Ich gehe auch für jeden Bond ins Kino. Seit dem Studium treffe ich mich dafür immer mit meinem besten Studienfreund. Ist jetzt allerdings etwas schwierig, wo er nach Island gezogen ist...

Shame on me, ich war seit "Sag' niemals nie" nicht mehr für einen Bond-Film im Kino.

Die einzigen Bonds, bei denen ich mir sicher bin, sie im Kino gesehen zu haben, sind "Goldeneye" und "Skyfall".

Bei mir waren es, neben dem oben genannten, "Octopussy" und "Im Angesicht des Todes".

Ich sehe gerade, ich habe die Reihenfolge vertauscht, "Im Angesicht des Todes" war der bisher letzte, den ich im Kino gesehen habe.

ich bin seit "for your eyes only" dabei. da war ich 12. im kino nicht geschaut habe ich seitdem nur "licence to kill" und ebenfalls "die another day".

Der erste Bond im Kino müsste "Der Morgen stirbt nie" gewesen sein. "Goldeneye" zuvor auf VHS. Immer zusammen mit meinem Vater. Seit Daniel Craig 007 spielt, ist auch meine Schwester mit dabei.

Mein erster war Octopussy.

Im Zusammenhang damit: Früher musste man auch oft lange auf einen Film warten, besonders wenn man in einem kleinen Kaff gewohnt hat. Bei uns gab es zwar ein kleines kommunales Kino, aber eben nur mit einer Leinwand. Das ganze lief dann so:

Juli 1983 - Ein Film erscheint in den USA
Februar 1984 - Die Oscar-Verleihung, man hört erstmals davon
Juni 1984 - Der Film kommt in Deutschland in die Kinos, alle sprechen darüber
Januar 1985 - Noch immer wird unsere Leinwand durch Bud Spencer und Terence Hill blockiert (daher das Wort Blockbuster)
Oktober 1985 - Die Zweitverwertung über VHS wird angekurbelt
Januar 1986 - Endlich läuft er bei uns! Und zwar genau ein Wochenende, Die Bud Spencer - Reihe geht wieder von vorne los

Und weiter mit der Box, 007 - Feuerball

Ich schwanke manchmal, ob Goldfinger oder Feuerball von Connerys Filmen bei mir vorne liegt. Was ich an Feuerball sehr mag, ist das Setting, es sind diese herrlichen Über-007-Klischees, die ja erst durch diese Phase zu Klischees wurden. Problematisch ist oftmals nur, dass man so viele Verarschungen kennt und gespeichert hat, dass man beim Ansehen des Originals häufiger lachen muss, als beabsichtigt war.

Die Story ist erste Sahne: Phantom entführt mithilfe der Gesichtschirurgie und eines Sprechunterrichts (!) zwei Atombomben von der NATO. Daraufhin werden alle Doppel-Null Agenten nach London gerufen, um informiert zu werden und jeweils ihre eigene Mission zu erhalten. Lustig, dass Bond bei Moneypenny reinläuft und sich folgender Dialog ergibt:
- Moneypenny: "Sie müssen in den Konferenzsaal. Alle Doppel-Null Agenten wurden sofort herbeordert, der Innenminister ebenfalls."
- Bond: "Wahrscheinlich ist Frau Minister der Hund entlaufen."

Dann geht es für 007 auf die Bahamas und was dann folgt, ist höchst unterhaltsam: Tauchszenen, Kampf im Haifischbecken, Sex mit der Gegenseite, Tötung von Strolchen durch Harpunen-Beschuss, und und und...

Letztlich die finalen zehn Minuten, in denen die Yacht des Bösewichts dank "Filmtechnik" zu schnell fährt, tun einem weh, selbst damals hätte man das sicher technisch versierter und glaubhafter darstellen können. Unterm Strich aber einer der besten Bonds, auch der Titelsong von Tom Jones erste Liga.

10/10