Im Jahr 1970 erschien in den USA das Bowie-Album “The Man Who Sold the World”.

Bowies Freund Michael J. Weller hatte dazu ein Cover gestaltet, das einen Cowboy vor dem Cane Hill Asylum zeigt. Weller nutzte dazu eine Fotographie von John Wayne mit Cowboyhut und Gewehr; ein Bezug zum Song "Running Gun Blues". In einer Sprechblase sollte stehen: "roll up your sleeves and show us your arms" – ein Wortspiel mit Bezug zum Drogenkonsum.

Das Plattenlabel Mercury lehnte dies aber ab und so blieb die Sprechblase leer. David Bowie wollte das Album in Anlehnung an Fritz Langs „Metropolis“ eigentlich „Metrobolist“ nennen – dies stand so auch auf den Tapeboxen. Das Label veröffentlichte die Scheibe jedoch unter dem Namen „The Man Who Sold the World".





Bowie selbst gefiel das Artwork, aber er ließ durch das Sublabel Philips Records bzw. dessen Fotographen Keith MacMillan dennoch ein alternatives Coverartwork anfertigen. Es zeigte Bowie auf einer Couch in einem Kleid des britischen Designers Michael Fish. Das Label Merury bestand darauf, in den USA das Cowboy-Design von Weller zu verwenden. Immerhin schaffte Bowie es, dass für die Veröffentlichung in Großbritannien das Foto auf der Couch verwendet wurde. Anno 1972 gefiel im dieses Coverbild am besten.





In Deutschland erschien das Album 1971 mit dem Bild einer Kreatur bestehend aus Bowie-Kopf, Flügeln und Hand, die die Erde von sich schnippt.





Als das Album schließlich 1972 weltweit von RCA Records veröffentlicht wurde, verwendete man ein schwarzweißes Coverbild von Ziggy Stardust.





Ab 1990 wurde von Rykodisc wieder das “Couch-Cover” verwendet, das es auch in Varianten gibt.
1999 gab Bowie an, er würde das alte Cowboy-Cover letztlich doch ganz cool finden.

Im Jahr 2020, zum 50. Albumjubiläum, war es dann endlich so weit: das Label Parlophone veröffentlichte „Metrobolist“ erstmals mit dem von David Bowie gewünschten kompletten Cover (mit Sprechblasentext) und unter dem einst von ihm gewünschten Titel.

huch, ich kannte nur die ersten drei und bin froh, dass ich das couch-cover erwischt habe. das gefällt mir am besten. und "metrobolist" ist ja wohl ein doofer titel.

Sufjan Stevens - Illinois

Von links nach rechts: (1) Die erste Ausgabe mit Supermann, dann aber wollte man keinen Ärger mit DC Comics, also wurden über die erste Pressung Ballonsticker geklebt, die dann in späteren Ausgaben (2) Teil des Covers waren. 10 Jahre danach ist plötzlich an der selben Stelle Blue Marvel zu sehen (3), diesmal mit Genehmigung von Marvel Comics. Auch erhältlich: Ausgaben, auf denen einfach nur blanker Himmel ist (4)

Etwas anders sieht alles beim Album „Abacab“ von Genesis aus.

Da ist alles recht abstrakt gehalten: der Albumtitel bezog sich einst gar auf eine schlichte Abfolge von
A=verse, B=chorus und C=bridge – also ABACAB = Verse-Chorus-Verse-Bridge-Verse-Chorus

Abacab ist übrigens auch der Hexcode für die Farbe Grau

Vom Album gab/gibt es verschiedene abstrakte Farb-Designs.
Entgegen dem Threadtitel hat sich hier aber mit der Zeit nichts verändert, denn alle vier Versionen sind zeitgleich erschienen... äh, ja...

Und nicht vergessen: Mal mit, mal ohne, dann wieder mit, dann wieder ohne, jetzt wieder mit ..... Lokus.

Als die Disco-Funk-Band Silver Convention 1975 ihr Album „Save me“ veröffentlichte, war der Ärger quasi vorprogrammiert:







Es folgten zensierte Versionen wie diese hier von 1976:




Letztlich änderte man die Coverbilder und übrig blieben dabei dann die Handschellen:




In den USA kam die – übrigens deutsche - Band trotz der Handschellen mit dem Albumtrack „Fly Robin Fly“ auf Platz 1.
Der Songtext besteht aus den sechs Wörtern: Fly-Robin-up-to-the-sky
Und Silver Convention erhielt 1976 dafür sogar einen Grammy.

der finnische musiker pekka pojohla veröffentlichte in den 70ern - so ziemlich unter ausschluss der öffentlichkeit - ein album, auf dem der etwas bekanntere kollege mike oldfield und dessen schwester sally oldfield mitwirkten:



die scheibe wurde relativ zeitgleich auch in GB veröffentlicht, zielgruppenkonform allerdings mit aus dem finnischen übersetzten englischen titeln (von denen einer dann auch den albumtitel abgab). der künstler selbst firmierte kurzerhand nur noch als "pekka":



um das ganze europaweit besser vermarkten zu können, brachte das label "happy bird" die scheibe anfang der 80er unter allen drei namen heraus (was viele zu der irrigen annahme führte, es sei ein oldfield-album titels "pekka pojohla"). die titel der stücke waren wiederum ins englische übersetzt, allerdings offenbar von einer anderen fachkraft als zuvor.



nachdem diese strategie zu einem gewissen erfolg sowie zu nachhaltig irritierten käufern geführt hatte, versuchte es das gleiche label noch mal kurze zeit später erneut unter einem anderen titel mit wieder einem anderen cover. diesmal wurden weder pekka noch sally groß erwähnt, und einer der (ursprünglich finnischen) songtitel musste für den namen des albums herhalten:




€: vergessen habe ich noch die US-version:

IMHO eines der schönsten Cover überhaupt war für den US-Markt sexuell zu explizit. Ich habe mal von dem Gerücht gelesen, dass der Popo angeblich gar ein Männerpopo sein soll, es ist aber die Ex-Freundin des Fotografen Colin Lane abgebildet.

Für die Amis gab es deshalb dieses Cover:

Das war den meisten dann doch zu provokant, also griff man auf ein Bandfoto zurück:

So kann man ein hässliches Bandfoto auch aufwerten: Immerhin ist es kein Pädo-Cover.