGwI7nGehA Black Lives Matter bestimmte die politische Debatte während meines Auslandssemesters in den USA. Gleich zu Beginn brachte dieser Song die Stimmung im Land für mich auf den Punkt, und dieses absolute Brett von einem Video legte den Grundstein dafür, dass ich anfing, mich für Hip Hop zu interessieren.
Tom Waits – Putnam County https://www.youtube.com/watch?v=vG0t8oKcnkw Es gibt bessere Tom-Waits-Songs, doch dieser geht immer. Kleinstadtleben in Reinform. Zehn Jahre nach meiner ersten Begegnung mit Waits fuhr ich an Thanksgiving dann tatsächlich im Schnee durch eines der vielen Putnam Counties in den USA und Tom hatte recht: Kind of shy and sleepy as it clung to the skirts of the two-lane. Hach. Dave Matthews Band – Ants Marching https://www.youtube.com/watch?v=Ez4lpp1dldA Alle hassen Dave. Vielleicht zurecht, wer weiß. Aber „Ants Marching“ kann ich mich einfach nicht entziehen. Ich weiß, dass es sich hier um eine kitschige Geschmacksverirrung handelt, dieser Song hat sich klebrig und schmierig tief in mein Herz gefiedelt. Oh well, „two ears connected to a heart“, I guess.
Um die Unübersichtlichkeit zu erhöhe, komme ich auf die Alben zurück: Ich kann nichts banausenhaftes daran erkennen, eine Best-of-CD als Lieblingsalbum zu haben. Wer Billie Holiday hört, kann eh kein Banause sein. Es gibt viele tolle Jazzsängerinnen, aber keine Stimme konnte mich je so berühren wie die von Billie Holiday. Bei der genannten CD muss man sich halt im klaren darüber sein, dass sie nur Material von 1952-57 und 59 enthält und sie davor auch schon ein paar hundert Songs aufgenommen hat. Insgesamt sind auf der Liste immerhin zwei Interpreten (Dylan ist der andere), von denen ich auch Platten habe, wenn auch andere. Viel Folkrock, wozu ich keine qualifizierten Kommentare abgeben kann.
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04.12.2018 17:26 (zuletzt bearbeitet: 04.12.2018 17:27)
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