Zitat von Krautathaus im Beitrag #868Da sieht halt sein PR Foto und auch das von Gündogan ganz schön blöd aus.
Das ist ganz klar so, das hätte er auch ein bisschen einsehen können. Wir reden hier offenbar aneinander vorbei, ohne unterschiedlicher Meinung zu sein. Nur die Gewichtung ist halt etwas anders.
Der Fall Özil steht für mich stellvertretend für das Begehren gewisser Leute, nur "Biodeutsche" in der dt. NM spielen sehen zu wollen. Aussagen in diese Richtung gibt es ja auch aus der AfD schon seit einiger Zeit, und das WM-Aus im Zusammenhang mit diesem Foto wird als Aufhänger genommen, um über "fehlgeschlagene Integration" oder "mangelndes Engagement der Muslime für D" zu schwadronieren.
Unter diesem Gesichtspunkt finde ich Özils Paukenschlag nicht nur konsequent, sondern auch wichtig und richtig. Dass mit Grindel ein Mann an der DFB-Spitze steht, der rechter Umtriebe nicht gerade unverdächtig ist, ist da nur das i-Tüpfelchen.
Das sehe ich alles genauso. Hier ein schöner Beitrag von SPON
Zitat von Sugate im Beitrag #870 den letzten beitrag von trondheim finde ich haarsträubend. die erziehung verbietet özil ( und seinem berater-tross, btw) so was abzulehnen ?
Was heißt verbieten? Ich lese Özils Statement so, dass er bestimmte Werte angenommen hat und dass er diese Tatsache auf seine Erziehung zurückführt. Der Wert, den er benennt, ist Respekt vor dem Amt des türkischen Präsidenten. Die entscheidende Stelle habe ich ja (in deutscher Übersetzung, wie gefunden auf kicker.de) wörtlich zitiert. Wie würdest Du die Stelle denn lesen?
Nur hat WM, Rußland Putin, Fifa etc etc etc. erstmal nichts bei einer nüchternen Betrachtung von Özil/Erdogan's PR Nummer zu suchen. Wäre ja nicht so, als ob nur Erdogan davon profitieren würde. Der Vergleich mit Politikern, Sportfuktionären und politischen Deals ist nicht haltbar, weil Özil als Privatperson und auch als Fußballer keine weitreichenden diplomatischen Entscheidungen zu treffen hat. Mich erinnert dieses Relativieren an die Diskussion vor ein paar Jahren als Putin's Politik nach der Krimannektion und dem Abschuß der MH17 unter medialem Dauerfeuer war. Wenn man sich auf Diskussionsboards kritisch zu Putin äußerte, waren die Relativierer mit "aber die USA haben doch hier und dort auch gewaltsam eingegriffen" schnell zur Hand. Tat und tut aber nichts zur Sache, denn ich kann das eine nicht mit dem anderen aufwiegen. Zumal wir in Deutschland und in vielen anderen europäischen Ländern immer noch gewisse demokratische Grundsätze pflegen, im Gegensatz zu Erdogan.
Ich glaube, das ist ein Missverständnis. Es geht ja nicht darum, dass Özil sagt: Klar war das falsch, aber die anderen machen das doch auch. Hier soll nicht Unrecht mit Unrecht verrechnet werden. Er beklagt sich über ungleiche Bewertungsmaßstäbe: Es geht darum, dass die deutsche Nationalmannschaft nach Russland fahren kann, ohne dass das etwas mit Putins Politik zu tun hat (was also nach allgemeinem Verständnis nicht falsch ist) und dass sie für Mercedes Werbung machen kann, ohne dass das den Einsatz von Betrugssoftware unterstützen würde (was also auch als ok gilt), aber Özil darf nicht den Zug machen, dass er dem türkischen Präsidenten die Hand schüttelt, ohne dass er damit dessen Politik bewirbt. Er beruft sich ja explizit auf die Unterscheidung zwischen dem Amt und dem Träger. Nur lässt man ihm das nicht durchgehen. Und da kann man schon fragen: warum eigentlich nicht?
Warum man ihm das nicht durchgehen lässt, darf man auf jeden Fall fragen, aber ich würde da andere Beispiele ins Feld führen, weil die von dir genannten viel mittelbarer mit Politik verwoben sind als dem Präsidenten die Hand zu schütteln. Ohne die Sachen kleinreden zu wollen, ist die Verbindung zu Putins Politik bei der WM-Teilnahme der deutschen Mannschaft abstrakter. Der Einsatz von Betrugssoftware bei Mercedes ist v.a. erstmal ökonomisch und strafrechtlich besetzt und wird erst durch die Politik reguliert. Ich hätte es toll gefunden, wenn die deutsche Nationalmannschaft (oder IRGENDEINE Nationalmannschaft) die WM boykottiert hätte - aus bekannten Gründen - aber dennoch ist das für mich eine viel strukturellere, makropolitischere Situation.
Ich finde, dass dieser Thread aber auch ganz toll zeigt, wie schwierig es bei diesem Thema ist, nicht in Whataboutisms zu verfallen (da schließe ich mich selbst mit ein).
Heavy Rotation → ◉ Apollo Brown - As God Intended ◉ Ben Howard - Every Kingdom ◉ Goat Girl - On All Fours ◉ Che Noir - The Thrill of the Hunt 2 ◉ James Blake - Overgrown
Nur hat WM, Rußland Putin, Fifa etc etc etc. erstmal nichts bei einer nüchternen Betrachtung von Özil/Erdogan's PR Nummer zu suchen. Wäre ja nicht so, als ob nur Erdogan davon profitieren würde. Der Vergleich mit Politikern, Sportfuktionären und politischen Deals ist nicht haltbar, weil Özil als Privatperson und auch als Fußballer keine weitreichenden diplomatischen Entscheidungen zu treffen hat. Mich erinnert dieses Relativieren an die Diskussion vor ein paar Jahren als Putin's Politik nach der Krimannektion und dem Abschuß der MH17 unter medialem Dauerfeuer war. Wenn man sich auf Diskussionsboards kritisch zu Putin äußerte, waren die Relativierer mit "aber die USA haben doch hier und dort auch gewaltsam eingegriffen" schnell zur Hand. Tat und tut aber nichts zur Sache, denn ich kann das eine nicht mit dem anderen aufwiegen. Zumal wir in Deutschland und in vielen anderen europäischen Ländern immer noch gewisse demokratische Grundsätze pflegen, im Gegensatz zu Erdogan.
Ich glaube, das ist ein Missverständnis. Es geht ja nicht darum, dass Özil sagt: Klar war das falsch, aber die anderen machen das doch auch. Hier soll nicht Unrecht mit Unrecht verrechnet werden. Er beklagt sich über ungleiche Bewertungsmaßstäbe: Es geht darum, dass die deutsche Nationalmannschaft nach Russland fahren kann, ohne dass das etwas mit Putins Politik zu tun hat (was also nach allgemeinem Verständnis nicht falsch ist) und dass sie für Mercedes Werbung machen kann, ohne dass das den Einsatz von Betrugssoftware unterstützen würde (was also auch als ok gilt), aber Özil darf nicht den Zug machen, dass er dem türkischen Präsidenten die Hand schüttelt, ohne dass er damit dessen Politik bewirbt. Er beruft sich ja explizit auf die Unterscheidung zwischen dem Amt und dem Träger. Nur lässt man ihm das nicht durchgehen. Und da kann man schon fragen: warum eigentlich nicht?
Das war an Burnedcake, nicht an Özil direkt, gerichtet. Es ging ja darum ob der "Aufschrei" in Deutschland gerechtfertigt ist, wenn man die internationalen politischen diplomatischen Vorgänge oder auch die der Industrie gegenüber Erdoan berücksichtigt.
Aus Özils Sicht kann ich diesen Einwand teils nachvollzehen, auch wenn seine Vergleiche sehr sehr hinken. Aber das liegt dann vielleicht daran, dass er die 3 Statements zum Teil diktiert bekommen hat.
Und noch ein Beispiel zum deutschen Demokratieverständnis und der Presse: unmittelbar nach dem Putschversuch gg. Ördogan vor 2 Jahren, haben sowohl die Politiker als auch die Medien diesen einhellig verurteilt. Auch wenn ihnen Erdogan und seine Machenschaften nicht recht waren. Das darf man auch mal rausstellen.
Mein Fait: Grindl und Bierhof hätten nach ihrem Laenieren Özil nicht mehr zu einer Erklärung drängen dürfen. Wer in die Ecke gedrängt wird, wehrt sich. Verständlich.
Man weiß ja eh, dass Wagner ekelhaft ist, aber ich bekomme trotzdem schon wieder Sodbrennen, wenn ich das sehe.
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Ich habe in den Punkt von faxefaxe reingezoomt und versucht, die Aussage dahinter zu entdecken.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
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24.07.2018 20:18
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