Zitat von Nilslofgren im Beitrag #129Wie wäre es, wenn ihr einfach mal den Titel des Buches übersetzt - und schon haben wir eine andere Diskussion. Vom Titel ausgehend gehören da auch Alben rein, die die Betroffenen nicht unbedingt selbst zu ihren Lieblingen zählen müssen, von denen sie aber glauben, dass sie für ein umfassendes Wissen und Genießen dieser Art von Musik dazugehören.
Da hast du recht.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Ich würde sie in eine Liste der Empfehlungen aufnehmen. Von Kommentierung habe ich nichts gesagt. Abbgesehen davon, kann ich eine Platte, deren Größe ich anerkenne, die aber nicht unbedingt meine Richtung trifft, locker in ihrer Qualität beschreiben. Was soll denn das Problem sein? Oder meinst du, man kann das Herzblut durch die Zeilen sehen? Also wirklich. Wieviele Journalisten müssten dann täglichh bei X-Themen die Finger davon lassen, weil sie nicht mit dem Herz dabei sind. Wie sollen manche einen AfD-Parteitag beschreiben, wenn sie die Grünen wählen? Geht aber, passiert täglich Millionen Mal.
Zitat von Krautathaus im Beitrag #135 Deine Velvet Underground oder Kinks Alben Besprechungen möchte ich aber besser nicht lesen, wenn du sie schon nicht leiden kannst. Wie soll denn das funktionieren? Du kannst darauf Gift nehmen, daß sich die Rezensenten der empfohlenen Alben (egal ob im 1001 Buch, M-Express oder RS) mit Überzeugung hinter diesen Alben stehen und selbst auch die entsprechenden Künstler schätzen. Aber vielleicht kann sich der Albert Koch dazu äußern, ob er Fälle von Empfehlungen kennt, deren Interpret der Kritiker nicht ausstehen kann.
Rezensionen konträr zu den Vorlieben der Kritiker vergeben: Was erreicht man damit? Dass Leute unsicheres Gewäsch über Gattungen (Künstler, Platten etc.) schreiben, von denen sie nur gehört haben. Es gibt Musik, die es darauf anlegt, zwei oder drei Menschen zu erreichen - und damit viel größere Wirkung erzielt - wenn es nur die richtigen sind. Gewisses Material veröffentlicht man gar nicht für alle, sondern nur, damit es vorhanden bleibt, bis ein anderer (Künstler) damit den nächsten Schritt tut. Rankings sind letztendlich nur äußere Evaluierungen, die über den wirklichen Wert der Dinge nichts aussagen.
Zitat von Nilslofgren im Beitrag #137Ich würde sie in eine Liste der Empfehlungen aufnehmen. Von Kommentierung habe ich nichts gesagt. Abbgesehen davon, kann ich eine Platte, deren Größe ich anerkenne, die aber nicht unbedingt meine Richtung trifft, locker in ihrer Qualität beschreiben. Was soll denn das Problem sein? Oder meinst du, man kann das Herzblut durch die Zeilen sehen? Also wirklich.
Die Kommentierung bezog sich auf den Wälzer, um den es geht. Du würdest also Alben empfehlen, hinter denen du nicht stehst, aber andere erklären (Kanon), daß sie wichtig sind?
Ich muß von keinem Musikstück, das ich nicht mag, die Größe anerkennen. Ich muß mich aber auch nicht abfällig darüber äußern. Wie willst du über die Qualität von etwas schreiben, mit dem du dich aufgrund deiner Abneigung nicht näher beschäftigst? Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Das Herzblut des Authors kann man sehr wohl in Rezesionen und Artikeln erkennen. Vor allem am Wissen und Detail merkt man schnell, ob der Author sich mit dem Künstler näher beschätigt hat, oder nicht. Vor allem wenn er die typischen Phrasen, die man sonst zu lesen bekommt, vermeidet.
Zitat von Nilslofgren im Beitrag #137Wieviele Journalisten müssten dann täglichh bei X-Themen die Finger davon lassen, weil sie nicht mit dem Herz dabei sind. Wie sollen manche einen AfD-Parteitag beschreiben, wenn sie die Grünen wählen? Geht aber, passiert täglich Millionen Mal.
Unsinniger Vergleich. Du gibst als Author wohl kaum eine Empfehlung für die AFD ab. Musikjournalismus darf parteiisch sein.
Zitat von Nilslofgren im Beitrag #137Ich würde sie in eine Liste der Empfehlungen aufnehmen. Von Kommentierung habe ich nichts gesagt. Abbgesehen davon, kann ich eine Platte, deren Größe ich anerkenne, die aber nicht unbedingt meine Richtung trifft, locker in ihrer Qualität beschreiben. Was soll denn das Problem sein? Oder meinst du, man kann das Herzblut durch die Zeilen sehen? Also wirklich.
Die Kommentierung bezog sich auf den Wälzer, um den es geht. Du würdest also Alben empfehlen, hinter denen du nicht stehst, aber andere erklären (Kanon), daß sie wichtig sind?
Ich muß von keinem Musikstück, das ich nicht mag, die Größe anerkennen. Ich muß mich aber auch nicht abfällig darüber äußern. Wie willst du über die Qualität von etwas schreiben, mit dem du dich aufgrund deiner Abneigung nicht näher beschäftigst? Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Das Herzblut des Authors kann man sehr wohl in Rezesionen und Artikeln erkennen. Vor allem am Wissen und Detail merkt man schnell, ob der Author sich mit dem Künstler näher beschätigt hat, oder nicht. Vor allem wenn er die typischen Phrasen, die man sonst zu lesen bekommt, vermeidet.
Zitat von Nilslofgren im Beitrag #137Wieviele Journalisten müssten dann täglichh bei X-Themen die Finger davon lassen, weil sie nicht mit dem Herz dabei sind. Wie sollen manche einen AfD-Parteitag beschreiben, wenn sie die Grünen wählen? Geht aber, passiert täglich Millionen Mal.
Unsinniger Vergleich. Du gibst als Author wohl kaum eine Empfehlung für die AFD ab. Musikjournalismus darf parteiisch sein.
Musikjournalismus MUSS aber nicht parteiisch sein. Um zu deinem AfD-Beispiel zu kommen: Niemand sagte, dass man AfD empfiehlt, aber man berichtet über eine Veranstaltung so seriös wie nötig und möglich. Man beschreibt. Okay? Und wie war das mit dem "an Wissen und Detail merkt man, ob man sich mit der Musik/Band etc. beschäftigt hat." Wenn man eine Band in so eine Liste nimmt, dann HAT man sich damit beschäftigt. Ich kann eine Band trotzdem nicht (auf meine Vorlieben bezogen) so dolle finden, aber dennoch anerkennen, dass sie für andere etwas bedeutet. Ich bin kein großer Radiohead-Fan. Aber ich besitze alle Scheiben, habe über die Band viel gelesen, kenne ihre Songs,, sah sie bereits live. Wieso sollte ich nicht anerkennen, dass sie für andere viel bedeutet (ich WEISS das doch, ich rede ja mit anderen Menschen), und sie deshalb ohne Zögern zu den 1001 Platten dazu nehmen. Wieso solltest du dann erkennen, dass ich kein Fan bin? Ich habe alle Fakten und schreibe so gut, dass die Qualität der Musik durchaus aufscheint, So what? Auch wenn sie in meiner persönlichen Bestenliste vielleicht gar nicht vorkommen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ganz tief iin dir immer die Moral und ein gewisser Romantizismus wirkt, der dich zu solchen Aussagen zwingt, wie dass man das Herzblut des Autors wohl erkennen könne.
Du hast 11 Alben zu Auswahl, sie zu rezensieren und dann mit den anderen Alben von 89 Authoren in einem Buch zu veröffentlichen. Dafür wählst du dann die Warhol Banane von einer Band die du scheiße findest (aber so viele Musiker beeindruckt hat) und Something Else von den Kinks, die du zwar auch nicht leiden kannst, aber halt auch irgendwie wichtig sind. Da muß ich mich schon fragen: kennst du nicht genug Alben, die dir tatsächlich etwas bedeuten, anstelle von Alben die anderen wichtig sind? Kann ich mir nicht vorstellen.
Musik zwingt uns zur Bewertung - "es sei denn, man verfällt in den eitlen Diskurs, den Diskurs der Musik an sich oder der Musik für alle." Es ist eh sehr schwer über Musik zu sprechen. Wenn ich mich also zuweilen darauf einlasse, so nicht, um wissenschaftlich oder ideologisch, sondern um offen einen Wert zu vertreten und eine Bewertung hervorzubringen. Bei den meisten läuft die Bewertung über die Stimme eines Sängers, den sie verehren (lieben) und der für sie eines immer wieder einsetzenden Nachdenkens Wert war.
Klar ist doch, dass der, der eine Band und eine Stilrichtung mag, ein Album besser einordnen kann (Bedeutung/Qualität im Vergleich zu den anderen), als einer, der nix damit anfangen kann. Die feinen Unterschiede bei Irish Folk höre ich nicht raus.
Über die Afd kann dagegen jeder mit gesundem Menschenverstand schreiben, der sich mit der Thematik beschäftigt. Da schadet Fantum.
Das ist immer eine Frage der Kritikdefinition. Wenn du Adorno nimmst (wie möglicherweise Merseburg), hat das Gefühlige beim Betrachten/Hören eines Kunstwerk nichts zu suchen. Im Gegenteil: Nur so ist die rechte Kunst erkennbar.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #144Klar ist doch, dass der, der eine Band und eine Stilrichtung mag, ein Album besser einordnen kann (Bedeutung/Qualität im Vergleich zu den anderen), als einer, der nix damit anfangen kann. Die feinen Unterschiede bei Irish Folk höre ich nicht raus. .
Dann noch mal: Ich sage nicht, dass man die Musik nicht kennen soll oder sie einem fremd ist. Keiner wäre so verrückt, über Sufi-MMusik zu schreiben, egal wie stilbildend wie gewesen sein mag, wenn er sie nicht kennt. Ich kenne (wie erwähnt) z. B,. Radiohead sehr gut, bis hin zu den musikalischen Bios der Musiker. Aber die Stimme Yorks verleidet mir so einiges und manche Sounds und manches Marketingkonzept ebenso. Dennoch weiß ich, dass Radiohead ein Meilenstein in der Musikgeschichte ist, dass man ein, zwei Albben in so einen Kanon mit über 1000 Platten aufnehmen muss. Warum sollte ich das nicht tun, mit Begründung, warum sie dahin gehören? Es ist doch absurd, zu verlangen, alles, was man respektiert, auch lieben zu müssen.
Ich denke, daß hier eine Verwechslung vorliegt- so zumindest mein Eindruck als Laie und Nichtjournalist: Musikjournalismus und insbesondere Popkritik ist nicht identisch mit Wirtschaftsjournalismus oder Politikjournalismus- ersteres schließt eine Wertung mit ein (hat aber natürlich auch einen beschreibenden Character). Es ist nun mal etwas anderes ob man für den Feuilleton oder über den Parteitag der Grünen schreibt (wobei es auch hier etwas anderes ist, ob man einen Kommentar oder einen Bericht verfasst). Hast Du schon mal Lester Bangs gelesen- einer der Urväter in diesem Bereich? Subjektiver und gnadenloser wertend geht es gar nicht.
Ich denke, man sollte trennen, ob man seine eigenen „20 Lieblingsalben des Progrock“ benennt oder eine Liste mit 20 Jazzalben zu erstellen hätte, die für einen Einsteiger die Bandbreite verdeutlichen soll. Noch anders gesagt: wenn ich eine Liste mit meinen 25 Lieblingsgemälden zu erstellen hätte, ist dies etwas anderes, als wenn ich „25 bedeutende Gemälde des deutschen Expressionismus“ auflisten soll. Warum? Weil es einerseits um meine ganz eigenen Vorlieben geht und im anderen Fall darum, was andere aus meiner Sicht kennenlernen sollten oder gut finden könnten, etc.
Naturgemäß wird man sich bei den eigenen Lieblingswerken eher an dem orientieren, was man auch selber kennt und persönlich gut findet. Sobald man aber Listen erstellt, die unabhängig vom eigenen Geschmack und vom eigenen Plattenregal zu sehen sind, wird man sich viel stärker an der Meinung anderer, an gängigen Bewertungen und an bereits bestehenden ähnlichen Listen orientieren.
Dennoch bleibt es für mich weiterhin dabei, dass Basis meiner ganz eigenen Bewertung eines Werkes eben mein subjektiver Geschmack ist. Wenn ein Werk X überall lobend erwähnt wird und auch gut bewertet wird, dann mag dies ein Anlass dafür sein, mich einmal mit dem Werk zu beschäftigen. Wie gut oder schlecht ich es letztlich finde, ist dann aber mein subjektives Ding.
Gedanken vom Typ: „Andrea Berg ist im Schlagergenre eine große und erfolgreiche Künstlerin und ich sollte sie daher etwas mehr wertschätzen“, nun, die funktionieren bei mir nicht. Ich mag ihre Musik nicht und könnte noch nicht einmal einen Songtitel von ihr nennen. Und ich käme auch nicht auf die abstruse Idee, sie mit in einer Bestenliste aufzuführen. Dies sollen dann andere tun, nämlich jene, die auch tatsächlich einen Bezug zu ihrer Musik und zum Genre haben. Ich würde auch kaum eine Liste mit Pizzarezepten erstellen und Gerichte einbeziehen, die bei mir Brechreiz erzeugen. Dann könnte man auch gleich einen Veganer ein Kochbuch mit den besten Schnitzelgerichten schreiben lassen; quasi so, wie andere aus seiner Sicht die Rezepte gut finden könnten…
Auch Kritiker sind im Idealfall stark subjektiv und es wäre für mich auch ohne Wert, wenn etwa neue Klassikalben von jemandem bewertet werden, der so gar keinen Bezug dazu hat. Wenn jemand keine Horrorfilme mag, was soll dann in einer Kritik passieren, wenn er eh alles generell ablehnt? Wenn es Aufgabe von Kritik ist, ein Werk wertend einzuordnen, dann braucht es dazu auch einen – durchaus subjektiven - Bewertungsmaßstab. Von ganz mies bis super toll! Ein „ist doch eh alles nur Scheiße“ genügt mir da eben nicht. Ein „wie immer alles absolut klasse“ wäre auch daneben.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Besagtes Buch richtet sich ja vornehmlich an den "normalen" Pop- und Rock-Musik-Hörer, der sich mit den Ursprüngen "seiner" Musik beschäftigen will. Und besagtes Buch sagt ja deshalb auch nicht: Das muss dir gefallen! Sondern eher: Hör' dir das als geneigter Musiknerd doch mal an.
Die letzten Sechs in der Playlist: Idles - Tangk || Klez.e - Erregung || The Last Dinner Party - Prelude to Ecstasy || Ducks Ltd. - Harm's Way || Kettcar - Gute Laune ungerecht verteilt || Tom Odell - Black Friday
Genau genommen sagt es "1001 Albums you must hear before you die".
Ohne Einschränkungen.
Würde es "1001 Rock and Pop Albums, that we personally like or at least understand their meaning and influence to modern music and which we would like to recommend to an interested readership" heißen, würde sich ja niemand aufregen (zumindest ich nicht).
Just a MF from hell.
Rotation:
Mine - Baum | Vaguess - Thanks // No Thanks | Bachratten - Durch Dich Durch | Die Buben im Pelz - Verwandler
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31.05.2016 17:44 (zuletzt bearbeitet: 31.05.2016 17:48)
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