01. Wanderlust || 02. The One || 03. All Night || 04. Blow
05. I'm Not Where You Are || 06. Send My Love || 07. Hand Solo
08. Conventional Ride || 09. Come Undone || 10. Hold On || 11. Any Human Friend

Okay, über Cover sollte man eigentlich gar nicht groß etwas schreiben. Aber das von "Any Human Friend" ist dann schon erwähnenswert. Da steht also das ehemalige Burberry-Model Marika Hackman in einem bis zum Bauchnabel gehenden Granny-Slip und khaki-farbenen Socken und bedeckt ihre nackten Brüste mit einem Hängebauchschwein. Sexy ist anders. Sich so zu präsentieren ist einerseits mutig. Andererseits passt das Bild eben auch zum (textlichen) Inhalt des dritten Albums. Es geht um Sex unter Frauen, der besonders von Männern immer noch als pornografische Fantasie wahrgenommen wird und eben nicht als das was es ist: normal. Auf dem Album wird geleckt, gefingert, gefickt, mal mit anderen Frauen, mal allein. "Ich habe den Text von 'All Night' meinen Eltern geschickt und die waren geschockt", erzählte die jetzt 27-Jährige in einem Interview. 2019 ist und bleibt das Jahr der Frauen, die komplett offen über das singen, was sie bewegt: Stella Donnelly, Lizzo und ohne die Sex-Komponente auch Billie Eilish.
Musikalisch ist "Any Human Friend" dann eine Art Mogelpackung. Hackman geht weg von ihrem Folk-Mädchen-Image, das sie besonders auf ihrer ersten EP und dem Debütalbum pflegte. Das hier ist lupenreiner Pop, obwohl sie den Hörer zunächst bewusst aufs Glatteis führt. Der Opener "Wanderlust" ist nämlich Folk - und soll, wie Hackman sagt, die Hörer in Sicherheit wiegen. Doch in den letzten zehn Sekunden baut sich hier etwas auf, das dann mit der 80er-Jahre-Gitarre und dem funkigen Bass und kurz vor dem Refrain der noisigen E-Gitarre aufgelöst wird. "The One" ist das erste Highlight dieser an Highlights nicht armen Platte. "I'm Not Where You Are" dürfte auch Zuschauern der ZDF-Hitparade gefallen haben. Der Masturbations-Song "Hand Solo" hat nicht nur einen witzigen Titel mit Star-Wars-Assoziation, sondern geht auch wunderbar ins Ohr mit seinem traumhaften Refrain. "Conventional Ride" verschreckt mit den leichten E-Gitarren-Dissonanzen zunächst, ist dann aber ein kleines Pop-Meisterwerk, bei dem man unbedingt erwähnen sollte, wie schön Hackman gesanglich mit sich selbst harmoniert auf den ganzen Gesangsspuren. "Come Undone" hat dann diese kalte E-Gitarren, aber wieder mal einen wundervollen Refrain. Erst der Titelsong zum Abschluss wirkt dann beruhigend. "Mir war schon von Anfang an klar, dass das das finale Stück sein musste, weil es den Hörer mit Optimismus aus dem Album lässt", sagte Hackman im Interview. Und das stimmt. 7/10

Hört, hört...;-) Schöner Text und mein zweitliebstes Album von Hackman.

Zu Frauen, die über etwas singen, was sie bewegt: bitte das tolle Julia Jacklin - "Crush" Album nicht vergessen.

Ich fand das dann gestern Nacht beim Reinhören auch sehr fein und ansprechend. Danke für den Tipp, @JackOfAllTrades. Vertieftes Listening folgt. Sympathische Frau auf den schnellen Eindruck – und stimmiges Gesamtpaket.

Danke und gern geschehen.

Für mich eine der Enttäuschungen des letzten Jahres. Ich habe es heute Morgen noch mal versucht, aber mit diesen käsigen Sounds und den übertrieben vielen Gesangsspuren komme ich nicht klar.

In ihrem Webshop verkauft die Dame auch die Unaussprechlichen vom Albumcover, die scheinen für manche Kult zu sein. Wäre mal interessant, auch ihre damalige Kollegin Cara Delavingne in diesem Outfit zu sehen.
"Hand Solo" ist natürlich ein gnadenlos gutes Wortspiel, aber musikalisch finde ich ihre Songs... naja, gefällig, konventionell. Wobei schon ein paar gute Melodien dabei sind.

Zitat von CobraBora im Beitrag #6

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In ihrem Webshop verkauft die Dame auch die Unaussprechlichen vom Albumcover, die scheinen für manche Kult zu sein. Wäre mal interessant, auch ihre damalige Kollegin Cara Delavingne in diesem Outfit zu sehen.
"Hand Solo" ist natürlich ein gnadenlos gutes Wortspiel, aber musikalisch finde ich ihre Songs... naja, gefällig, konventionell. Wobei schon ein paar gute Melodien dabei sind.

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Hehe, das erinnert mich dann auch an "You And Your Hand" von Pink.

Zitat von Johnny Ryall im Beitrag #5

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Für mich eine der Enttäuschungen des letzten Jahres. Ich habe es heute Morgen noch mal versucht, aber mit diesen käsigen Sounds und den übertrieben vielen Gesangsspuren komme ich nicht klar.

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