Ich sitze mit meinem sehr geschätzten Arbeitskollegen aus Tansania an der Bushaltestelle, rauchend und kaffeetrinkend. Der Bus, der uns zu unserem Arbeitsplatz bringen soll, erscheint; coronabedingt müssen wir hinten einsteigen, während eine ältere, gepflegt aussehende Frau (zwischen 60 und 70) aussteigen will. Weil wir ja nette Menschen sind, gehen wir zur Seite und lassen ihr den Vortritt. Als wir dann einsteigen, sagt sie klar und deutlich zu meinem Kollegen "du Scheiß - Ausländer". Perplex schauen wir sie aus dem Busfenster heraus an, während sie meiner Begleitung eine Affengrimasse schneidet, die ich mit einem erhobenen Mittelfinger kontere. Wohlerzogen, wie mein Kollege ist, erklärt er mir, daß es sich nicht gehört, eine ältere Frau mit so einer Geste zu beleidigen. Ich entgegne, daß ich leider zu weit weg war, um sie zu ohrfeigen. Daraufhin er: "Reg dich nicht so auf. Ich bin's gewöhnt, das passiert mir jeden Tag irgendwo."
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
Die letzten Sechs in der Playlist: Idles - Tangk || Klez.e - Erregung || The Last Dinner Party - Prelude to Ecstasy || Ducks Ltd. - Harm's Way || Kettcar - Gute Laune ungerecht verteilt || Tom Odell - Black Friday
Bei ihm ist das eh der größtmögliche Kulturschock. Der war tatsächlich Buschmann, wie im übelsten Klischee ... mit Wallegewand und Knotenstock irgendwo in der Steppe Ziegen hüten. Als er nach Deutschland kam, setzte er sich anfangs immer auf den Boden, weil er es nicht gewohnt war, Stühle zu benutzen. Das war noch vor weniger als zehn Jahren, mittlerweile ist er examinierter Altenpfleger und hier ziemlich angekommen. Auch wenn ich ihm immer noch beibringen muß, daß hier einige Dinge, die in Tansania normal waren, verkehrt ankommen. Man fragt die Bäckereiverkäuferin nach dem Betreten des Ladens nicht als erstes, ob sie schon verheiratet ist. Das wirkt dann doch ein wenig plump.
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Man muss kein "Buschmann" gewesen sein, um so zielgerichtet zu flirten.
Als ich das zweite Mal in Mali war, sah ich nach ein paar Monaten eine Pressemeldung aus Deutschland, dass ein "POC" mit zehn lebenden Hühnern in den Händen in den Bus gestiegen ist und daraufhin jemand die Polizei rief. Das kam mir vor wie Nachrichten von einem anderen Planeten, in Mali fällt man als Mann eher auf, wenn man gerade mal nicht zehn Hühner trägt.
Die Anführungszeichen kannst du dir sparen; er nennt sich selbst so, weil das wohl in Tansania eine gängige Bezeichnung für diese Art von Lebensform ist. Wenn er erzählt, unterscheidet er auch zwischen Dorfbewohnern, Buschmännern etc. pp. Er ist übrigens 15 Jahre jünger als ich; das klingt hier alles irgendwie, als wäre er schon über 50.
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Ja, las sich tatsächlich so. Technisch gesehen ist der Begriff Buschmann für Angehörige der Volksgruppe der San im südlichen Afrika reserviert, alle anderen müssten sich eigentlich trotz Ziegen mit Anführungszeichen begnügen. Ich hatte in Mali immer großen Respekt vor den meist Minderjährigen, die nachts aus dem Umland der Stadt die riesigen Rinderherden auf den zentralen Markt getrieben haben, leider kann ich mir nicht vorstellen, dass die morgens noch fit genug waren, die Schulbank zu drücken. Eine glückliche Kindheit ist das nach unseren Maßstäben insgesamt sicher nicht.
Sitze seit einer Stunde im Wartezimmer. Warum vergeben Ärzt:innen Termine und sagen nicht einfach, man soll halt irgendwann kommen und viel Zeit mitbringen?
Das ist dann ein Scheiß-Terminsystem. Zum Glück kenne ich das so kaum noch.
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Zitat von beth im Beitrag #5440Sitze seit einer Stunde im Wartezimmer. Warum vergeben Ärzt:innen Termine und sagen nicht einfach, man soll halt irgendwann kommen und viel Zeit mitbringen?
machs wie ich und lass dir den termin um 8 uhr morgens geben. (gestern abend hab ich noch drüber geflucht, aber das war nur ein dummy dafür, dass ich überhaupt zum zahnarzt muss.)
Trauermücken in meinen Zimmerpflanzen - in ALLEN bis auf einer ... Ich habe bereits großzügig Dutzende Streichhölzer in die Töpfe gesteckt, "Gelbfallen" aufgehängt und das Gießen minimiert. (Einige der Pflanzen haben schon so lange nix mehr bekommen, dass ich mich wundere, wie sie so lange überleben konnten.) Leider hat nix geholfen. Heute habe ich einen Sack Vogelsand auf allen Töpfen verteilt - das soll die elenden Mistviecher davon abhalten, ihre Eier in der Erde abzulegen, was sie aber eigentlich sowieso schon längst aufgegeben haben sollten, weil die Erde ja mittleriweile trocken ist - und außerdem Essigfallen und Natron ergänzt. Wenn das nicht hilft, muss ich sämtliche Pflanzen in neue Erde setzen. Was ein Spaß!
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Klingt fast nach einem Fall für die Wortkombination aus dem ungeliebten Schulfach mit C und dem Universalwerkzeug unserer frühen Vorfahren (noch mit Weisheitszähnen).
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04.01.2021 13:05
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Man muss kein "Buschmann" gewesen sein, um so zielgerichtet zu flirten.
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