Trotz auf dem Papier vielleicht eher durchschnittlichem Line-Up fand ich das Maifeld dieses Jahr wieder ziemlich großartig.

Highlights waren für mich:

Neurosis - Abartiger Auftritt mit einer Wall Of Sound, die einfach alles weggedrückt hat. Wenn ich The Wombats nicht so scheiße finden würde, hätten sie mir nebenan fast leid getan.
Nils Frahm - Hat auch auf dem Festival bestens funktioniert!
Rhye - Hätte ich niemals gedacht, dass das live so gut umgesetzt wird. Die etwas opulentere Instrumentierung hat super gepasst. Stimme auch 1a.
Wolves In The Throne Room - Live einfach so viel besser als auf Platte und der beste Sound, den ich im kleinen Zelt jemals gehört habe.
Deehunter - Bester Sound des ganzen Festivals. Die neuen Songs sind wahnsinnig gut! Freu mich aufs Album.
BRMC - Einfach eine Live-Institution. Da hats dann auch endlich mal gestaubt vor der Bühne.
Dälek - Etwas mehr Bass hätte der Performance gut getan. Trotzdem großartig!

Naja:

Jon Hopkins - Ich war etwas enttäuscht. Empfand den Sound/das Set lange nicht so druckvoll wie auf dem Primavera vor ein paar Jahren.
Eels - Für mich ist das einfach eher durchschnittlicher Altherren-Rock, der mich nicht begeistern kann.

Lowlights:

All Them Witches - Völlig belangloser Schmelztiegel aus sämtlichen Rock-Standards. Jetzt schon wieder vergessen.
Gus Dapperton - Randomisierte Random-Musik.

Zitat von RegularJohn im Beitrag #31

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Eels - Für mich ist das einfach eher durchschnittlicher Altherren-Rock, der mich nicht begeistern kann.

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This is the Kit: Lieblingsentdeckung aus der Playlist . Perfekt unperfekter, entspannter Folk Pop, wie gemacht für den flauschigen Parcours D'Amour. Das sind einfach zwei lässige Mädels, charmant und symphatisch.

Young Fathers: Beim ersten Tonträger dachte ich noch, das sei "nur so eine uninteressante Hipsterband". Das neue Album gefällt mir aber ziemlich gut. Wahrscheinlich die einzige Band, bei denen ich auch auf ein Einzelkonzert gegangen wäre. Einigermaßen hohe Erwartungen also. Und es war fast noch besser. Mitreissend, funky, energetisch, schweißtreibend, groß. Obwohl ich ja eine größere Live-Band erwartet hätte, statt nur 3 Sänger und diverses Perkussionswerkzeug. Erinnerten live an eine Art tanzbare gosplige Variante von TV on the Radio. Es gab halt nur zuwenig Hits, Songs die aus dem Getrommel, wie auch auf dem Album, etwas herausragten. Wahrscheinlich hätten sie zu einer späteren Uhrzeit als 16 Uhr (!) auch etwas besser funktioniert.

Quasi an jedem Tag ein Highlight. Freitag Jon Hopkins, Samstag This is the Kit, Sonntag Young Fathers. Für die niedrigen Erwartungen an das 8te Maifeld Derby dann doch eine gute Ausbeute. Das schöne ist, wenn man sich für nichts brennend interessiert, sich einfach mal treiben lassen zu können. Bei dem guten Wetter auch nicht schlecht. Festival-Feeling, rumhängen, sonnen, quatschen, essen, trinken, und dabei entfernten Klängen lauschen. Familärer Kontrast zum Primavera, wenn man viele Leute schon irgendwoher kennt.
Trotzdem zuviel Mittelmaß. Wombats, Editors, Eels... hätte ich alle nicht gebraucht. Laut Festivalgründer müsse man bei den Headlinern etwas sparen, bei der Festivalgröße hätte sich das in der Vergangenheit wohl nicht so gerechnet.

Holy shit, der Neurosis Auftritt wurde ja sogar gestreamt! Trotz ziemlich gelungenem Mix nur erahnbar, wie das weggeblasen hat.