Wild Beasts – End Come Too Soon

Zumindest ein Stück sollte doch in dieser Liste stehen, welches zu meinen ganz großen Lieblingssongs gehört. „End Come Too Soon“ ergreift mich schon von der ersten Sekunde ab. Dieser Song hat alles: Er ist melancholisch, sanft und zärtlich, aber auch schwelgerisch und opulent, er ist sogar eine Hymne. Hayden Thorbes Falsettstimme, wunderschöne Effekte und Texturen, eine Melodie zum Niederknien und dann vor allem dieser unglaubliche Spannungsaufbau bei über 7 Spielminuten, von denen keine Sekunde zu viel ist. Selten live so eine Gänsehaut wie bei „End Come Too Soon“ erlebt.


Antony & The Johnsons – Cripple and the Starfish

Anohni oder damals noch Antony singt in diesem opulenten Kammerpopstück über schmerzhafte Erfahrungen und von Stärke, die man daraus ziehen kann. Die Musik gibt dieses Stimmungsgefüge eindrucksvoll wieder.


Coil – Triple Sun

„Triple Sun“ aus dem letzten regulären Coil Album. Das Stück offenbart viele von Coils Stärken. Atmosphärisch unglaublich dicht, fernab aller musikalischen Trends und ziemlich geheimnisvoll ist „Triple Sun“. Die Vocals dazu klingen wie von Ian Curtis eingesungen. Fast schon gespenstisch.


Marc Almond – Tears Run Rings

Einer der tollsten Popsongs der 80er Jahre und für mich zumindest gefühlt absolut unterschätzt. Marc Almond zeigt allen Indie-Spießern die kalte Schulter und präsentiert einen Song, der ungemein poppig, chartstauglich und perfekt auf den Punkt produziert ist. Almond hätte der größte Popstar der Welt werden müssen.


David Sylvian – A Fire in the Forest

Genau die andere Richtung hat David Sylvian eingeschlagen. Das ganze „Blemish“ Album ist relativ sperrig und experimentell ausgefallen. Auch das letzte Stück auf der Platte ist roh und minimalistisch, aber dennoch emotional und von interessanter Schönheit. Die klanglichen Hintergrund-Akzentuierungen auf „A Fire in the Forest“ stammen von Fennesz, einem kongenialen Partner für Sylvian.


Carl Craig – At Les

„At Les“ ist natürlich wie auch das Album, worauf es enthalten ist, ein absoluter Klassiker. Aber wie Carl Craig hier klassische Instrumente wie Flöten und Streicher einsetzt, wie die Instrumentierung die Melodie dahin trägt und vor allem mit welcher Eleganz sich der ganze Track erhebt, ist unglaublich.


Flying Lotus – Tea Leaf Dancers

Highlights gibt es von Steven Ellison wahrlich genug. In diesem relativ frühen Flying Lotus Stück blitzt das unglaubliche Talent für Sounds, Stimmungen und Verbindungen der musikalischen Stile schon sehr eindrucksvoll auf.


Saint Etienne – Like A Motorway

Nun schon 25 Jahre alt, aber trotz aller Elektropop-Zutaten ein unglaublich zeitloser und perfekt produzierter Popsong. „Like A Motorway“ ist catchy, aber zugleich voller Tiefe.


Kreidler – Au Pair

Krautrock in der DNA, 80er Soundästhetik zitierend … dennoch klang Ende der 90er wenig so frisch. Der tolle Rhythmus des Tracks marschiert stoisch und unglaublich cool dahin. Dennoch verströmt „Au Pair“ auch viel Seele.


Closer Musik – Departures

Das Kompakt Label um den Jahrtausendwechsel mit das Maß aller elektronischen Dinge, Matias Aguayo eine Hälfte von Closer Musik. „Departures“ klingt warm, dunkel und geheimnisvoll, hat aber auch einen gewissen sexy Pop-Appeal.

Ha, Tea Leaf Dancers ist tatsächlich ein perfekter pick für die Rubrik "geht immer". Habe eine sehr gute Erinnerug daran, wie Moodymann das vor Jahren im Baalsaal in HH gespielt hat und mich (und viele andere Kopfnicker) damit auf die Tanzfläche gesaugt hat und die nächsten zwei Stunden nicht mehr losgelassen hat.
Ehrlich gesagt ist das in meinem Buch aber auch der frühe Höhepunkt in Sachen Flying Lotus. Alles dannach eher Rubrik "interessant, aber packt mich nicht".

Sehr schöne Liste, gerade auch wegen Marc Almond und David Sylvian.
Und natürlich Saint Etienne, auch wenn "Like A Motorway" vielleicht nicht zu meinen ganz großen Favoriten zählt, zumindest nicht in der Albumversion. Auf meiner eigenen Best Of habe ich dafür die Demoversion dabei, die etwas zurückhaltender produziert ist und dafür eine zusätzliche Strophe dabei hat.

Zitat von CobraBora im Beitrag #4

---

Sehr schöne Liste, gerade auch wegen Marc Almond und David Sylvian.
Und natürlich Saint Etienne, auch wenn "Like A Motorway" vielleicht nicht zu meinen ganz großen Favoriten zählt, zumindest nicht in der Albumversion. Auf meiner eigenen Best Of habe ich dafür die Demoversion dabei, die etwas zurückhaltender produziert ist und dafür eine zusätzliche Strophe dabei hat.

---

klar, super liste. wobei ich mich schon ein wenig über marc almond wundere. den song habe ich immer eher als "ganz nett" abgehakt, aber ich muss gestehen, dass ich sein solowerk so gut wie überhaupt nicht kenne. david sylvian harrt bei mir auch noch weiterer entdeckungen. bisher hat's bei mir nur zu "secrets of the beehive" gereicht. den rest kann ich aber ganz dick unterschreiben.

Ich empfehl dir für einen ruhigen Moment die beiden Alben "Blemish" und "Manafon". Die sind beides keine leichte Kost. Sehr zurückhaltend, reduziert, dunkel und recht experimentell. Aber in dieser ganzen Sprödheit steckt viel Schönes. Ich mag das nicht oft hören, aber wenn die Stimmung passt sind beide ganz wunderbar

Mit Almond und Sylvian triffst du auch bei mir voll ins Schwarze.

Zitat von victorward im Beitrag #7

---

Ich empfehl dir für einen ruhigen Moment die beiden Alben "Blemish" und "Manafon". Die sind beides keine leichte Kost. Sehr zurückhaltend, reduziert, dunkel und recht experimentell. Aber in dieser ganzen Sprödheit steckt viel Schönes. Ich mag das nicht oft hören, aber wenn die Stimmung passt sind beide ganz wunderbar

---