Zu Vinylplatten, CDs oder auch dem Streaming sei einmal kritisch etwas gesagt.

Die nötigen Kunststoffpellets, die man als Ausgangsmaterial für Vinylplatten verwendet, werden u.a. in Thailand produziert. Gut 50 % des PVC-Rohmaterials (Polyvinylchlorid) wird daher zumeist auf langen Transportwegen aus Bangkok angeschifft. Das PVC enthält zudem nicht nur krebserregende Bestandteile, sondern den Herstellern in Thailand wird auch vorgeworfen, ihre Abwässer in umliegende Flüsse einzuleiten. Auch in den USA gab es das Problem, dass Hersteller Giftstoffe in die Luft entlassen haben sollen; zudem gab es dort ebenfalls Defizite bei der Abwasserbehandlung. Interessant ist auch, das Vinylplatten beim Abspielen mit der Nadel durch den Abrieb Mikroartikel an die Luft abgeben. Abfälle aus PVC zerlegen sich zudem in Mikroplastik und es werden organische Schadstoffe (POPs) davon wie ein Schwamm aufgesaugt, die sich in Organismen anreichern können. Zudem benötigt man für die Produktion Erdölbestandteile.

CDs bestehen aus Polycarbonat und haben eine Aluminiumbeschichtung. Hinzu kommt oft gifthaltiger Lack fürdie Beschriftung.
Immerhin werden CDs - wie auch CDRs- etwas häufiger recycelt.


Wer denkt, dass Musik-Streaming oder das Filmserien-Bingen nun die ökologischste Lösung sei, der irrt.
Es fällt natürlich quasi kein Müll an, aber neben einem Laptop, Smartphone oder dedr Bluetooth-Box laufen dabei ja vor allem auch die recht stromfressenden Server von Anbietern wie Spotify & Co.
Und dies rund um die Uhr.
Apple etwa nutzt zu 83 % Strom aus erneuerbaren Energien.
Google nutzt diese aber nur zu 56 % - und das Angebot von Spotify basiert auf Google-Servern.
Noch viel schlechter ist Netflix, da alle Daten mit auf Amazon-Servern ruhen. Und Amazon bezieht seinen Strom zu 50 % aus Kohle- und Atomenergie.

TIPP: ökologisch wertvoll ist insbesondere die Anschaffung alter LPs oder CDs bzw. die von 2nd-Hand-Ware.
In diese Produkte wurden ohnehin schon Ressourcen und Energie investiert und eine weitere Verwendung ist daher durchaus positiv zu sehen.

Ich selbst kaufe recht viele schon gebrauchte Tonträger - zugegeben nicht aus rein ökologischen Gründen, sondern weil sie oft auch recht preisgünstig sind...
Aufwändig gestaltete Limited Editions etc. mit all ihrem "Sondermüll" meide ich hingegen derweil - im Kern geht es mir eben um die Musik und nicht um oft fragwürdige Beigaben.

Interessant, darüber hab ich mir noch nie Gedanken gemacht.
Auch hier liegen viele Second-Hand-Platten und ich bemühe mich, auch selbst nix wegzuwerfen, sondern ausgemusterte Sachen eher zu verschenken.
Trotzdem kaufe ich dann doch immer wieder bei Bands auf Konzerten oder so.

Gibt es Statistiken zu Krankheitsrisiken bei den Angestellten der Hersteller? Presswerke und so?