Mein Arbeitsrechner gibt keinen Mucks mehr von sich. Anstatt gemütlichem Home Office muss ich jetzt ins Büro gurken. Ist ja schließlich Tag der Arbeit, ne?
Die Lautstärke klonk der Kombination klonk klonk aus streitlustigen Vogelmännchen klonk, kunstvoll vergitterten Fenstern klonk mit vielen Sitzgelegenheiten klonk kreisch klonk und verspiegelten Scheiben wird ja gerne klonk pfeif klonk klonk unterschätzt.
Zwischen Mali und Nigeria scheint es Gitter-Unterschiede zu geben. Dafür nervten mich im Büro keine Vögel, ich konnte nur wunderschöne Eidechsen beobachten.
Ja, die haben wir auch, sowie im Haus viele Geckos. Toll sind such die Flughunde. Ansonsten wurde in Mali ja leider alles ausgerottet, was größer ist als ein Esel. Wo warst du denn in Nigeria?
Die freundliche Mitarbeiterin der Deutschen Bahn vorhin. Der Kundenservice der Bahn allgemein.
Neulich bekam ich eine Mail: Meine gebuchte und bezahlte Verbindung gebe es nicht, ich solle bitte eine andere Verbindung raussuchen. Kein Wort dazu, wie das funktioniert, keine Erklärung, dass die Zugbindung einfach aufgehoben wird aber man die Reservierung ändern lassen müsse, nur der Hinweis auf die Suchfunktion für eine Alternativverbindung.
Auf der Suche nach einer Lösung für mein Reservierungsproblem geriet ich zunächst an einen Chatbot, der auf all meine Fragen immer nur antwortete, Fahrplanauskünfte könne er nicht geben, mit den Angeboten der Deutschen Bahn kenne er sich besser aus. Nach 20 Minuten in der Warteschleife erreichte ich einen echten Menschen am Telefon, der mir sagen konnte, dass der einzige Weg eine Reservierung zu ändern im Jahr 2022 ein leibhaftiger Besuch im Reisezentrum sei. 2022, Mann!
Vor dem Reisezentrum stand ich mir dann 35 Minuten die Beine in den Bauch. Einfach eine neue Reservierung hätte übrigens 8 Euro gekostet, allein der Anruf in der Warteschleife war also bereits aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht schwachsinnig. Als ich dann endlich drankam, verstand mich die Dame hinter der Theke nicht und verlor ihre Geduld mit mir (...). Ich solle doch einfach meine Maske abnehmen, es sei ja schließlich keine Maskenpflicht mehr im Reisezentrum, wurde ich ziemlich rabiat angepampt. Habe ihr dann mal gesagt, was ich vom Kundenservice der Bahn gerade so halte.
Ein OA meiner Klinik ist - so würde ich es vermuten - rechts. Hetzt gegen Menschen mit Migrationshintergrund, glaubt, dass die Linken und Grünen alle Ausländer ins Land durchwinkeln würden und was man sonst so alles glaubt.
Ich höre die Geschichten einmal im Monat und bin immer wieder aufs neue schockiert. Wie auf so einen verqueren Mist antworten? Die Hierarchien sind so flach, dass ich nicht in Ehrfurcht verfalle - aber ich habe keine Ahnung, ob und wie man so jemanden argumentativ beikommen soll.
Was am Ende nervt: Ich und meine Sprachlosigkeit. Und er.
Zitat von JoseLopez im Beitrag #7933 - aber ich habe keine Ahnung, ob und wie man so jemanden argumentativ beikommen soll.
Ich würde da nicht anfangen zu argumentieren, sondern eine Grenze ziehen. Ich hab schon mehreren Leuten gesagt, sie sollen sich ihren Sexismus sonstwo hin stecken und die Welt damit in Ruhe lassen. Freunden, Kollegen, Vorgesetzten.
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29.04.2022 11:59
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