Anhören muss sich das natürlich niemand, aber grundsätzlich wurden Aufnahmen von damals so gemischt, dass sie für die gängigen HiFi- und weniger HiFi-Systeme gut abspielbar sind. Die Aufnahme enthält aber deutlich mehr Klanginformationen und Frequenzbreite, und heutige Abspielgeräte können weit mehr davon wiedergeben. Insofern kann man es schon sinnvoll finden, neue Mixe anzufertigen.
Auf der anderen Seite gibt es auch eine bedenkliche Entwicklung, was neue Mixe betrifft. Ein besonders krasses Beispiel dafür ist das Debut-Album von Queen. Es gibt einen 2024er-Mix des Albums, der so verändert wurde, dass bspw. Temposchwankungen korrigiert und die Intonation der Gesänge perfektioniert wurde. Das Ergebnis ist grau-en-haft, wie man sich leicht vorstellen kann.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Lumich im Beitrag #123Anhören muss sich das natürlich niemand, aber grundsätzlich wurden Aufnahmen von damals so gemischt, dass sie für die gängigen HiFi- und weniger HiFi-Systeme gut abspielbar sind. Die Aufnahme enthält aber deutlich mehr Klanginformationen und Frequenzbreite, und heutige Abspielgeräte können weit mehr davon wiedergeben. Insofern kann man es schon sinnvoll finden, neue Mixe anzufertigen.
Interessiert mich, gibt es dazu weiterführende Informationen? Wobei man dann analoge Aufnahmen mit digitalen vergleicht, da ist man schnell bei der Glaubens- oder Geschmacksfrage.
Sehe grad, dass die LP Ideal (2025 Mix) ca. 33 Euro kostet. "Da leg ich mich doch lieber hin Denn so hat alles keinen Sinn Ich träum, das alles anders wird ..."
Die Aufnahme ist die Aufnahme — daran ändert sich nichts. Wenn damals mit einer analogen Bandmaschine aufgenommen wurde (ja, wurde es — anders ging es ja nicht), bleibt die Aufnahme auch für immer analog. Letztendlich wird eine Aufnahme immer so abgemischt und gemastert, dass sie sich auf möglichst vielen, gängigen Abspielgeräten gut abspielen lassen. Nun waren digitale Medien damals nicht sehr verbreitet, und selbst für Schallplatten wurden über Jahrzehnte Techniken entwickelt, so dass bspw. tiefere Frequenzen abgespielt werden können, ohne dass die Nadel von der Rille hüpft. Demnach kann man aus einer Aufnahme von vor 40 Jahren heute mehr herausholen, als es damals möglich war.
Wenn du dir bspw. die neuen Mixe vom "White Album" der Beatles anhörst, wirst du schnell merken, wie kräftig und präsent der Bass plötzlich klingt. Die Aufnahme auf den Original-Bändern gibt ziemlich genau wieder, wie der Bass damals klang, wenn man sich im selben Raum befand. Aber nur ein Teil davon schaffte es hinterher auf den Mix, da Schallplatten damals diese Frequenzweite nicht wiedergeben konnten.
Links habe ich dafür keine parat, aber Informationen über Aufnahmetechnik und die Entwicklung von Wiedergabemedien gibt es im Netz zu Hauf.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
danke für deine ausführliche Antwort, ich verstehe den Ansatz.
Hier läuft grad die Ideal LP von 1980 (auf 45 RPM), der Sound ist eher dünn und Höhen- Mittenlastig, Bass, Tom und Bassdrum im Hintergründ, Gesang / Stimmen sehr präsent. Mehr Bass ist da leicht vorstellbar.
In meinen Ohren sind zB die ersten 2 Oasis CDs unerträglich, keine Ahnung ob man das im Laufe der Jahrzehnte verbessert hat, aber da macht es für mich Sinn. Mit dem klirrenden Original-Sound von Ideal kann ich gut leben, im Vergleich hören würde ich es trotzdem gern.
Das war ja ohnehin ganz lustig, dass die Erstauflage des Albums auf 45 rpm lief, des besseren Klangs wegen. Erschien die nicht auf dem Innovative Communication-Label von Klaus Schulze?
Zitat von CobraBora im Beitrag #127Das war ja ohnehin ganz lustig, dass die Erstauflage des Albums auf 45 rpm lief, des besseren Klangs wegen. Erschien die nicht auf dem Innovative Communication-Label von Klaus Schulze?
Zitat von Cohle im Beitrag #126 In meinen Ohren sind zB die ersten 2 Oasis CDs unerträglich, keine Ahnung ob man das im Laufe der Jahrzehnte verbessert hat, aber da macht es für mich Sinn.
Da ist es aber kein Problem der Technik, sondern dass das Epigonen des Loudness War waren. Das war und wäre eine reine Willensfrage, die mit besserem Klang herauszubringen.
Zitat von Cohle im Beitrag #126 In meinen Ohren sind zB die ersten 2 Oasis CDs unerträglich, keine Ahnung ob man das im Laufe der Jahrzehnte verbessert hat, aber da macht es für mich Sinn.
Da ist es aber kein Problem der Technik, sondern dass das Epigonen des Loudness War waren. Das war und wäre eine reine Willensfrage, die mit besserem Klang herauszubringen.
Es gibt wohl nicht viele Alben, die so brutal komprimiert sind. Da würde eigentlich schon ein behutsames Remastering reichen.
Zitat von Cohle im Beitrag #126 In meinen Ohren sind zB die ersten 2 Oasis CDs unerträglich, keine Ahnung ob man das im Laufe der Jahrzehnte verbessert hat, aber da macht es für mich Sinn.
Da ist es aber kein Problem der Technik, sondern dass das Epigonen des Loudness War waren. Das war und wäre eine reine Willensfrage, die mit besserem Klang herauszubringen.
Es gibt wohl nicht viele Alben, die so brutal komprimiert sind. Da würde eigentlich schon ein behutsames Remastering reichen.
Dann bin ich hier mit meiner Meinung nicht allein, bei Discogs schwankt man zwischen "wonderful sound", "horrible" und "awful".
Zitat von LFB im Beitrag #118Mich hat es bisher nie gereizt, mal ausgiebiger in den Batman-Soundtrack von Prince reinzuhören und aus rechtlichen Gründen fehlen die Singles ja auch auf den meisten Prince Compilations. Umso schöner, dass mir Youtube heute mal den Opener "The Future" in den Shuffle gepackt hat, das ist ja wirklich ein starker Song. Nocht eindrucksvoller allerdings der damalige Remix von Mark Moore (S'Express) und William Orbit. Für 1989/90 schon ein ziemliches Brett:
The Future (Album Version)
The Future (Remix)
Das Original ist perfekt, dass die Remix-CD-Single hier im Regal steht war mir entfallen.
Wenn du dir bspw. die neuen Mixe vom "White Album" der Beatles anhörst, wirst du schnell merken, wie kräftig und präsent der Bass plötzlich klingt. Die Aufnahme auf den Original-Bändern gibt ziemlich genau wieder, wie der Bass damals klang, wenn man sich im selben Raum befand. Aber nur ein Teil davon schaffte es hinterher auf den Mix, da Schallplatten damals diese Frequenzweite nicht wiedergeben konnten.
zu "Ideal" (1980) "Telephon" klingt interessant, am Anfang hört man nur den relativ fetten Bass und die Drums, dann wird es schriller, da kann man sich beim Remix bestimmt schön austoben.
Zitat von CobraBora im Beitrag #127Das war ja ohnehin ganz lustig, dass die Erstauflage des Albums auf 45 rpm lief, des besseren Klangs wegen. Erschien die nicht auf dem Innovative Communication-Label von Klaus Schulze?