Ich stehe tatsächlich dazu, dass ich als Teenager keinen Geschmack hatte (ja, einige werden jetzt behaupten, den hatte ich noch nie). Und deshalb trenne ich mich dann auch von Grütze nicht. Und da ist dann einiges altes dabei. Ich habe beispielsweise die "Crazy World" von den Scorpions, die erste Bon-Jovi-Platte, bei denen sie RICHTIG schlecht waren ("These Days") und mein absoluter Höhepunkt dürfte immer noch "We All Need Love" von Double You sein. Aber das bin (war) dann eben auch ich!

btw.: Schöne Thread-Idee!

Hm, "These Days" empfinde ich als die letzte noch gute Bon Jovi-Platte. Zu viele Balladen, aber insgesamt nicht übel.

Da ich meine Musiksammlung vor vielen Jahren verkauft und alles digitalisiert habe, besitze ich keine Alben mehr, die eigentlich weg könnten. In der digitalen Bibliothek gibt es sicher einige, aber irgendwann komme ich trotzdem wieder drauf zurück. Ich mag diese Kategorisierungen eh nicht. Gut ist Musik genau dann, wenn sie mir in dem Moment gefällt, in dem ich sie höre.

okay, wenn ich hier schon erwähnt werde, steuere ich auch was bei:

kategorie "ein guter song, sonst eher meh":

Aztec Camera – Knife (1984)

hier bestätigte sich das klischee, von der band, die vom indie label (postcard bzw. rough trade) zum major wechselt und das lag nicht nur an der schmierigen produktion (mark knopfler of all people), dem plastik-orchester-background und dem synthie-gekleister, sondern auch am dürftigen songmaterial. aber es gab mit der single "all i need is everything" noch einmal einen song der auch auf "high land, hard rain" (mit einer ordentlichen produktion) eine gute figur gemacht hätte. der rest plätschert an mir vorbei, nicht superscheiße, aber gebrauchen kann ich das eigentlich nicht.

The Fall – Seminal Live (1989)

the fall haben obiges klischee nicht erfüllt und nach dem wechsel zum major label ein paar ihrer besten alben veröffentlicht (extricate, code:selfish, the infotainment scan, middle class revolt, cerebral caustic, nur shift-work fiel ein bisserl mau aus), aber vor dem wechsel mussten sie wohl noch ihren deal mit beggars banquet erfüllen und so erschien "seminal live" - halb studio-, halb live-album. ein paar songs, die klingen, wie skizzen für solche, die sie früher besser hingekriegt haben und überflüssiges live-material in mittelprächtigem sound. aber der opener "dead beat descendant" ist ein knaller vor dem herrn und einer meiner lieblingssongs der band schlechthin.

Animal Collective - Centipede Hz (2012)

das erste album der band, das mich enttäuscht hat (und es folgten noch einige, bevor es seit letztem jahr wieder aufwärts zu gehen scheint). statt auf gute songs wurde eher auf größtmögliches chaos und sound-gimmicks gesetzt. klar, dass da nix hängen bleibt, ... außer der single "today's supernatural" - den ich auch heute noch gerne höre (o.k. "applesauce" ist auch in ordnung, aber nix, weswegen ich mir ein album kaufen würde).

ich hab noch drei oder vier barclay-james-harvest-platten. wenigstens eine davon muss ich behalten, weil sie eine sehr wichtige phase meiner geschmacklichen selbstfindung mit ca 16 jahren repräsentiert (homöopathen würden "erstverschlimmerung" dazu sagen). ich kann mich aber seit jahren nicht entscheiden, welche. vermutlich, weil ich sie dazu noch mal hören müsste.

haha, die bjh-platten (wie auch alan parsons project), die ich damals rauf und runter gehört habe, gehörten alle meiner schwester. so konnte ich die entscheidung über behalten oder rausschmeißen ihr überlassen (mit unbekannten ergebnis).

Gibt schon eine Menge Kram, den ich vermutlich nie mehr auflegen werde, aber hängen ja trotzdem Erinnerungen dran.

abteilung komplettismus:

david bowie - pinups
elvis costello - goodbye cruel world
blur - leisure
sonic youth - nyc ghosts & flowers

wobei ich bowie und costello nicht komplett habe, aber alle alben der damaligen schaffensperiode.

Zitat von gnathonemus im Beitrag #8

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sonic youth - nyc ghosts & flowers

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Zum Thema Komplettismus:

Als Ben-Folds-Fan habe ich mir natürlich auch dessen erste Solo-Platte "Volume 1", noch unter dem Pseudonym Fear of Pop aufgenommen, gekauft. Ist äußerst verzichtbar. Aber es gab schon eine Zusammenarbeit mit William Shatner.

Zitat von LFB im Beitrag #7

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Gibt schon eine Menge Kram, den ich vermutlich nie mehr auflegen werde, aber hängen ja trotzdem Erinnerungen dran.

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Zitat von gnathonemus im Beitrag #8

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blur - leisure

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Jeff Wayne's Musical Version Of The War Of The Worlds

Habe ich hier in drei Versionen herumstehen (könnten sogar vier sein, hatte die nochmal selbst gekauft, glaube ich), also eigentlich mindestens zwei überflüssige Exemplare. Allerdings war das Album samt Booklet eines meiner ersten großen Vinylerlebnisse als kleines Kind und ich habe drei Exemplare von Verwandten (Eltern, Schwester, Onkel) "geerbt", die irgendwann auf CD umgestellt haben. Dementsprechend werde ich höchstens mal eine Ausgabe an meine Patentochter weitergeben, der Rest bleibt.

schon klar, dass man sich hier angreifbar macht. ist halt so, dass ich weder mit "leisure" (ja, außer mit dem cover) noch mit "nyc ghosts & flowers" (nicht mal mit dem cover) was anfangen kann. erstere hat erstaunlich schwaches songwriting zu bieten, letztere schmiert einem den avantgarde-impetus ihrer musik irgendwie unangenehm aufs brot. es ist natürlich nicht die schlechteste musik des planeten, aber ich mag das einfach nie hören, weil alles andere dieser bands so viel besser ist.

... oder um es anders auszudrücken: wenn das nicht zwei meiner lieblingsbands gewesen wären, hätte ich mir die alben nie gekauft.