Ich versuch mal einen Anfang für einen Scott Walker-Thread. Die Wandlung von einem massentauglichen Pop-Sänger der Walker Brothers mit leichtem Hang zur Schnulzigkeit in den Mitt-Sechzigern zu dem exzentrischen Avantgarde-Musiker, 30 Jahre später.

Meine erste Begegnung mit ihm war der Film Pola X von Leos Carax. Der Film ist eine Verfilmung eines Melville-Romans, der seiner Zeit in Grund und Boden verrissen wurde. Konsequenterweise wurde dann auch die Verfilmung in Grund und Boden verrissen. Ich hingegen war begeistert. Beigetragen zu meiner Begeisterung hatte eine Art kakophonisches Orchester, dass im Film vorkam, dass geleitet wurde von Scott Walker, den ich bis dahin nicht kannte. Ich wollte unbedingt herausfinden wer das ist, besorgte mir den Soundtrack und begann von da an, mich in seine Musik reinzuhören, was zugegeben erstmal nicht ganz einfach war. Sein Gesangsstil kostete mich schon einige Gewöhnung.


Eröffnet wird der Film übrigens mit einem Ausschnitt aus dem Song "the Cockfighter" aus dem 1995er Album Tilt, welches zum einen sein Comeback nach langer Abstinenz bedeutete, zum anderen sein Debut, was seinen neuen Avantgarde-Stil betrifft.


Interessant vielleicht auch das letzte Solo-Album Climate of Hunter mit dem sich Walker 12 Jahre vor Tilt verabschiedet hat, bzw. wurde. Ich habe es gerade bestellt und noch nicht gehört, aber es soll wohl ein Pop-Album sein, dass für seine Plattenfirma schon zu experimentell ausfiel. Zumindest hat es sich schlecht verkauft, und das war dann auch das Ende seines Plattendeals mit Virgin. Vielleicht kann jemand hier aus dem Forum über dieses Album berichten.

Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #2

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Meinst du statt Abstinenz nicht eher Absenz?

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Hm, ja…. vielleicht. Begründen kann man beides. 😉