Nicht alle Kunstwerke sind „massentauglich“. Nicht alle sind populär. Es wird immer wieder Werke geben, die von der großen Masse mehr oder weniger ignoriert oder gemieden werden, die aber bei Minderheiten oder vereinzelten Liebhabern auf Interesse stoßen. Die Werke von David Bowie haben teils eher Minderheiten und teils eben auch größere Massen erreicht.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Dass jemand posthum mit dem Prädikat "Kannte damals keine Sau, war letztendlich aber immens einflussreich" geadelt wird, ist sicher nichts, was ein Künstler beabsichtigt. Ich glaube schon, dass jeder Künstler mit seinen Werken möglichst viele Menschen erreichen und auch Anerkennung ernten möchte. Das heißt ja nicht, dass er sich deswegen verbiegen muss, aber Erfolg ist doch immer ein Grund zur Freude.
Bowie soll ja auch eine Sinnkrise bekommen haben, als er nach "Let's Dance" nicht mehr an den Erfolg anknüpfen konnte und für Tin Machine (zurecht) verrissen wurde.
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Bowie war ein Sonntagskind und ein Liebling seiner Zeit, er verkaufte etwa 140 Millionen Platten auf hohem künstlerischen Niveau. Immer war er, entsprechend seinem Lebensalter, den anderen voraus; und dem zeitlichen Prä entsprachen eines in der Gunst der Öffentlichkeit: ein Phänomen in jeder Hinsicht. Er zollte jungen Bands großes Lob und förderte sie nach Kräften. Er war der Thomas Mann der Popmusik. Der Großmusiker.
Zitat von CobraBora im Beitrag #76Dass jemand posthum mit dem Prädikat "Kannte damals keine Sau, war letztendlich aber immens einflussreich" geadelt wird, ist sicher nichts, was ein Künstler beabsichtigt. Ich glaube schon, dass jeder Künstler mit seinen Werken möglichst viele Menschen erreichen und auch Anerkennung ernten möchte.
Eine gewisse Popularität gehört sicher dazu, nicht zuviel, nicht soviel, dass der Künstler abhängig vom Beifall werden darf. Den Beifall von vornherein als Verdachtsmoment abzutun - darum geht es mir nicht. Nur die Wichtigkeit der Musik daran zu messen, ob sie in den Hitparaden ist: Das ist krämerisch.
Ob Musik in den Hitparaden ist, ist sicherlich kein Maß für die Wichtigkeit oder die Qualität, aber sicherlich ein objektiver Maßstab für den Erfolg. Das interessiert mich eben. Und erfolgreiche Musik hat es sicher leichter, wichtig zu werden, als unbekannte Musik. Denn die ist von dem Zufall abhängig, von einflussreichen Leuten als wichtig erachtet zu werden. Wie viele Musik hätte wichtig werden können, wenn sie jemand mitbekommen hätte.
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Ein Zitat von David Bowie (1976) aus dem durchaus lesenswerten Buch von Peter Doggett: The Man Who Sold the World (S. 278) aus einem Interview mit einer amerikanischen Journalistin, das (auch wenn es sich auf Popmusik und Kunst im allgemeinen bezieht) weite Strecken seiner eigenen Karriere durchaus auf den Punkt bringt: "To cause an art movement, you have to set something up and then destroy ist...the only thing to do is what the Dadaists, the Surrealists did: Complete amateurs who are pretentious as hell and just fuck it up the ass. Cause as much bad, ill feeling as possible, and then you´ve got a chance of having a movement. But you´ll only create a movement when you have a rebellios cause, and you can`t have a rebellious cause when you`re the most well-loved person in the country."
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17.01.2016 19:52
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