Kein gutes Jahr für Alben, wie ich finde- Genaugenommen würde 2017 wohl in all den Alben-des-Jahres-Jahre des Jahrtausends wohl maximal auf dem Relegationsplatz landen. Bei den Songs ist es aber gut dabei. Und bei Konzerten wohl auf #1, was die Menge der Konzerte und erstmals gesehene Lieblingsbands angeht. Das (Foren-) Musiknerdtum nimmt der Faszination für neue Musik wohl endgültig die Romantik. So aktuell wie dieses Jahr war ich wohl nie. Abgesehn vom fast internetfreien Sommer war ich wohl min. 1x pro Woche auf Pitchfork und Konsorten.
Ich hab nach wie vor keine No1. In der Breite ein wunderbares Jahr: viele 8er und 9er, nur ein klares Überding war irgendwie nicht dabei. Und da keine Platte die 1 verdient hat, steck ich alles in 10er Grüppchen
1-10
Kendrick Lamar – DAMN. Wiley – Godfather Cody ChesnuTT – My Love Devine Degree Jens Lekman - Life Will See You Now Quelle Chris —Being You Is Great, I Wish I Could Be You More Often
Perfume Genius - No Shape Beatnick & K-Salaam - The Bluest Flame Idles – Brutalism Grizzly Bear - Painted Ruins Kelela - Take Me Apart
11-20
Micronism - Inside A Quiet Mind Vagabon - Infinite Worlds Feist – Pleasure Protomartyr — A Private Understanding Jay Som - Everybody Works
Onra – Chinoiseries pt. 3 Slowdive – Slowdive Rolling Blackouts Coastal Fever – The French Press Bicep – Bicep The War on Drugs - A Deeper Understanding
21-30
Algiers — The Underside Of Power Björk – Utopia Zola Jesus – Okovi Run the Jewels — Run the Jewels 3 Courtney Barnett & Kurt Vile - Lotta Sea Lice
Moses Sumney – Aromanticism Yumi Zouma – Willowbank Broken Social Scene - Hug Of Thunder Illa J – Home The XX - I See You
31-40
Jana Rush – Pariah Priests – Pink White House Jane Weaver - Modern Kosmology L'Orange - The Ordinary Man Iglooghost - Neō Wax Bloom
Fever Ray - Plunge Miles Mosley – Uprising Austra - Future Politics (Sandy) Alex G - Rocket St. Vincent - Masseduction
41-50
Jex Opolis – Ravines Steffi — World Of The Waking State Various – Outro Tempo: Electronic And Contemporary Music From Brazil 1978-1992 Bilderbuch - Magic Life WY – Okay
Meine eigene Liste kommt wahrscheinlich erst nach Weihnachten, wenn ich ein bisschen mehr Zeit hatte, mir das alles durch den Kopf gehen zu lassen. Vorweg möchte ich aber mal meine Bewunderung anmerken: Ich komme gerade so auf 40 Alben, die ich dieses Jahr überhaupt gehört habe, manche gerade so genug, um sie irgendwie in eine Reihenfolge zu bringen. Plus ungefähr 10, die ich noch auf meiner Liste habe. Von einer echten "Bestenauswahl" kann da aber keine Rede sein, denn das ist so ziemlich alles, was ich an neuer Musik dieses Jahr gehört habe. Wer seine 50 besten Alben aus einem größeren Fundus auswählen kann, hat mir einiges voraus.
Das ging mir ja die letzten Jahre auch immer so. Dieses Jahr ist eigentlich das erste seit langem, in dem ich mir mal wieder Mühe gegeben habe, ein bisschen aktuell zu bleiben. Der Stadtbibliothek sei Dank, denn Spotify und Konsorten machen mir keinen Spaß und Geld für 40 Alben, von denen ich die Hälfte nicht mehr als zweimal gehört habe, habe ich tatsächlich nicht übrig.
Man muss die Platten ja, finde ich, nicht physisch besitzen um Jahreslisten zu machen. Auch nichtmal digital. Selbst wenn man "Music Lover" ist. Und theorethisch die Kaufkraft und ausreichend Platz hätte. Intensiver angehört hab ich aber alle, vor allem halt die oberen. Die letzten Jahre hab ich meist nur eine Top30 geschafft.
Ich besitze auch nur einen Teil meiner Liste, der Rest kommt, wie gesagt, aus der Bücherei. Die neue Miley-Cyrus-Platte höre ich mir zum Beispiel gerne mal an, werde sie mir aber garantiert nicht kaufen. Ich habe aber auch abseits solcher Sachen die Erfahrung gemacht, dass viele Alben nach einigen Durchgängen irgendwann in der Mottenkiste verschwinden, weshalb ich inzwischen ab und zu über die Zeit doch liebgewonnene Sachen noch nachkaufe, wenn ich sie noch nicht besitze. Mir ging es auch eher um die große Zahl, denn 40 neue Alben aus dem vergangenen Jahr allein (zu denen ja immer noch Sachen von früher dazukommen, die ich jetzt erst entdecke) sind für mich schon so viele, dass ich zum wirklich intensiven Hören nicht bei allen kommen würde. Das sollte aber auch keine Kritik sein, sondern nur ein Staunen.
Zitat von Quork im Beitrag #22Ich habe aber auch abseits solcher Sachen die Erfahrung gemacht, dass viele Alben nach einigen Durchgängen irgendwann in der Mottenkiste verschwinden, weshalb ich inzwischen ab und zu über die Zeit doch liebgewonnene Sachen noch nachkaufe, wenn ich sie noch nicht besitze.
Ganz genau. In der Hinsicht finde ich das Delta zwischen zeitnah angefertigten Jahreslisten und den retrospektiven Jahreslisten hier im Forum echt interessant. Digital muss man immerhin nix wegwerfen. Die ganzen gebrannten CDs und groben Fehlkäufe dagegen sind beim letzen Umzug aber endlich in die Tonne gewandert
Zitat von Nachtkrabb im Beitrag #23 Die ganzen gebrannten CDs und groben Fehlkäufe dagegen sind beim letzen Umzug aber endlich in die Tonne gewandert
Ich habe dieses Jahr auch alle meine gebrannten CDs entsorgt und brenne auch schon lange nicht mehr. Was mir gut gefallen hat, habe ich mir dann sowieso gekauft.
Heute höre ich auch viel im stream (bei elektronischer musik geht das sehr gut, vielleicht ist die auch deshalb so populär?) und ich leihe mir auch ab und zu was in der Stadtbibliothek aus. Ich kaufe nur noch was ich wirklich superduper finde. Das sind etwa 20 Tonträger im Jahr, schätze ich mal.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
einerseits beneide ich euch für eure mehr oder minder gewählte selbstbeschränkung. das würde sich sehr positiv auf meine wohnsituation auswirken. bei mir überwiegt immer noch der reflex des haben-wollens (und auch noch des anfassen- und im booklet blättern-wollens). andererseits spielt aber auch noch der aspekt mit rein, dass ich finde, ein/e band/künstler/in hätte/n schon ein bisschen mehr entlohnung verdient, als die sieben nano-cent (oder so) pro gestreamtem track, sobald ich das album, sagen wir, mehr als fünf mal anhöre.
Grundsätzlich finde ich das auch und kaufe deshalb auch gar nicht so selten Musik, wie sich das jetzt anhört. Ganz so oft, wie es vielleicht einige andere hier tun allerdings auch nicht. Überhaupt kaufe ich inzwischen auch einige Musik digital, da ich Musik - von Vinyl mal abgesehen - eigentlich nur noch digital höre. CDs lege ich genau nie auf. Und alles, was ich gerne neu hören wollen würde, auf Vinyl zu kaufen, entspricht meinem Sparprogramm erst recht nicht.
Klar, das finde ich grundsätzlich auch, aber ich kann das als Käufer nicht kompensieren - da müssen sich die Künstler, wie alle anderen Arbeitnehmer auch, mal zusammentun und für ihre Rechte kämpfen - die gema bemüht sich ja immerhin, aber gerade die kleineneren Künstler werden natürlich benachteiligt.
Ein Album, das ich 5 mal streame, das finde ich dann ja so gut, dass ich mir das dann auch kaufe. 95% aller Alben, die ich streame, höre nur ein oder 2 mal. Die sind ok, die kann ich mir anhören, die sind interessant oder nett. Ich finde selten etwas total schlecht.
Ich kaufe auch wieder vermehrt Vinyl, aber auch immer noch CDs - sagar immer noch mehr als Vinyl. Aber ich nähere mich der 50:50-Marke.
Listen mache ich aber nie, daher bin ich hier falsch.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Zitat von gnathonemus im Beitrag #25einerseits beneide ich euch für eure mehr oder minder gewählte selbstbeschränkung. das würde sich sehr positiv auf meine wohnsituation auswirken. bei mir überwiegt immer noch der reflex des haben-wollens (und auch noch des anfassen- und im booklet blättern-wollens). andererseits spielt aber auch noch der aspekt mit rein, dass ich finde, ein/e band/künstler/in hätte/n schon ein bisschen mehr entlohnung verdient, als die sieben nano-cent (oder so) pro gestreamtem track, sobald ich das album, sagen wir, mehr als fünf mal anhöre.
Da kann ich jetzt komplett ein "+ 1" drunter setzen.
Bei digitaler Musik und Streaming habe ich zudem das Problem, dass die Sachen teilweise zu schnell aus dem Bewusstsein fallen. Musik auf Festplatten finde ich nicht mehr, bei Streaming fehlt mir erst recht die Übersicht. Ich finde hier einfach keinen vernünftigen Weg, Musik besser in Erinnerung zu behalten. Außerdem beschäftige ich mich mit Musik, die physisch hier liegt, auch entsprechend mehr
ich schaffe es, eine top10 zu erstellen, bei der ich auch rangmässig ein einigermassen vertretbares bauchgefühl habe. dazu kommen noch einmal mindestens 15 alben, die ich recht oft gehört habe, die ich sehr mag und bei denen ich aber beim besten willen nicht sagen kann, ob sie jetzt platz 17, platz 12 oder platz 21 belegen. mit songs sieht es noch einmal ganz anders aus, meine liste ist momentan schlanke 55 songs stark und muss bis zum jahresende noch ordentlich reduziert werden, damit zumindest eine theoretische möglichkeit besteht, sie auf cd zu brennen.
nun denn.
10. idles - brutalism 9. big thief - capacity 8. vince staples - big fish theory 7. orson hentschel - electric stutter 6. clap your hands say yeah - the tourist 5. fred thomas - changer 4. jonwayne - rap album two
3. escape-ism - introduction to escape-ism
2. arca - arca
1. lcd soundsystem - american dream
11.+ uniform - wake in fright DB1 - zwischenwelt cummi flu, raz ohara - Y nadine shah - holiday destination girlpool - powerplant matias aguayo & the desdemonas - sofarnopolis acemo - black popoulos love a - nichts ist neu richard dawson - peasant the dale cooper quartet - astrild astrild bicep - bicep (sandy) alex g - rocket overlook - smoke signals chino amobi - paradiso zeal&ardor - devil is fine kendrick lamar - damn
ich habe eh noch viel vergessen. das fällt mir jetzt bis silvester noch ein und dann ist gut.
i am tired, i am weary, i could sleep for thousand years
Zitat von gnathonemus im Beitrag #25einerseits beneide ich euch für eure mehr oder minder gewählte selbstbeschränkung. das würde sich sehr positiv auf meine wohnsituation auswirken. bei mir überwiegt immer noch der reflex des haben-wollens (und auch noch des anfassen- und im booklet blättern-wollens). andererseits spielt aber auch noch der aspekt mit rein, dass ich finde, ein/e band/künstler/in hätte/n schon ein bisschen mehr entlohnung verdient, als die sieben nano-cent (oder so) pro gestreamtem track, sobald ich das album, sagen wir, mehr als fünf mal anhöre.
Da kann ich jetzt komplett ein "+ 1" drunter setzen.
Bei digitaler Musik und Streaming habe ich zudem das Problem, dass die Sachen teilweise zu schnell aus dem Bewusstsein fallen. Musik auf Festplatten finde ich nicht mehr, bei Streaming fehlt mir erst recht die Übersicht. Ich finde hier einfach keinen vernünftigen Weg, Musik besser in Erinnerung zu behalten. Außerdem beschäftige ich mich mit Musik, die physisch hier liegt, auch entsprechend mehr