Und zur Arbeit fährst Du mit den Öffis? „Quarantäne“ scheint eins dieser Wörter zu sein, die mit der Zeit an Elastizität zunehmen.

@King: Warst du denn noch viel draußen bzw. unterwegs? Im Grunde ist das doch sowieso der Tagesablauf von uns allen gerade, abgesehen von möglichst kurzen Einkäufen (die dir doch sicher noch gestattet sind?)
Soll die Betroffenheit nicht schmälern, aber vielleicht wird es durch diese Überlegung etwas erträglicher für dich?

Was ist daran laut Gesundheitsamt "Quarantäne"?

Ich denke, wir können uns darauf einigen, dass ein Virus letztlich auf dem Infektionsweg von Mensch zu Mensch übertragen wird. Wer Infektionen wirklich verhindern will, muss dazu soziale Kontakte aller Art minimieren. Denn wirklich wirksame Schutzmasken gegen Viren werden allenfalls im medizinischen Bereich getragen, so dass diverse andere Kontakte eigentlich auf ein Minimum zu reduzieren wären, da sie allesamt immerzu ein Infektionsrisiko mit sich bringen.

In Ländern, in denen es kaum bestehende Infektionen gibt, nur wenig dichtbesiedelte Städte, kaum größere Wohnsiedlungen und zudem Menschen, die den Maßnahmen auch überwiegend folgen, ist sicher weniger Aufwand zur Eindämmung notwendig.

In Australien (rund 25 Millionen Einwohner) gibt es aktuell weniger als 200 aktive Infektionsfälle. Die meisten der Ansteckungsfälle wurden zuletzt aus Quarantäne-Einrichtungen für Reisende aus dem Ausland gemeldet.
Man sollte dazu sagen, dass der Bundesstaat Victoria den Katastrophenfall ausgerufen hatte. Dies gab der Polizei weitaus mehr Befugnisse, die Anweisungen auch durchzusetzen. Für die Hauptstadt Melbourne etwa wurde eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Zwischen 20 Uhr und 5 Uhr durfte man Wohnungen und Häuser nur noch für den Weg zur Arbeit und aus Gründen medizinischer und pflegerischer Versorgung verlassen. Einkäufe waren nur noch einmal täglich erlaubt, die Wohnung durfte generell nur innerhalb eines Radius von 5 Kilometern verlassen werden und alle Schulen wurden komplett auf Unterricht von zu Hause aus umgestellt.

Um eine Vorstellung von den Maßnahmen zu bekommen, genügt es wohl, darauf hinzuweisen, dass nur 12 Neuinfektionen am Tag im bevölkerungsreichsten Bundesstaat New South Wales genügten, um dort das Tragen von Masken auch in der Öffentlichkeit einzufordern.

In Victoria besuchte die Polizei bei 80 Hausbesuchen potentielle Teilnehmer von Protesten gegen die Coronamaßnahmen, um diese vorab zu warnen, womöglich eine Straftat zu begehen. Es wurden vier Personen verhaftet, die im Internet zum Widerstand gegen die im Bundesstaat Victoria geltenden strengen Ausgangsregeln aufgerufen hatten. Dieser Fall sorgte für Schlagzeilen, da eine schwangere Frau mit dabei war, die unter dem Vorwurf der Aufwiegelung verhaftet und in Handschellen abgeführt wurde.

Verstöße gegen die Quarantäneregeln kosten in Australien im Wiederholungsfall 3000 Euro. Wer ohne Maske unterwegs ist, zahlt 120 Euro und wer den Mindestabstand von 150 cm nicht einhält, muss 600 Euro zahlen. Da hält man sich dann schon einmal eher dran…

Anderes Beispiel: in Melbourne bestellten zwei Personen in einem Fastfood-Restaurant diverse Essens-Portionen. Man informierte daraufhin die Polizei, die anhand des Nummernschilds den Ort einer Geburtstagsparty herausfand. Der Appetit auf die Burger dürften allen vergangen sein, denn es waren 26.432 australische Dollar zu zahlen – dies sind rund 16 000 Euro.

Darf man in Deutschland auch noch "systemrelevant" arbeiten gehen, wenn man die Cholera hat? Frage für keinen Freund.

Zitat von akri im Beitrag #2276

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Die Infektionszahlen sorgen für immer mehr Bereiche (rot/dunkelrot), in denen striktere Maßnahmen notwendig werden.


(RKI-Daten vom 26., 28. und 30. Oktober sowie dem 1. November 2020)

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Nein, es wird im besten Falle eher wieder schneeweiß...

So in diese Richtung:


(RKI-Daten vom 13., 15., 17. und 19. Juli 2020)