Jimi Tenor mit dem Collegium Musicum Mannheim in der Johanniskirche in Mannheim.
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Schee war‘s.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Mourning [at] Blkstar gestern im Kula. Es war großartig, trotz nur 30-40 Besuchern. Soul, Funk, Jazz, Brass, ein wenig Portishead und kurz einfach nur Krach, an dem besonders der Bassist und der Schlagzeuger ihren Spaß hatten.
Gestern Spilif und Noga Erez in Feldkirch. Erstere kannte ich gar nicht, war aber gut. Österreichischer Hip Hop oder so. Mit echter Band. Diese hätte ich mir bei Noga auch gewünscht, da mir die Bandversionen ihrer Platten besser gefallen, als die Originale. So waren drei Menschen auf der Bühne und es kam viel aus dem Rechner. Das tat dem Ganzen aber keinen Abbruch, die Frau hat einfach eine tolle Bühnenpräsenz, die Stimmung war super und eine großartige Begleitung hatten wir auch.
seit 1992 bin ich fan (mit erscheinen des albums, das damals noch "lysol" hieß, danach wegen namensrechten nur noch "melvins"), nie hab ich es auf ein konzert geschafft, aber nach nur 33 jahren hat es endlich geklappt.
aber der reihe nach:
vorgruppe war redd kross, eine meiner lieblingsbands der zweiten reihe, was sich natürlich anbietet, da dale crover dort schlagzeug spielt und steven mcdonald bei den melvins bass. und sie sind immer noch eine der besten power pop/pop punk bands, die ich kenne, sympathische poser vor dem herrn und verbreiten einfach gute laune, ohne banal zu sein, sondern auch ein gerüttelt maß an sophistication an den tag legen. das neue album hab ich bis jetzt leider etwas vernachlässigt, werde ich aber unbedingt wieder in die heavy rotation aufnehmen.
nun denn, dann kamen die melvins. und was dann nach kurzer eingwöhnungsphase mit mir passierte kann ich kaum in worte fassen. diese frequenzen von buzzos gitarrenspiel, diese brutale wucht, die von den zwei schlagzeugern ausging, der grummelnde bass haben mich in einen zustand der entrücktheit versetzt, den ich bis jetzt lediglich bei den swans, my bloody valentine und bohren und der club of gore erlebt habe. irre - und ich bin so froh, dass das endlich mal geklappt hat. und von nun an wird es keine ausreden mehr geben, falls die band mal wieder in unseren gefilden aufschlägt.
Dass Dale Crover überhaupt noch Trommler ist, wusste ich gar nicht. Man lernt hier nie aus! Die Vorband macht aber insofern auch total Sinn, weil die Melvins und Nirvana ja damals immer schon dicke waren. Sehr cool.
Oh man, jetzt hab ich doch kurz mal Dale Crover mit Chad Channing verwechselt, beide ja mal Drummer bei Nirvana gewesen. Dieser Drummerverschleiß aber auch immer!
Weil gewünscht, hier mein Bericht über Osees im Festsaal Kreuzberg:
Der Kontrast zum Hauptact hätte beim 30minütigen Set von Shannon Lay kaum größer sein können. Sie spielte ihren melancholischen Folk allein mit Nylon-Gitarre vor einem Publikum, dass für Krach-Huldigung gekommen ist. Aller Charme hat leider wenig geholfen gegen die viel zu laute Geräuschkulisse eines ausverkauften Saales mit quatschenden Leuten, die zwar ordentlich applaudierten zwischen den Stücken, jedoch um gleich anschließend weiter zu quatschen. Zum Schluss kam ein Slayer-Cover, im gleichen Folk-Stil wie zuvor.
Bereits um kurz vor 9 betrat John Dwyer mit seinen vier Mitmusikern die Bühne. Der vordere Bühnenrand ist zu 4/5 gefüllt von zwei Drum-Sets. Amps für Gitarre und Bass stehen weit hinten und ein Keyboarder versteckt sich in der Mitte hinter den Schlagzeugen. Dwyer spielte seine Gitarre mit Aluminium-Hals (keine Travis Bean — vielleicht Kramer oder EGC), allerdings nicht wie früher ein Modell mit Acryl-Korpus, sondern ein hölzerner Korpus mit der Form der Gibson Melody Maker.
Vom ersten Takt bis zum Schluss (ca. 100 Minuten später) wurde durchgebrettert. Im Publikum ging es dabei recht wild zu, aber an den Rändern ließ es sich gut aushalten. Die Rhythmus-Sektion sorgte für eine beständige Basis, über die man praktisch alles spielen konnte, und es würde immer gut klingen. Ich konnte in etwa ausmachen, wann sie ältere und wann sie neuere Stücke gespielt haben, so wichtig war das aber nicht. Wie ich schon an anderer Stelle kommentiert hatte, halte ich die Osees nicht für sonderlich stark, was das Songwriting betrifft. Das ist auch nicht deren Ansatz. Sie machen aber einfach Spaß. Wenn man diesen Sound mag, ist man da auch richtig. So kann ich auch allen empfehlen, sich die Osees anzuschauen, sofern man sich für 60er Garage- und Psychedelic-Sounds interessiert.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Was für eine toller Ort für Konzerte dieses Burgtheater ist! Es handelt sich um eine Art Amphitheater mit abfallenden Sitzreihen, außerdem noch Stehmöglichkeiten direkt vor der Bühne und im hinteren Bereich, also ganz oben. Der Platz ist von vielen großen Bäumen eingerahmt, die Naturstimmung dort ist einfach traumhaft. Der ideale Rahmen also für New Model Army, in deren Texten auch oft eine Naturromantik vorherrscht. Dies war mein zehnter Auftritt der nordenglischen Ikonen, möglicherweise mache ich hiernach den Sack zu, wir werden sehen. Justin Sullivan ist auch nicht mehr der Jüngste mit seinen 69 Jahren. Hat seine Sache über weite Strecken aber noch recht gut gemacht, zum Schluss hin merkte man ihm die Erschöpfung aber doch an. Es war aber auch extrem warm, noch um die 30 Grad, als die Band auf die Bühne kam. Eine Dame bekam einen Schwächeanfall, dann musste das Konzert unterbrochen werden, bis sich Sanitäter um sie gekümmert hatten.
Wie fand ich den Auftritt nun? Sagen wir: solide bis gut. Man wird halt doch etwas kritischer, wenn man eine Band oft gesehen hat und sich an intensivere Konzerte der Vergangenheit erinnert. Aber die Zeit macht vor uns allen nicht halt. Die Hälfte des sitzenden Publikums war auch erst mit "Vagabonds" zum Aufstehen zu bewegen. Komische Mischung an Leuten irgendwie, alles dabei, von enthusiastischen Fans bis zu Menschen, die sich irgendwie dorthin verirrt hatten. Nicht unangenehm aber. Mit der Setlist war ich recht zufrieden, ich mag an New Model Army ja, dass sie immer mal wieder ein paar B-Seiten auspacken, die man dort nicht unbedingt erwartet. Gestern waren es gleich zwei. Nach der medizinischen Unterbrechung, die noch im ersten Drittel stattfand, habe ich eine Weile gebraucht, um wieder ins Konzert reinzufinden. Aber eine ewige Lieblingsband bleibt eine ewige Lieblingsband und irgendwann ist man doch wieder emotional dabei.
Alles in allem hab ich mich gefreut, wieder ein Konzert besuchen zu dürfen, zumal eins in diesem schönen Rahmen. Hab das extra so ausgesucht, hätte auch einfach wieder zum jährlichen Weihnachtskonzert in Köln fahren können. In NRW sind Justin und seine Leute meist nur in der Domstadt zu sehen. Meine Begleitung, die mit New Model Army kaum vertraut war, zeigte sich sehr angetan von der Band. Dinslaken ist übrigens auch ganz cool, sehr entspannte Stimmung dort im Ort. Mag auch am mediterranen Wetter gelegen haben.
Ich schaue heute schon den halben Tag andere NMA-Konzerte auf Youtube. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich doch noch zu einem weiteren Konzert gehe, steigt.
P.S. Hab den Hobbes im Publikum gesehen. War mir nicht sicher, ob er es ist, hat er mir aber später auf Nachfrage bestätigt.
Zuallererst: Den Mainact habe ich neben Hobbes gesehen und das war einfach schön. Wie sich das gehört, wurde auch mehr der Musik zugehört als miteinander geschwätzt. Leider galt das nicht für alle dort. Aber wurscht.
Die Sprints als Vorband legten die Latte hoch. Die irische Band, die im September ein neues Album rausbringen will, hat in den 30 Minuten, die sie hatte, ein umwerfend energetisches Set geliefert. Einziger Grund für Buhrufe: Sängerin Karla Chubb gestand, in Düsseldorf (!) aufgewachsen zu sein. Da waren die Bonner dann doch den Kölnern näher als der verbotenen Stadt.
Die Fontaines D.C. fingen um 20.01 Uhr an. 1:36 Stunden später war der Auftritt vorbei. 21 Songs haben die Iren gespielt, nicht jeder hat gezündet, aber doch die meisten. Mir wurde erst wieder klar, wie gut das vierte Album "Romance" ist, auch wenn ich nach wie vor die Energie des Debüts bevorzuge, von dem sie aber nur "Boys in the Better Land" spielten, den Opener "Big" und eine hypnotische Version von "Hurricane Laughter", die Live einiges an Krautrock-Elementen enthielt.
Zwischendurch konnte man auch Gefühl gewinnen, mit bewusst eingesetzten Störgeräuschen und Krach wollten sie ein paar Grüße auf die andere Rheinseite, nach Beuel, schicken, wo ein Anwohner sich zuletzt beschwert hat und der Kunst!Rasen eine Strafe aufgebrummt bekommen hat, weil Lynyrd Skynyrd acht Minuten zu lang und ein Dezibel zu laut gespielt hat. Vor dem Zugabenblock gab es fünf Minuten lang Geräusch, Feedback und Rauschen. Kann man machen. Bei einem Song, ich glaube es war "Big Shot", sägen die Gitarren so schrill, dass man ein Massaker erwarten könnte.
Was mittlerweile bei Fontaines D.C. (und auch bei den Sprints) nicht fehlen darf, ist die "Free Palestine"-Botschaft. Hinzu kommt auf dem Bildschirm die Aussage, dass Israel einen Genozid begeht, gefolgt von dem Aufruf "Use Your Voice". Der Song "I Love You" wurde Mo Chara von Kneecap gewidmet, der morgen vor Gericht erscheinen muss. Politische Botschaften bei Konzerten sind nicht ganz meins...
Ansonsten war das Zusammenspiel zwischen Licht auf der Bühne und den Bildschirmen (und dem cool beleuchteten Bandlogo und dem immer noch hässlichen Herz-Gesicht) echt faszinierend anzuschauen. Ich musste immer wieder an David Lynch denken. Besonders als in der fünfminütigen Pause ein Schwein über einer Brücke aus allen erdenklichen Perspektiven gezeigt wurde. Das war wunderbar surreal.
Die Setlist:
Opener vom Band: Starburster/In Heaven (Lady in the Radiator Song) 1. Here's the Thing 2. Jackie Down the Line 3. Boys in the Better Land 4. Televised Mind 5. Roman Holiday 6. It's Amazing to Be Young 7. Big Shot 8. Death King 9. A Hero's Death 10. Before You I Just Forget 11. Horseness Is the Whatness 12. Big 13. Hurricane Laughter 14. Nabokov 15. Desire 16. Bug 17. Favourite Z1: Romance Z2: In the Modern World Z3: I Love You Z4: Starburster
Die letzten Sechs in der Playlist: Matilda Mann - Roxwell || Panda Bear - Sinister Grift || Greentea Peng - Tell Dem It's Sunny || Various Artists - A Complete Unknown: Original Motion Picture Soundtrack || Courting - Lust for Life, or: "How to Thread the Needle and Come Out the Other Side to Tell the Story" || Sharp Pins - Radio DDR
kneecap einen song widmen? kann man machen. ich überlege allerdings, ob ich dann nicht gegangen wäre. insofern hast du absolut recht, dass man politik besser da raus lässt.